2024-04-24T13:20:38.835Z

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Ausgetickt: Georgios Blantis (li.) will dem Schiedsrichter nach seiner Hinausstellung an den Kragen. Musti Kantar versucht, ihn davon abzuhalten.
Ausgetickt: Georgios Blantis (li.) will dem Schiedsrichter nach seiner Hinausstellung an den Kragen. Musti Kantar versucht, ihn davon abzuhalten. – Foto: Oliver Rabuser

Fairplay in die Tonne getreten: Spielabbruch BCF gegen Hellas

Fußball Bezirksliga

Hellas-Keeper Blantis rastet nach Wolfratshauser 2:0 aus – Spielabbruch

München/Wolfratshausen – Die gute Nachricht aus Sicht des BCF Wolfratshausen: Es wandern aller Voraussicht nach weitere drei Punkte auf das Konto der Farcheter. Weniger schön war das Zustandekommen: Die Partie beim FC Hellas München am Mittwochabend musste kurz vor der Halbzeit abgebrochen werden. Ursachen für ein schwarzes Kapitel im Amateurfußball liegen beim Gastgeber.

Fairplay in die Tonne getreten

Die Spielwertung dürfte ebenso eindeutig ausfallen, wie die zwingend erforderliche Individualstrafe für den Hauptübeltäter. 44 Minuten lang lief ein branchenübliches Fußballspiel auf dem Kunstrasen am Sendlinger „Wacker-Platz“. Plötzlich aber lief Hellas-Keeper Georgios Blantis Amok. Mit einer hässlichen Fratze, die eines Teamsportlers unwürdig ist. Mit einer einzigen, gleichwohl mehr als unüberlegten Aktion trat Blantis den Fairplay-Gedanken, den ehrlichen Wettstreit unter Hobbykickern und den Grundgedanken der Sportskameradschaft in die Tonne. Und zwar ohne erkennbaren oder nachvollziehbaren Grund.

Erst verbaler Ausbruch, dann Attacke von hinten

Amani Mbaraka hatte soeben das 2:0 für die Wolfratshauser markiert. Vorausgegangen war ein Zuspiel auf den linken Flügel, den Adama Diarra mit seiner Leichtfüßigkeit entlang spurtete. Für die flache Hereingabe nahe des Elfmeterpunkts war der eingelaufenen Mbaraka der ideale Abnehmer. Warum sich Blantis und einige Mitspieler ungerecht behandelt fühlten, ließ sich nicht aufklären. Abseits fiel als Tatbestand definitiv aus, und auch im Zentrum gab es keinen Kontakt oder unlautere Handlungen. Dies bestätigten neutrale Zuschauer, die sich auf Höhe des Geschehens aufhielten. Blantis aber war außer sich. Mit einer Wortwahl, die ihm den Platzverweis einbrachte.

Doch bei einer gewöhnlichen Sperre für den Tormann wird es nicht bleiben. Denn just als der Spielleiter die harte Sanktion vermerken wollte, erfolgte die Attacke von hinten. Der Unparteiische ging kurz zu Boden, ehe seine Assistenten zu Hilfe eilten und nach kurzem Diskurs mit je einem Vertreter beider Teams das Spielende mitteilten. Minuten später säumten acht Polizisten den Kabinentrakt. „Verrückt“, entfuhr es Leo Fleischer. Der BCF-Coach wollte die Entgleisungen auf dem Platz nicht weiter kommentieren.

Verschwörungstheorien von Hellas München

Dazu zählt im Übrigen auch eine Person von der Hellas-Bank, die wild gestikulierend Verschwörungstheorien bezüglich der aus seiner Sicht nicht gewollten Spielverlegung auf diesen Termin spann. „Was den Gegner betrifft, das hat glaub’ ich jeder gesehen“, sagt Fleischer. Lieber sprach er von der „vielleicht besten ersten Halbzeit der Saison“, die starke Umsetzung der Vorbesprechung, „Viel Qualität über die Flügel“, oder dem jederzeit mit Spielidee belegten Auftritt von hinten heraus. Jona Lehr brachte den BCF mit einem Schuss in die lange Ecke in Front, nachdem er zuvor einen an Musti Kantar verursachten Elfer an den Pfosten gesetzt hatte.

So aber wandern die Punkte wohl über den grünen Tisch nach Farchet. Neben einer sehr langen Sperre für Blantis als klares Signal für eine Missbilligung solcher Vorkommnisse.

Aufrufe: 09.11.2022, 22:24 Uhr
Oliver RabuserAutor