2024-04-15T13:50:30.002Z

Spielbericht
– Foto: paul@lsn.sarl

Damen: Racing sichert sich das Double

Mamer-Torhüterin Hoja mit frühem Platzverweis +++ zweite Halbzeit entschädigte für schwachen ersten Durchgang

Wie zu erwarten hatte Racing im Pokalfinale gegen Mamer Vorteile, doch ein richtiges Fußballspiel entwickelte sich erst in der zweiten Halbzeit. Es dauerte eine halbe Stunde, bis Wojdyla die erste dicke Gelegenheit für die Hauptstädterinnen hatte, doch Hoja bewies im Eins-gegen-Eins ihr ganzes Können. Der sog. zweite Ball landete bei Dos Santos, die über rechts in den Strafraum eindrang und mit einem Gewaltschuss aus spitzem Winkel am kurzen Pfosten scheiterte. Eine spielentscheidende Szene ereignete sich dann wenige Minuten später: Hoja begab sich auf Abwege und weit außerhalb ihres Strafraums fällte sie unsanft die über den linken Flügel heranstürmende Kohr – Schiedsrichter Bourgnon hatte keine andere Wahl als Hoja die rote Karte wegen einer Notbremse zu zeigen (36.‘). Da Mamer über keine zweite Torhüterin verfügte, streifte Verteidigerin Julia Battisti das Torwart-Trikot über – und machte ihre Sache sehr gut! Zweimal musste sie vor dem Pausenpfiff noch eingreifen, zweimal hielt sie ihren Kasten sauber unter einem Jubel der Fans aus Mamer, bei dem man aufgrund der Lautstärke hätte vermuten können, die Vizemeisterinnen hätten ein Tor erzielt.

Nach Wiederbeginn suchte Racing, das insgesamt nicht das abrief, was man über die Saison zu zeigen vermochte, gegen zehn Gegnerinnen die schnelle Entscheidung. Während der Fusionsverein drückte, konterte Mamer und da Burtin weit außerhalb ihres Sechzehners stand, nahm sich Stibling ein Herz und zog mit einem hohen Ball aus rund vierzig Metern einfach mal ab – und das Leder verfehlte das Ziel nur knapp, klatschte es doch an den linken Pfosten (56.‘). Eine Einzelaktion von Dos Santos, die sich gegen mehrere Gegenspielerinnen durchsetzte und dann erfolgreich abschloss, führte zehn Minuten später dann zur insgesamt verdienten Racing-Führung (1-0, 66.‘). Nun war der Bann gebrochen, einen Abpraller nutzte Kohr weitere zehn Minuten später zum 2-0 (76.‘), ehe Wojdyla nach einem schön herausgespielten Angriff nachlegen konnte (3-0, 80.‘). Mamer kämpfte aber weiter und ein weiterer Kunstschuss von Stibling senkte sich dieses Mal zum 3-1 ins Tor (86.‘). In der Nachspielzeit ging es Racing in der Defensive dann allzu lässig an, so dass Kohl in der Mitte an den Ball kam, sich um ihre eigene Achse und die direkte Gegenspielerin drehte um auf 3-2 zu verkürzen. Spannung kam aber keine mehr auf, denn danach war Schluss.

"Wir wussten vor dem Spiel, das es schwer werden würde" wusste Racing-Trainer Luthardt, der den Verein verlassen wird, nach der Begegnung zu berichten. "Mamer hat eine gute Mannschaft und nach einer langen Saison - durch die Champions League dauert sie nun schon fast elf Monate - waren unsere Mädels zu Ende dieser Spielzeit hin müde. Mental sind sie aber in der Lage, nicht nachzulassen und den Sieg doch noch zu holen. Wir haben viele Torchancen vergeben, wir hätten früher führen können. Die zweite Halbzeit war besser von unserer Seite aus und das 1-0 löste dann den Knoten. Ich denke der Sieg ist verdient, doch ich möchte hier auch meinen Respekt für Mamer aussprechen, die eine sehr gute Saison gespielt haben. Mir war es lieber ein solches Finale zu spielen als gegen Gegnerinnen, gegen die wir eventuell einen Kantersieg eingefahren hätten."

Die in der Schlussphase eingewechselte erfahrene Verteidigerin Céline Saudmont vom FC Mamer 32 stand FuPa ebenfalls für ein kurzes Fazit zur Verfügung. „Wir waren mental auf der Höhe nach der roten Karte für unsere Torhüterin, etwas worauf man so ja nicht vorbereitet sein kann. Die Mannschaft hat in Unterzahl alles gegeben und wenn man bei einem 0:3-Rückstand in Unterzahl noch zwei Tore macht, dann zeigt das, dass wir im Kopf richtig gut drauf waren. Racing hatte nicht die gewohnte Ruhe, was auch durch unsere Stärke bedingt war. Ich glaube, dass Julia (d.Red.: Battisti) schon mal im Tor gespielt hat, sie ist groß, kann aber auch gut mit dem Ball am Fuß spielen.“

Aufrufe: 04.6.2022, 11:55 Uhr
Paul KrierAutor