Gelingt dem FC Kosova in dieser Saison tatsächlich der Durchmarsch in die Oberliga? Ganz auszuschließen ist das spätestens seit Samstagnachmittag nicht mehr. Denn da bestand die Mannschaft von Mohamed El Mimouni auch die Reifeprüfung gegen den VfL Jüchen-Garzweiler.
Im Topspiel des Tabellenersten gegen den -dritten behielt der Verfolger auf eigenem Platz in Benrath-Hassels mit 1:0 die Oberhand und übernahm zumindest vorübergehend wieder die Tabellenführung. Nötig war dafür die laut Trainer „mit Abstand beste Saisonleistung“, was gleichbedeutend mit einer enormen Leistungssteigerung gegenüber den Vorwochen war. Denn da stimmten in den Augen von El Mimouni zwar die Ergebnisse, nicht aber die Performance.
Auch deshalb nahm der 41-Jährige nur drei Tage nach dem denkwürdigen und hoch emotionalen Kreispokalspiel gegen den KSC Tesla, welches der FCK vor mehr als 1000 Zuschauern mühevoll mit 2:0 gewann, auch einige Änderungen vor und gleichzeitig Risiken in Kauf. Robert Marabian rückte trotz Verletzung zurück zwischen die Pfosten und stand somit neben den angeschlagenen Offensiv-Assen Maximilian Stellmach und Fatlum Ahmeti in der Startelf. In dieser fand sich überraschend auch der gerade einmal 18 Jahre alte Oleh Haranovskyi wieder. Der junge Ukrainer bekam den Vorzug vor dem zuletzt zu verspielt wirkenden Qlirim Koshtajeva.
El Mimounis Überlegungen gingen voll auf. Haranovskyi machte auf der linken Seite ein überragendes Spiel, während sich der ebenfalls oft über die Seite einrückende Stellmach geschickt der gegnerischen Überwachung entzog. Die leicht favorisierten Jüchener bekamen Kosovas variabel agierenden Angreifer nie richtig zu fassen. Und auf der anderen Seite konnte die Gäste vor mehr als 600 Zuschauern auch ihr gefährliches Umschaltspiel nicht zur Entfaltung bringen.
„Wir waren sehr klar in unserem Spiel, hatten eine gute Absicherung und haben uns nur wenige Ballverluste erlaubt“, lobte El Mimouni sein Kollektiv. Und am Ende zeigte auch sein Denkzettel an Topmann Koshtanjeva Wirkung. Der nämlich war nur fünf Minuten nach seiner Einwechslung mit einem gut getimten Steckpass maßgeblich am hervorragend herauskombinierten 1:0 beteiligt, welches Maximilian Stellmach auf Vorarbeit von Arton Tolaj per Direktabnahme erzielte (75.). Alle Jüchener Versuche, im Anschluss noch einmal mit der Brechstange zum Erfolg zu kommen, schlugen fehl, weil die Hausherren auch leidenschaftlich verteidigten. Fest steht: In dieser Verfassung ist dem FC Kosova alles zuzutrauen.