Fußballerisch war es zuletzt ruhig geworden um Philipp Federl. Der 33-Jährige machte sich im nördlichen Oberbayern als einer der besten Mittelfeldspieler einen Namen, prägte lange Jahre das Spiel des VfB Eichstätt in der Regionalliga Bayern mit. Nach seiner Zeit bei den Altmühltalern schloss sich Federl dem FC Pipinsried an, beendete das Kapitel im Dachauer Hinterland allerdings in der Winterpause der vergangenen Saison. Seitdem war er nicht mehr in Erscheinung getreten. Bis jetzt...
Denn wie nun bekannt geworden ist, steigt Federl ins Spielertrainer-Geschäft ein und übernimmt in der Winterpause den oberbayerischen Bezirksligisten TSV Rohrbach. Der Verein aus dem Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm war nach einer bislang durchwachsenen Saison auf Trainersuche, weil der bisherige Coach Markus Eberl nach einvernehmlichen Gesprächen mit den Rohrbacher Verantwortlichen den Weg frei gemacht hatte.
"Mit Philipp an Bord erhoffen wir uns den entscheidenden Impuls im Kampf um den Klassenerhalt. Mit seiner Erfahrung aus der Regionalliga soll er zudem ein Fixpunkt in unserem Mittelfeld werden und als Lenker und Denker vorangehen. Wir sind bereits im regen Austausch. Und auch wenn Philipp nun ein Jahr nicht mehr gespielt hat, körperlich ist er fit. Es ist jetzt nicht so, dass er nur auf der Couch gelegen hätte", erklärt TSV-Abteilungsleiter Pierre Atlihan lachend, der sich über den Coup mit Federl freut, aber auch betonen will: "Nur schweren Herzens lassen wir Markus Eberl ziehen. Er ist ein ganz feiner Kerl, charakterlich und fachlich top. Er selbst hat die Entscheidung mit in die Wege geleitet."
Für Federl schließt sich damit auch ein Kreis. Denn bevor der torgefährliche Mittelfeldmann aus Dürnzhausen (Gemeinde Schweitenkirchen) über den Umweg TSV Jetzendorf beim VfB Eichstätt landete, war er bereits einige Jahre für den TSV Rohrbach am Ball und kehrt sozusagen nach Hause zurück.
Den Feinschliff wird Federl der Mannschaft in der Vorbereitung verpassen, in der auch ein Trainingslager am Gardasee geplant ist. Zeitig werden die Rohrbacher Bezirksliga-Kicker übrigens nach den Weihnachtsferien die Vorbereitung wieder aufnehmen müssen, denn schließlich sind Federl und seine Schützlinge schon am 23. Februar (!) gefordert, wenn mit dem Liga-Nachholspiel zuhause gegen Attaching die Frühjahrsrunde beginnt. "Ich bin mal gespannt, ob wir zu dem Zeitpunkt spielen können", meint Atlihan vielsagend und weist dann noch auf die derzeit schwierigen Umstände in Rohrbach hin: "Im Frühsommer waren wir vom Hochwasser enorm geplagt. Unsere Plätze gleichen daher im Moment immer noch Sumpflandschaften. Wir als Amateurverein können halt nicht mal schnell einen neuen Rollrasen auslegen lassen. Ich bin daher echt gespannt, ob das im Februar schon funktioniert."