
Weihnachten steht vor der Tür. FuPa Sachsen-Anhalt möchte die Zeit nutzen, um jeden Tag einen Verein aus der Kreisklasse und Kreisliga vorzustellen. Im siebten Teil blicken wir auf die Spielvereinigung Reinsdorf/Weißenschirmbach, die Clubs aus zwei verschiedenen Kreisen vereint.
Der Reinsdorfer SV und die SpVgg 99 Weißenschirmbach hatten in der Vergangenheit sportlich relativ wenige Berührungspunkte. Während die Reinsdorfer stets in der Kreisklasse im Burgenlandkreis ihre Runden gedreht haben, waren die Weißenschirmbacher in der Kreisliga sowie Kreisklasse im Saalekreis unterwegs. Seit anderthalb Jahren machen beide Clubs aber gemeinsame Sache - und stellen über die Kreisgrenzen hinweg eine Spielgemeinschaft.
"Unser gemeinsames Motto: Zusammen können wir mehr erreichen", sagt Tobias Wölfel, der Coach jener SpVgg Reinsdorf/Weißenschirmbach. Diese tritt seit Sommer 2024 in der Kreisklasse-Staffel 1 des KFV Burgenland an - und das ist für die Verantwortlichen nicht selbstverständlich. "Es ist selten, dass ein Verein noch einmal zurückkommt, wenn es keine Mannschaft mehr gab", weiß Wölfel und ergänzt: "Bei uns waren es gleich zwei Vereine, die zurückgekommen sind."
Während der Saison 2022/23 hatte der RSV seine Herrenmannschaft zurückziehen müssen. Beim heutigen Kooperationspartner hatte es in der Spielzeit 2017/18 letztmalig ein Männerteam gegeben, dafür aber bis 2022 noch mehrere Nachwuchsteams gemeinsam mit dem VfL Querfurt und Blau-Weiß Farnstädt. Ein Großteil der damaligen Weißenschirmbacher A-Junioren bildet heute den Stamm des Teams. Die älteren Spieler kamen dagegen vor allem aus Reinsdorf dazu.
Im Frühjahr 2024 wuchs aus der Idee, gemeinsame Sache zu machen, eine Mannschaft. "Die Alten Herren hatten zuvor schon zusammen gespielt - das war der Kontakt zwischen beiden Vereinen", erzählt Wölfel. "Weil beide Clubs wieder ein Herrenteam haben wollten, aber nicht genügend Spieler hatten, entschied man sich, die Kräfte zu bündeln." Und mit Wölfel hat die Spielvereinigung den idealen Trainer für diese Aufgabe: "Ich wohne selbst in Reinsdorf, habe aber auch zehn Jahre in Weißenschirmbach gespielt. Mein Herz schlägt für beide Vereine", erzählt er mit einem Grinsen.
Die ersten Monate nach dem Zusammenkommen waren allerdings nicht leicht. "Wir hatten wenig Erfahrung mit dem Ganzen, mussten auch viele Strafen zahlen", erinnert sich Wölfel. Auch auf dem Rasen hatte die neue Gemeinschaft noch ihre Schwierigkeiten: "Es gab schon eine kleine Grüppchenbildung innerhalb des Teams." Davon sei anderthalb Jahre später allerdings nichts mehr zu spüren. "Der Zusammenhalt in der Truppe ist genial", schwärmt Wölfel: "Wir gehen immer gemeinsam vom Platz, wir sitzen danach immer noch zusammen - egal, wie es ausgeht."
Die vergangene Saison hatte die SpVgg Reinsdorf/Weißenschirmbach auf dem letzten Tabellenplatz abgeschlossen, aktuell steht sie auf dem vorletzten Rang ihrer Kreisklasse-Staffel. "Wir spielen keinen schlechten Fußball, aber uns fehlt häufig noch die Erfahrung", erklärt der Trainer. Viele der Spieler in der Mannschaft sind erst 20 oder 21 Jahre alt. "Wir haben schon häufig von den Gegnern das Feedback bekommen, dass wir deutlich besser in der Tabelle stehen würden, wenn wir unsere Chancen besser nutzen würden", ergänzt Wölfel.
Doch bei der Spielvereinigung geht es um mehr als die Ergebnisse. "Wir sind extrem stolz, dass es bei uns überhaupt wieder Fußball gibt", sagt Wölfel. Den Zuspruch dafür spüre man auch in den beiden Orten: "In Reinsdorf freut man sich, dass es wieder eine Mannschaft gibt. In Weißenschirmbach ist man Feuer und Flamme - das ist sowieso ein fußballverrückter Ort."
Darum soll der Fußball auch perspektivisch erhalten bleiben in den beiden Dörfern, die gemeinsam 800 Einwohner zählen. Das ist das klare Ziel, an dem die Verantwortlichen eng arbeiten. "Auf dem Papier sind es zwei Clubs, aber im Miteinander ist es wie ein Verein", erzählt Wölfel. Wenn es etwa Arbeitseinsätze auf den Sportplätzen gibt, packen die Mitglieder von beiden Seiten gemeinsam an: "Diese Gemeinschaft ist schon besonders." Sie soll auch der Grundstein für eine erfolgreiche Zukunft sein.
"Bei uns ist gerade vieles im Aufbau", sagt Wölfel. Perspektivisch sei ein zweites Herrenteam ebenso interessant wie Nachwuchsarbeit. "Um dafür die Bedingungen zu schaffen, packen wir gerade an allen Ecken und Enden an. Was uns besonders stolz macht: Dabei übernehmen gerade die Jungen viel Verantwortung." Und wo soll es für die Männer der SpVgg Reinsdorf/Weißenschirmbach hingehen? "Für dieses Jahr haben wir uns einen Mittelfeldplatz vorgenommen", sagt der Coach und ergänzt: "In den nächsten Jahren würden wir dann schon gerne mal oben mitspielen." Als eine besondere Gemeinschaft über die Kreisgrenzen hinweg.
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