2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Himmelhoch jauchzend: Die St. Wolfganger feierten ihren Sieg, als ob sie schon aufgestiegen wären. Aber eine Hürde müssen sie noch nehmen.
Himmelhoch jauchzend: Die St. Wolfganger feierten ihren Sieg, als ob sie schon aufgestiegen wären. Aber eine Hürde müssen sie noch nehmen. – Foto: Hermann Weingartner

Wechselbad der Gefühle: Hörgersdorf verliert gegen St. Wolfgang - und muss in die A-Klasse

St. Wolfgang will jetzt rauf

Aus und vorbei! Der FC Hörgersdorf wird in der neuen Saison in der A-Klasse spielen. Nach der Niederlage gegen St. Wolfgang muss der FCH eine Etage tiefer antreten.

Dorfen – Zum Abschluss einer verrückten Relegation unterlag die Mannschaft von Trainer Hans-Peter Walter am Mittwochabend in Dorfen vor über 1000 Zuschauern dem TSV St. Wolfgang mit 2:4 (0:2) Toren. Die Wolfganger dagegen müssen noch einmal ran. Am Sonntag kommt es um 15 Uhr im Erdinger Stadion zur entscheidenden Partie gegen den BC Attaching 2. Da wird der letzte freie Platz in der Kreisklasse ausgespielt.

Nach dem Abpfiff des souverän leitenden Schiedsrichters Etienne Fromme schlichen die Hörgersdorfer Spieler mit Tränen in den Augen, hängenden Schultern und Köpfen zum Spielfeldrand und sanken maßlos enttäuscht aufs Gras. Gegen Türkgücü Erding hatten sie den Klassenerhalt schon fast geschafft, bis es zum Spielabbruch kam – das Wiederholungsspiel ging dann verloren (wir berichteten). Und jetzt ist der Abstieg endgültig besiegelt. Nur allzu verständlich, dass Hörgersdorfs Trainer Hans-Peter Walter nach der Partie sehr wortkarg war: „Na, i mog heit gor nix song“, meinte er maßlos enttäuscht. „Das war ein verdienter Sieg von St. Wolfgang, Das reicht.“

„Verdienter Sieg für St. Wolfgang“ von allen Seiten

So sah es auch Christoph Deißenböck. „ Es war ein sehr verdienter Sieg für St. Wolfgang“, analysierte der Trainer des Bezirksligisten TSV Dorfen. „Sie nahmen von Anfang an das Heft in die Hand. Zudem fielen die Tore für die St. Wolfganger auch immer zum richtigen Zeitpunkt – und viele der Treffer entstanden aus Standardsituationen.“

Ein „sehr kampfbetontes Spiel“ hatte Stadionsprecher Hans „Fery“ Böhm gesehen. „St. Wolfgang hat die sich ihnen gebotenen Konterchancen hervorragend ausgenutzt.“ Seiner Meinung nach hatte der FCH die Partie in der Anfangsphase verloren. „Hörgersdorf hatte zu Beginn die besseren Möglichkeiten und hätte gut und gerne schon früh 2:0 in Führung gehen können“, stellte Böhm fest. „Am Ende war es aber dann doch ein verdienter Sieg für St. Wolfgang.“

Zu Tode betrübt: Tieftraurig und enttäuscht waren die Hörgersdorfer nach der Niederlage. Eigentlich hatten sie sich sich auch in der kommenden Saison in der Kreisklasse gewähnt – doch dann kam bekanntlich alles ganz anders.
Zu Tode betrübt: Tieftraurig und enttäuscht waren die Hörgersdorfer nach der Niederlage. Eigentlich hatten sie sich sich auch in der kommenden Saison in der Kreisklasse gewähnt – doch dann kam bekanntlich alles ganz anders. – Foto: Hermann Weingartner

Interessierter Zuschauer am Mittwochabend an alter Wirkungsstätte war auch Christian „Wiggerl“ Donbeck. „Das Spiel war von Nervosität geprägt und ging meist nur von Sechzehner zu Sechzehner“, bemerkte der ehemalige Trainer des TSV Dorfen. „Der Torwart von St. Wolfgang hat eine gute Leistung geboten. Die Wolfganger haben es verstanden, aus ihren Möglichkeiten auch die Tore zu machen.“ Begeistert war Donbeck von der imposanten Kulisse mit 1039 zahlenden Zuschauern, „die auch gut für den TSV Dorfen war. Gefallen hat mir auch die Leistung des guten und immer unauffälligen Schiedsrichters.“

TSV St. Wolfgang: „In taktischer Weise voll überzeugt“

Überglücklich war natürlich der Trainer des TSV St. Wolfgang, der mit seinen Spielern feierte, als ob der Aufstieg bereits geschafft ist. „Wir wollten in den Spielverlauf keine Hektik reinbringen, was uns auch weitgehend gelungen ist“, stellte Harald Weiß fest. „Dass die beiden Außenstürmer von Hörgersdorf schnell sind, haben wir gewusst, und wir haben von Anfang an versucht, sie zuzustellen, was uns auch meistens gelungen ist.“ Vor allem freute er sich darüber, „dass meine Jungs in taktischer Weise voll überzeugt und sich an die ausgegebene Marschroute gehalten haben. Sie boten eine gute Mannschaftsleistung.“

An die unglückliche Niederlage im Elfmeterschießen im ersten Relegationsspiel gegen den FC Finsing 2 dachte nach dem Abpfiff in Dorfen kein St. Wolfganger mehr. Vielmehr ging der Blick, nachdem sich die Euphorie gelegt hatte, gleich wieder nach vorne. „Jetzt geht die anstrengende Relegation am Sonntag weiter“, meinte Weiß. Und die volle Konzentration gelte nun dem Spiel gegen Attaching 2.

Aufrufe: 010.6.2022, 07:46 Uhr
Hans-Peter MertinsAutor