2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Die Erlösung: Sebastian Mertens (2. v. li.) hatte den Ball irgendwie im Tor untergebracht und jubelt mit den Heilbrunnern (v. li.) Andreas Specker, Benedikt Specker, Florian Kapfhammer, Anton Pappritz und Andre Tiedt. Der 1.FC Garmisch am Boden und zurück in der Bezirksliga.
Die Erlösung: Sebastian Mertens (2. v. li.) hatte den Ball irgendwie im Tor untergebracht und jubelt mit den Heilbrunnern (v. li.) Andreas Specker, Benedikt Specker, Florian Kapfhammer, Anton Pappritz und Andre Tiedt. Der 1.FC Garmisch am Boden und zurück in der Bezirksliga. – Foto: Oliver Rabuser

„Einfach eine Legende“ - Mertens sorgt für kollektiven Jubel und Hoffnung beim SV Bad Heilbrunn

Top-Paraden, Top-Chancen und das eine Tor gegen GAP

Der SV Bad Heilbrunn geht in die zweite Verlängerung auf dem Weg zum Klassenerhalt. Nach dem Sieg gegen Garmisch-Partenkirchen muss das Lang-Team noch eine Hürde nehmen.

Garmisch-Partenkirchen/Bad Heilbrunn – Was für ein Wahnsinn! Ein Tor lag zwischen Hoffnung auf Klassenerhalt und Abstieg. Ein Tor, das trotz bester Chancen 90 Minuten lang einfach nicht fallen wollte. In der Nachspielzeit gelang es doch noch: Sebastian Mertens, alter Hase und Abwehrrecke des SV Bad Heilbrunn war es, der seine Mannschaft mit dem Treffer zum 1:0 (0:0) gegen den 1. FC Garmisch-Partenkirchen in die zweite Runde der Abstiegsrelegation rettete, nachdem seine Offensiv-Kollegen etliche Chancen vergeben oder nur den Pfosten getroffen hatten. „Ich habe viel erlebt als Trainer“, sagt Walter Lang. „Aber bei so einem Spiel, da kann man nicht cool bleiben.“

Fans des SV Bad Heilbrunn stürmen nach Treffer von Mertens den Rasen in Garmisch-Partenkirchen

Sofort nach dem Tor – Mertens brachte den Ball aus dem Gewusel heraus irgendwie im Tor unter – stürmten etliche mitgereiste Heilbrunner Fans auf das Spielfeld, wurden jedoch gleich wieder zurückgepfiffen und mussten noch die vier Minuten Nachspielzeit gegen verzweifelte Garmischer überstehen. Lang ersetzte den gerade erst eingewechselten Thomas Schmöller durch den defensiven Florian Schnitzlbaumer, es brannte nichts mehr an, Heilbrunn durfte jubeln, muss sich nun in der nächsten Runde mit Hin- und Rückspiel gegen den TV Erkheim durchsetzen, um in der Landesliga zu bleiben. Garmisch am Boden, muss kommende Saison zurück in die Bezirksliga.

Das Hinspiel in Heilbrunn endete 1:1. Der HSV brauchte dringend zumindest dieses eine Tor, wegen der Auswärtstorregelung wäre bei einem 0:0 der 1.FC weiter gekommen. Und die Gäste drängten von Anfang an auf diesen Treffer. „Wir haben den Sieg mehr gewollt, über beide Spiele gesehen haben wir das Weiterkommen verdient, auch wenn am Ende Glück dabei war“, meint Lang. Wie schon im Hinspiel drehten die Heilbrunner in der zweiten Hälfte richtig auf. Benedikt Specker kam für den starken Außenverteidiger Peter Auer, der nach einem Antritt mit Verdacht auf Muskelfaserriss raus musste.

SV Bad Heilbrunn: Torwart Christoph Hüttl mit einigen unfassbaren Paraden

Doch Specker brachte richtig Schwung ins Heilbrunner Spiel. Die Gäste setzten sich vor 1.FC-Keeper David Salcher fest, brachten die Kugel aber einfach nicht über die Linie. Andreas Specker schoss knapp vorbei, Thomas Pföderl aus der Distanz ebenfalls, Gellner knallte die Kugel an den Pfosten, Lechner schoss aus kürzester Distanz drüber, ein Trikotzupfer gegen Benedikt Specker im 16er hätte durchaus mit einem Elfmeter geahndet werden können, Max Schnitzlbaumer verschoss, als der Torwart bereits geschlagen war.

Lang hatte sehr offensiv aufgestellt, vorne sollte eine Dreierkette mit Lechner, Gellner und Anton Krinner wirbeln. Allerdings fehlte Letzterer dadurch zuweilen auf der rechten Seite im Spielaufbau und defensiv. Es taten sich Lücken auf, wenn die Garmischer zu ihren berüchtigten Kontern ansetzten. So brach zweimal Moritz Müller durch. Jonas Schrimpf donnerte den Ball gegen den Pfosten und scheiterte an HSV-Torwart Christoph Hüttl, der einige unfassbare Paraden auspackte.

„Der Stutz ist einfach eine Legende.“

Christoph Hüttl über Siegtorschütze Sebastian Mertens.

Lang hatte seinem Team in der Pause empfohlen, die Ruhe zu bewahren, Geduld zu haben, um dieses eine Tor zu machen. Als es nach unzähligen Hochkarätern bis zur 90. Minute immer noch nicht geklappt hatte, wurde aber selbst der Trainerfuchs ein wenig nervös. Er wechselte mit Schmöller noch mal einen Joker ein. Doch es war der Abwehr-Routinier, der den Bann brach. „Wir hatten jetzt endlich mal das Glück, das uns fast die ganze Saison gefehlt hat“, freut sich Hüttl, der sich zwischendrin gefragt hatte, warum er all die Bälle parierte, wenn Heilbrunn am Ende doch absteigt. Aber dann kam Mertens, der schon in der ersten Hälfte die Führung auf dem Kopf hatte. „Der Stutz ist einfach eine Legende“, sagt Hüttl grinsend über den Siegtorschützen.

„Wir haben mehr Druck gemacht als Garmisch, haben uns das Tor verdient, wir sind wieder einmal aufgestanden und jetzt eine Runde weiter“, jubelt Lang. „Vielleicht geht der Kelch Abstieg doch noch an mir vorüber. Respekt vor dieser Mannschaft!“ Diese muss am Mittwoch, 1. Juni, beim TV Erkheim ran. (NICK SCHEDER)

1.FC Garmisch-Partenkirch. - SV Bad Heilbrunn 0:1 (0:0)

Tor: 0:1 (90.+1) Mertens, – Schiedsrichter: Steffen Grimmeißen, – Zuschauer: 485.

SV Bad Heilbrunn: Hüttl, – Auer (50. B. Specker), Mertens, Kapfhammer, – A. Specker, A. Pappritz, Pföderl, M. Schnitzlbaumer, – Gellner (55. M. Specker), Lechner (75. Tiedt), Krinner (87. Schmöller, 90. + 2 Fl. Schnitzlbaumer).

Aufrufe: 030.5.2022, 10:21 Uhr
Nick SchederAutor