FC Bergalingen übt Selbstkritik nach Auswärtsniederlage

Der 28. Spieltag der laufenden Kreisliga-Saison wurde überschattet vom unerwarteten Tod des Vorsitzenden des FC Wallbach, Peter Weiß. Über zwanzig Jahre stand Weiß an der Spitze des Vereins. Die Begegnung beim Aufsteiger Höchenschwand-Häusern wurde abgesagt.

Im Meisterschaftsrennen hielt die Spannung an. Spitzenreiter Schlüchttal bezwang den Aufsteiger FC Tiengen II mit 4:0, der zweitplatzierte SV Blau-Weiß Murg behauptete sich mit 3:1 gegen den FC Grießen. Alija Kapidzija, der Spielertrainer des SV Murg, sprach von einer schwierigen Partie: "Ich fand Grießen im Hinspiel schon sehr stark. Mich wundert es, dass sie in der Tabelle so weit hinten stehen." Die Gäste hatten eine gute defensive Ordnung und lauerten auf Konter.

"Wir mussten in der ersten Halbzeit viel Geduld aufbringen, bis wir die ersten Chancen erspielt haben", so Kapidzija. Am Ende zahlte sich aus, dass Murg auf die eigene Leistungsfähigkeit vertraute. "In der zweiten Halbzeit sind wir viel angelaufen, das 2:1 war der Dosenöffner", erklärte Kapidzija, der den Erfolg als Pflichtsieg einordnete. Den ersten Platz hat er noch nicht abgehakt: "Wir müssen unsere Hausaufgaben erledigen, in den übrigen zwei Spielen sechs Punkte holen und auf einen Patzer von Schlüchttal hoffen."

FC Bergalingen erwischt einen rabenschwarzen Tag

Der Murger Sieg über Grießen bedeutete zugleich, dass für den VfR Horheim-Schwerzen der Ligaverbleib weiterhin möglich ist. Denn der Vorletzte schlug den FC Bergalingen unerwartet deutlich mit 4:1. "Unerwartet - und verdient, das muss man ganz ehrlich sagen", kommentierte Gästetrainer Matthias Hertweck. "Wir haben einen rabenschwarzen Tag erwischt und können uns nur bei allen Zuschauern entschuldigen. So lobende Worte ich letzte Woche (beim 5:0 in Stühlingen) gefunden habe, so kritisch muss ich nun sein."

Wobei er sich selbst nicht ausnahm: "Ich wollte neue Reize setzen und habe in der taktischen Ausrichtung etwas Neues ausprobiert. Mal klappt so etwas, und dann gewinnt man gegen Schlüchttal, und mal eben nicht. Einige Spieler waren überfordert, und das gab im Gesamtbild eine Katastrophe."

Seine Mannschaft gebe seit zwei Jahren Vollgas; dass die Konzentration nach dem verwirklichten Klassenerhalt nachlasse, sei zwar zu erwarten gewesen, "aber in diesem Ausmaß darf es uns nicht passieren". Hertweck gab der Hoffnung Ausdruck, dass Bergalingen in den zwei ausstehenden Partien - dem Derby in Bad Säckingen und dem Heimspiel gegen Weizen - ein anderes Gesicht zeigen werde.

Die Bad Säckinger geben nach der Pause Gas

Der FC 08 Bad Säckingen kehrte mit einem 1:1 aus Geißlingen zurück. Das Ergebnis entsprach nach Meinung von Trainer Clemens Bauer dem Spielverlauf. Die Gastgeber gingen in der 18. Minute durch Fabio Merz in Führung und hatten kurz vor der Pause Pech, als Merz den Ball an den Pfosten setzte. "Wir hatten zwar auch zwei Riesenchancen in der ersten Halbzeit, aber wir mussten doch froh sein, dass es nur mit 0:1 in die Pause ging", sagte Bauer und führte aus: "Wir waren in der ersten Halbzeit zu pomadig und zu schläfrig. Man hat die ganze Woche bereits gemerkt, dass es bei all der Erleichterung über den vorzeitigen Klassenerhalt schwierig war, die Spannung aufrechtzuerhalten."

Nach dem Wechsel habe die Mannschaft aber realisiert, "dass es mehr Spaß macht, wenn man Gas gibt und gewinnt". In der 70. Minute eroberte Marc Schäuble in der eigenen Spielhälfte den Ball, legte ein Solo über das Feld hin, spielte zwei Gegner aus und konnte mit einem abgefälschten Schuss egalisieren. "Nach dem 1:1 waren wir am Drücker, aber schließlich war es ein verdientes Unentschieden", befand Bauer.