Tags zuvor hatte der 35-jährige Coach Tom Bauer seinen Rücktritt erklärt. Sein Partner Ilija Sasanski, mit dem er in der Vorsaison noch den Klassenerhalt geschafft hatte, war bereits Anfang September aus dem Trainer-Team ausgeschieden, so dass Torwart-Trainer Richard Soethe und die Kapitäne Tobias Puhl und Dirk Büsse kurzfristig gegen Nottuln in der Verantwortung standen.
Zumindest ein Punkt schien lange in Reichweite. Doch nach Führung und Ausgleich kassierte der FC Nieheim in der 75. Spielminute - wie so oft nach einer Standardsituation - das 2:3, so dass im achten Spiel die achte Niederlage zu Buche stand.
Die sportliche Talfahrt war aber gar nicht der Grund für Bauers Rücktritt, wie dieser in der Lokalpresse "Westfalen-Blatt" verkündete. "Unüberbrückbare Differenzen“ und „mangelnde Strukturen“ nannte Bauer, der insbesondere den neuen, empfindlichen Naturrasenplatz im heimischen Friedrich-Wilhelm-Weber-Stadion bemängelt, auf dem zuletzt auch die 2. Mannschaft auflief. „Der schlechte Zustand hat erheblichen Einfluss auf unser Spiel“, betonte Bauer, der sich zu weiteren Interna nicht öffentlich äußern möchte.
Nichtsdestotrotz glaubt Bauer an den zusammengestellten Kader: „Die Mannschaft hat die Qualität, davon bin ich weiter überzeugt und das haben mir auch mehrere Trainerkollegen bestätigt. Ich wünsche dem Verein den Klassenerhalt. Vielleicht gibt die neue Situation ja einen weiteren Push. Ich werde mich nun erstmal von dem ganzen Stress erholen."
Im Duell gegen Nottuln war es wieder die mangelnde Chancenverwertung (zuvor 6 Tore in 7 Spielen), die den Erfolg vereitelte. „Wir hatten in der Schlussphase noch die eine oder andere Chance, haben den Ball aber leider nicht über die Linie gebracht“, berichtete Soethe. Der Rückstand auf das rettende Ufer beträgt bereits sieben Punkte. Der Sportliche Leiter André Thiemann muss sich auf die Suche nach einem "Feuerwehrmann" begeben.