
Mainz. Für Verbandsligist FC Basara Mainz ist das Fußballjahr bereits beendet – eigentlich. Das ursprünglich auf diesen Sonntag angesetzte Gastspiel bei Schlusslicht TuS Steinbach wurde, nachdem die Gemeinde den Platz gesperrt hat, ins neue Jahr verlegt. Dennoch treten die Mainzer Japaner noch einmal an, und dies aus besonderem Anlass. Am Dienstag, 19.30 Uhr, wird auf der Heimstätte der „Diamanten“ in Hechtsheim ein Benefizspiel gegen eine regionale Auswahl junger ukrainischer Fußballer angepfiffen.
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„Alle Spenden werden für Projekte zur Unterstützung ukrainischer Kinder verwendet“, kündigen die Organisatoren an. Es wird eine Charity-Tombola mit ukrainischen Artikeln und solchen des FSV Mainz 05 geben. Auch festliche Stimmung, warme Getränke und kleine Leckereien – alles für den guten Zweck – sind angekündigt. Der Ex-Profi der 05er und Basara-Cheftrainer Shinji Okazaki traf sich im Vorfeld mit den Verantwortlichen. Mit Eugen Gopko, der in der Ukraine auf die Welt kam, wird ein weiterer früherer 05er dabei sein.
Organisiert wird das Benefizspiel von Gennadiy Smelyanskyy, der lange beim FC Basara Mainz II an der Seitenlinie stand, und Mykhailo Lozovyi, Torwart bei SVW Mainz II. „Als unser ehemaliger Trainer gefragt hat, ob wir mitmachen würden, haben wir gesagt: Ja klar“, erzählt Andreas Mayer, Sportlicher Leiter der „Diamanten“. „Für uns ist das ein sportlicher Test, außerdem stellen wir unseren Verkaufsraum zur Verfügung.“ Alle Einnahmen gehen an den guten Zweck.
Im Dress der Ukraine-Auswahl, die unter dem Arbeitstitel Khadar FC antritt, werden Spieler wie Oleksandr Sydoruk (TSG Bretzenheim U19), Yan Hridin (Kastel 06), Mykhailo Vakarchuk (SG Sponsheim/Dromersheim/Ockenheim) oder Oleksandr Orlovskyi (FK Pirmasens II) auflaufen. „Durch solche Showcase-Spiele wollen wir talentierten Jungs helfen, hier Fuß zu fassen“, sagt Lozovyi, „in unserem Kader gibt es vielversprechende Spieler, die Oberliga- oder Verbandsliga-Teams verstärken könnten.“
Mykhailo Lozovyi, genannt Mischa, stammt aus Charkiw und ist zusammen mit Mutter, Großmutter und Schwester nach Deutschland gezogen. Als Sportjournalist und Fotograf begleitet er internationale Wettbewerbe und Bundesligaspiele. Veranstaltungen dieser Art, von denen laut Lozovyi weitere geplant sind, sollen den jungen ukrainischen Freizeit-Fußballern auch helfen, sich in Deutschland zu integrieren.
Zudem, und das ist wohl das Wichtigste, geht es um die Unterstützung ukrainischer Kinder, die durch den russischen Angriffskrieg ihre Eltern verloren haben, sowie um die Förderung von Fußballschulen in der Ukraine. „Wir als Organisatoren des Spiels tragen die Verantwortung, die gesammelten Spendengelder zu verwahren und zu überweisen“, sagt Lozovyi. „Zurzeit wählen wir eine vertrauenswürdige Organisation aus, die sich explizit für das Wohl der Kinder im kriegsgeschundenen Land einsetzt.“ Alles weitere werde dann in den Sozialen Medien transparent gemacht.
„Ich möchte besonders betonen, dass wir keinerlei Politik in unsere Projekte bringen“, sagt Lozovyi. „Wir machen das ausschließlich, um Kindern, medizinischen Einrichtungen und dem Fußball in der Ukraine in dieser schweren Zeit zu helfen.“ Den Vereinen der Spieler aus der regionalen Ukraine-Auswahl dankt der 20-Jährige für die erteilte Genehmigung, dass sie an dem Benefizspiel teilnehmen dürfen.