2024-05-14T11:23:26.213Z

Spielbericht
– Foto: Siegfried Rebhan

FC Memmingen: Viel Moral beim 3:2 nach 0:2-Rückstand

Abstiegskampf pur in der Memminger Arena – aber mit hohem Unterhaltungswert. Mit 3:2 (0:2) holte sich der FC Memmingen ganz, ganz wichtige Regionalliga-Punkte gegen Schlusslicht TSV Buchbach und zeigte gestern Nachmittag (Dienstag) dabei viel Moral. Nach einem Zwei-Tore-Rückstand wurde die Partie von 758 Zuschauern noch gedreht.

Vor dem sogenannten „Sechs-Punkte-Spiel“ mit dem ein direkter Konkurrent mit einem Sieg im Kampf um den Klassenerhalt auf Distanz gehalten werden sollte, trudelten etliche schlechte Nachrichten ein. Offensivmann Pascal Maier war nach seiner Gelb-Roten Karten vom Freitag in Aschaffenburg ohnehin gesperrt. Dazu fielen noch drei weitere Akteure aus. Spielmacher Nikola Trkulja signalisierte nach dem Abschlusstraining am Montagabend, dass es nicht gehen wird. Zum Frühstück erreichte FCM-Trainer Bernd Maier die Krankmeldungen von Torhüter Dominik Dewein und Lukas Gerlspeck. Lukas Bettrich, Micha Bareis und Keeper Tobias Werdich rückten in die Startelf. Der lauffreudige Bettrich und vor allem Bareis sollten sich dafür noch ganz besonders bedanken.

Zur Pause gab angesichts des Spielstands allerdings kaum einer noch einen Pfifferling auf die Hausherren. Coach Maier schon. „Wir haben über 90 Minuten gesehen die richtigen Antworten gefunden und an unserem Matchplan trotz des Rückstandes festgehalten“, sagte er hinterher. Mit seinem Optimismus lag er denn auch irgendwie richtig und peitsche die Mannschaft in der Halbzeitpause zusammen mit seinem Co-Trainer Candy Decker „voll auf Sieg“ ein.

Doch zunächst die Rückblende auf die Anfangsphase: Ecke, Hacke, Pfosten, Tor – schon nach zwei Minuten zappelte der Ball durch den Glückschuss Marke „Tor des Monats“ durch Sammy Ammari irgendwie im Netz. Nach einer Viertelstunde der ungläubige Blick auf die Anzeigetafel – 0:2. „Da haben wir richtig schlecht verteidigt“, kritisierte Maier. Tobias Sztaf bedankte sich mit seinem Kopfballtreffer.

Buchbachs Trainer Aleksandro Petrovic strapazierte seine Stimmbänder in der ersten Halbzeit unaufhörlich, um seine Mannschaft weiter anzutreiben. In der zweiten Hälfte wurde er leiser und war hinterher fast stumm. „Selber schuld“ wiederholte er mehrfach und war nicht in der Lage zu schildern, was da aus seiner Sicht mit seinem Team in den zweiten 45 Minuten passiert war. Memmingen drehte auf, ließ die Gäste kaum noch ins Spiel kommen. Und mit dem Druck fielen dann auch die Tore. Erst der 1:2 Anschluss durch Ardian Morina mit einem Drehschuss von der Strafraumgrenze aus (53. Minute), dann der Ausgleich durch Micha Bareis nach einer Flanke von Tiziano Mulas (78.).

Dass noch was geht, merkten auch die rot-weißen Fans, die ihre Farben ungewohnt lautstark nach vorne trieben. Der Siegtreffer lag in der Luft und war Janis Peter vorbehalten. In der 90. Minute zirkelte einen Freistoß direkt ins Buchbacher Tor. Was blieb, war grenzenloser Jubel und Durchschnaufen im Memminger Lager. „Die Pumpe läuft noch“, hatte Maier auch noch eine halbe Stunde nach Abpfiff erhöhten Puls und ein Sonderlob für Bareis parat: Er hat ja in den letzten Wochen kaum eine Rolle gespielt und erst am Morgen erfahren, dass er aufläuft. Es freut mich, dass er seine Leistung auch noch mit einem Tor belohnt hat“.

Aufrufe: 04.10.2023, 07:56 Uhr
Andreas SchalesAutor