
2022 spielte der SV Westrich noch in der Kreisliga B. Damals hätte wohl niemand gedacht, dass man vier Jahre später gemeinsam in der Landesliga an den Start gehen wird. Doch das könnte bald Realität werden, jedenfalls sieht es zum aktuellen Zeitpunkt stark danach aus. Denn mit 37 geholten Punkten aus 16 Spielen stehen die Dortmunder mit neun Punkten Vorsprung an der Tabellenspitze der Bezirksliga Staffel 10 und dürfen über die Weinachtstage vom Aufstieg in die Landesliga träumen.
Sollte dieser tatsächlich gelingen, wird man das Abenteuer aber definitiv ohne Erfolgstrainer Marc Risse bestreiten. Der 49-Jährige hatte Ende Oktober angekündigt, aus beruflichen und familiären Gründen als Coach auszuscheiden. Risse kam 2022 zum damaligen B-Ligisten, für den es danach rasant bergauf ging. Nach dem Aufstieg in die Kreisliga A im selben Jahr folgte 2024 der Aufstieg in die Bezirksliga.
Nun haben die Verantwortlichen der Westricher vorzeitig den Nachfolger für Marc Risse bekannt gegeben und dabei für eine Überraschung gesorgt: Pascal Wieczorek (28), der schon zu B-Liga-Zeiten für Westrich aufgelaufen war, kehrt vom Landesliga-Spitzenreiter Lüner SV an die Hangeneystraße zurück und wird dort seine Trainerlaufbahn beginnen. Wieczorek, Spitzname "Latte", hatte Westrich nach dem A-Liga-Aufstieg für den FC Brünninghausen verlassen und sich auf Anhieb in der Abwehr des Westfalenligisten etabliert. Mit dem FCB feierte der 28-Jährige direkt den Aufstieg in die Oberliga, wo er die Blau-Weißen auch als Kapitän auf den Platz führte.
"Am Ende des Tages ist es der perfekte Fit. Wir haben immer wieder versucht, ihn zurück nach Westrich zu holen", erklärt Westrichs Sportlicher Leiter Jan Sauer den "Ruhr Nachrichten". Auch Noch-Trainer Marc Risse habe sich bei der Verpflichtung "ins Zeug gelegt". Wichtig war es, dass der neue Trainer zum Verein passe. "Diese Symbiose war von vornherein da. Er will den eingeschlagenen Weg weitergehen." Wieczorek soll auch weiterhin selbst als Spieler des SV Westrich fungieren. Unterstützung erhält er dabei von den Co-Trainern Tom Wisnewski und Christian Fuchsmann, die den Dortmundern schon ihre Zusage für eine weitere Spielzeit gegeben haben. Dass die 55er die erste Trainerstation von Pascal Wieczorek sind, habe Sauer nicht gestört. "Er ist sehr jung, aber ich traue es ihm zu. Er hat eine klare Vorstellung, wie er es machen will." Es sei ihm "ausdrücklich erlaubt", Fehler zu machen.
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