Im Topspiel des elften Spieltags der Landesliga-Gruppe 1 empfängt der drittplatzierte FC Kosova bereits am Samstagnachmittag den Spitzenreiter VfL Jüchen-Garzweiler. Für Kosovas Torjäger Fatlum Ahmeti ist die Partie aber auch noch aus einem anderen Grund eine ganz besondere. Der 32-Jährige stürmte in der vergangenen Saison noch für den Gegner und trifft nun erstmals auf seinen ehemaligen Verein. Vor der Partie sprachen wir mit dem 32-Jährigen.
Herr Ahmeti, Hand aufs Herz – wie ist es eigentlich um ihr Nervenkostüm vor dem Wiedersehen mit der alten Liebe am kommenden Samstag bestellt?
Fatlum Ahmeti Ich bin ja nun auch kein ganz junger Spieler mehr und habe mit dem VfL Jüchen auch einige spezielle Spiele gegen Borussia Mönchengladbach oder den Wuppertaler SV absolviert. Aber ich muss zugeben, so aufgeregt wie jetzt war ich noch nie. Es ist gefühlt erst eine Woche her, dass ich mit Jüchen gemeinsam Erfolge gefeiert habe, und jetzt spielen wir gegeneinander. Das ist schon eine spezielle Situation für mich. Aber ich freue mich natürlich auf das Spiel.
Sie haben für den VfL Jüchen-Garzweiler in den vergangenen Jahren Tore am besagten Fließband geschossen, sind in die Landesliga aufgestiegen, haben den Pokal gewonnen. Mehr geht ja kaum. Wieso haben Sie diese erfolgreiche Zeit im Sommer beendet, um zum FC Kosova zu wechseln.
Ahmeti Der Kontakt zum FC Kosova bestand schon seit geraumer Zeit. Ich hatte dem Klub in den vergangenen Jahren aber immer abgesagt, auch weil ich mich in Jüchen sehr wohl gefühlt habe. Nun bin ich 32 Jahre und es war in diesem Sommer vermutlich die letzte Chance, noch einmal eine neue Herausforderung anzunehmen und weiter auf hohem Niveau zu spielen. In Jüchen hatte man für diese Entscheidung vollstes Verständnis. Selbst der Trainer Marcel Winkens hat mir gesagt, dass es für mich wohl keinen besseren Zeitpunkt gegeben hätte, um diesen Schritt zu machen.
Auch beim FC Kosova Düsseldorf läuft es für Sie bisher hervorragend, muss man sagen. Wie lautet ihr Erfolgsrezept, dass ja vereinunabhängig zu funktionieren scheint?
Ahmeti So ein Wechsel ist immer mit einem Risiko verbunden. Das sieht man ja auch bei der Holzheimer SG, die im Sommer viele namhafte Spieler geholt hat. Dort läuft auch noch nicht alles nach Plan. Ich persönlich hatte den Vorteil, dass ich schon viele Spieler des FC Kosova kannte. Das Vertrauen, dass mir mein Trainer Mohamed El Mimouni entgegenbringt, ist für einen Offensivspieler wie mich natürlich auch wichtig. Zudem profitiere ich von meinem Sturmpartner Max Stellmach. Das Spiel mit zwei Stürmern kommt mir entgegen. Max zieht ganz vorne Gegenspieler auf sich und schafft Räume, die ich als hängende Spitze versuche zu nutzen. Bisher hat das glaube ich auch ganz gut geklappt.
Niemand kennt den VfL Jüchen-Garzweiler wahrscheinlich besser als Sie. Worauf wird es im Top-Spiel für ihre jetzige Mannschaft als ganz besonders ankommen?
Ahmeti Der VfL Jüchen spielt gegen gute Gegner immer besonders gut. Sie haben erfahrene und schnelle Spieler für ihr Umschaltspiel. Wir dürfen uns also keine Ballverluste erlauben. Ich denke, es wird natürlich auch auf die Tagesform ankommen, und die muss bei uns erst einmal stimmen. Beim 2:0-Sieg im Kreispokal über den A-Kreisligisten KSC Tesla habe ich unter der Woche keinen Leistungsunterschied gesehen. Da müssen wir uns wieder steigern.