2024-05-08T14:46:11.570Z

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„Natürlich ist es etwas Besonderes, gegen den Ex-Verein zu spielen“, sagt Marcel Bär, der jetzt für Aue stürmt.
„Natürlich ist es etwas Besonderes, gegen den Ex-Verein zu spielen“, sagt Marcel Bär, der jetzt für Aue stürmt. – Foto: Imago/Sven Sonntag

Ex-Löwe Bär mit Aue zu Gast beim TSV 1860 – Vizepräsident Sitzberger meldet sich zu Wort

„Es rumort nicht“

Der Ex-Löwe Marcel Bär trifft mit Erzgebirge Aue beim TSV 1860 München an. Die Löwen wollen nach zwei Niederlagen zurück in die Erfolgsspur.

München – Kaum weg – und schon wieder da! Gerade einmal drei Monate ist es her, dass Marcel Bär (31) seinen Vertrag beim TSV 1860 auslaufen ließ und zum Drittliga-Konkurrenten Erzgebirge Aue wechselte. An diesem Samstag (16.30 Uhr) kommt es nun zu einem schnellen Wiedersehen: Erstmals nach seinem Wechsel schlägt der Stürmer mit seinem neuen Club in Giesing auf.

„Ich freue mich auf das Spiel und darauf, altbekannte Gesichter wiederzusehen“, macht Bär aus der speziellen Bedeutung des Spiels erst gar keinen Hehl. „Natürlich ist es etwas Besonderes, gegen den Ex-Verein zu spielen.“

Jacobacci: „Er war ein Spieler von 1860 München. Heute ist er ein Spieler von Aue“

Und auch für seine ehemaligen Mitspieler wird das Aufeinandertreffen speziell. Nach zwei Pleiten in Folge will 1860 gegen den Ex unbedingt zurück in die Erfolgsspur. Soll’s mit einem Anti-Krisen-Sieg klappen, müssen die Löwen vor allem Bär stoppen. Der gebürtige Gifhorner schoss sich in der Saison 2021/2022 mit 21 Treffern zum Torschützenkönig der 3. Liga, wurde dadurch bei den Löwen-Fans zum gefeierten Publikumsliebling – Geschichte.

Allzu viel mit Bär befassen wollte sich Löwen-Trainer Maurizio Jacobacci (60) gestern auf der Pressekonferenz nicht. „Er war ein Spieler von 1860 München. Heute ist er ein Spieler von Aue“, gab sich der Schweizer mit italienischen Wurzeln schmallippig. „Wichtig ist, dass wir unser Spiel so gestalten, dass die Spieler von Aue nicht ihre Leistung abrufen können.“

Löwen-Coach Jacobacci will sich nicht in Präsidenten-Streit einmischen

In Bezug auf Bär heißt das für die Löwen, die Abläufe im Defensivbereich in den Griff zu bekommen. „Die Tore fallen zu einfach“, kritisierte Verteidiger Jesper Verlaat zuletzt nach der 0:2-Pleite in Sandhausen. Dort habe das „Ballsituative verschieben“ nicht gepasst, erklärte Jacobacci gestern. „Defensiv müssen wir besser stehen. Die Verteidigung muss sich situativ nach vorne, hinten oder auch zur Seite bewegen.“

Die Abläufe seien klar angesprochen und auch trainiert worden. Jacobacci: „Wir müssen mit dem Kopf spielen, dass wir Aue keine Räume bieten, wo sie uns mit ihren schnellen Flügelzangen in gewisse Situationen bringen.“ Besonderen Siegdruck verspüre er angesichts des jüngsten Negativtrends und der anstehenden Länderspielpause aber nicht.

Kurios wurde es zum Ende der Pressekonferenz. Denn natürlich wurde der Trainer auch zur Krise im Präsidium befragt. „Meine Gedanken sind wirklich nur auf das Team gerichtet. Ich glaube, dass wir auf dem Platz enorm viel steuern können. Die Resultate geben uns die nötige Ruhe. Das Sportliche geht mich etwas an, das andere hat mich nicht zu interessieren“, wich Jacobacci diplomatisch aus, ehe sich plötzlich Hans Sitzberger einschaltete.

TSV 1860: Sitzberger stärkt Jacobacci nach zwei Niederlagen den Rücken

Der Vizepräsident verfolgte die PK bis dahin still und interessiert aus der letzten Reihe des Löwenstüberls – und ergriff plötzlich das Wort. „Ich habe auch noch etwas beizutragen“, führte sich Sitzberger abseits der Kameras ein. „Es rumort nicht, weil wir zwei Spiele verloren haben. Bitte die Dinge nicht vermischen! Ein Trainer hat damit überhaupt nichts zu tun“, warf er sich anschließend verbal vor Jacobacci. (Johannes Ohr)

Aufrufe: 01.9.2023, 18:27 Uhr
Johannes OhrAutor