Der Kreis schließt sich. Thorsten Kirschbaum ist wieder da, wo alles angefangen hat. Vom TSV Obernzenn aus, deren erste Mannschaft als Spielgemeinschaft aktuell in der A-Klasse Nürnberg/Frankenhöhe Gruppe 3 an den Start geht, schaffte es der großgewachsene Torhüter einst in die Nachwuchsabteilung des 1. FC Nürnberg – und von dort aus bis in die Bundesliga, in die UEFA Europa League und in die U21-Nationalmannschaft. Zwei Jahre, von 2021 bis 2023, stand Kirschbaum zuletzt im Kader des SSV Jahn Regensburg und absolvierte dabei sechs Zweitligaspiele. Jetzt läuft der inzwischen 36-Jährige wieder für seinen mittelfränkischen Heimatverein in der 10. Liga auf – allerdings als Feldspieler. Wie es dazu kam, das hat sein Trainer den Medienkollegen des Bayerischen Fußball-Verbands verraten.
„Es war eigentlich immer klar, dass Thorsten, mein Bruder Michael und ich irgendwann noch einmal zusammenspielen wollen“, sagt Jens Thaler, Cousin und nun auch Trainer des Ex-Profis. „Wir alle haben das Kicken beim TSV Obernzenn gelernt. Weil wir damals in der D-Jugend keinen Torhüter hatten, wurde Thorsten schon als E-Jugendlicher zu uns hochgezogen, so dass wir schon damals gemeinsam auf dem Platz standen“, erinnert sich der 39-Jährige an die erste gemeinsame Zeit. „Durch Thorstens deutlich höhere Begabung hatten sich die Wege dann schließlich getrennt.“
Während Michael Thaler dem Verein ununterbrochen treu blieb, zwischenzeitlich sogar Teil des Vorstands war, schloss sich Jens 2018 erneut dem Verein an. Seit Saisonbeginn bilden beide das Trainerduo der SG. Nach unter anderem einem Einsatz in der Europa League (Bayer 04 Leverkusen), sieben U21-Länderspielen, neun Begegnungen in der Bundesliga (VfB Stuttgart), 144 Zweitliga-Partien (TSG Hoffenheim, Energie Cottbus, 1. FC Nürnberg und SSV Jahn Regensburg) sowie Auslandsstationen beim FC Vaduz und VVV-Venlo kehrte kürzlich auch Thorsten Kirschbaum nach seinem Vertragsende in Regensburg nach Obernzenn zurück.
„Im Laufe der Zeit hatten wir schon ein paar Späße gemacht, wann Thorsten denn bei uns mitspielen wird“, lächelt Jens Thaler. „Die konkreten Pläne dafür kamen aber immer aus Thorstens Richtung. Und dass wir das jetzt umsetzen, nachdem Michael und ich hier Trainer geworden sind, hat sich nach einem logischen Schritt angefühlt.“ Dass Kirchbaum tatsächlich wieder für seinen früheren Jugendverein aktiv sein würde, „haben wir mehr oder weniger bis zum ersten Training geheim gehalten. Erst einen Tag vorher ist das zum Team langsam durchgesickert“, verrät Thaler.