Ettmannsdorf erlebt Fehlstart & Schiri-Ärger
Nach einem denkwürdigen Auswärtsmatch will die Albert-Elf im kommenden Heimspiel gegen Aufsteiger Dingolfing den Hebel umlegen
Das hatte sich der SV Schwandorf-Ettmannsdorf anders ausgemalt. Anstatt eine passende Antwort auf die enttäuschende 1:2-Auftaktniederlage gegen Aufsteiger Parsberg zu geben, setzte es am Samstag erneut eine Niederlage. In Landshut verlor die Mannschaft von Trainer Mario Albert 2:4 und handelte sich überdies drei Gelb-Rote Karten und eine Zeitstrafe ein. Die tolle Siegesserie aus dem Frühjahr (neun Spiele) ist hinüber. Statt wie erhofft gleich vorne mitzuspielen in der Landesliga Mitte, geht es jetzt erst einmal darum, einen kompletten Fehlstart abzuwenden. Hierfür ist am morgigen Mittwoch (Anstoß 18.45 Uhr) gegen Liga-Newcomer FC Dingolfing ein Heimsieg eigentlich Pflicht.
Die zwei „Nullrunden“ zum Start müssen getrennt voneinander betrachtet werden. Denn die Umstände, die zu den Niederlagen führten, sind gänzlich unterschiedliche. Einen gemeinsamen Nenner findet Mario Albert in der Nachbetrachtung aber: „Wir haben billige Tore bekommen, drei Elfmeter und zwei Kontertore.“ Für den Trainer „drei Elfmeter zu viel“. Zwei der Landshuter Treffer zuletzt seien streitbar gewesen, was eine mögliche Abseitssituation angeht.
Hatte die Ettmannsdorfer Mannschaft gegen Parsberg noch durch die Bank weg enttäuscht, machte Albert gegen Landshut eine viel bessere Teamleistung aus: „Die Mannschaft hat alles investiert und hat auch in Unterzahl immer wieder mutig nach vorne gespielt.“ Und doch fiel auf, dass das Team gleich vier individuelle Strafen kassierte – eine Zehn-Minuten-Strafe in der ersten Halbzeit und drei Ampelkarten in der zweiten. Zu acht beendete man dieses keinesfalls hart geführte Spiel. „Landshut hat das Quäntchen Glück gehabt, dass der Schiedsrichter manches gegen uns entschieden hat. Das waren 50/50-Entscheidungen, wo man eine Gelbe Karte vielleicht auch für den Gegner hätte zücken können“, ist Albert rückblickend verärgert über die Schiedsrichterleistung – zu der er normalerweise keinerlei Stellung bezieht. Durch zu früh gezogene Gelbe Karten habe sich der Spielleiter selbst in die Bredouille gebracht. „Das war für den Spielverlauf nicht gerade förderlich. Mit einem Mann mehr auf dem Feld hätten wir einen Punkt sicher mitgenommen, wenn nicht sogar drei.“
Sa., 27.07.2024, 14:00 Uhr
Was Mario Albert betonen möchte: „Wir wissen um den Ernst der Lage, aber bei uns hängt nicht alles am seidenen Faden. Wir können uns selbst reflektieren und wissen, welche Fehler wir machen und was wir gut machen. Ich weiß um die Qualität meines Kaders und dementsprechend ist bei uns noch alles ganz ruhig.“
Fürs morgige Heimspiel gegen Dingolfing hofft der 50-Jährige einfach mal wieder auf ein „normales“ Fußballspiel, das man zu elft beende. Sportlich fordert er von der Mannschaft „vollen Fokus und das Abrufen der Basics“ und wünscht sich, „dass wir eine gewisse Stabilität reinbekommen und die individuellen Fehler abstellen. Der Fokus muss darauf liegen, defensiv robuster und kompakter zu stehen und aus einer sicheren Abwehr heraus zu spielen. Denn Torchancen generieren wir nach wie vor.“ Die Niederbayern starteten mit zwei Siegen blendend in die Saison. „Dingolfing hat eine gute Landesliga-Truppe, die schon sechs Punkte eingefahren hat und auf unsere Fehler wartet. Ohne übermotiviert zu sein, versuchen wir am Mittwoch alles in die Waagschale zu werfen und die drei Punkte zu holen. Ich bin überzeugt davon, dass wir schnell anfangen werden unsere Punkte zu holen“, versichert Albert.
Mi., 31.07.2024, 18:45 Uhr
Personell kehrt im Ettmannsdorfer Lager Tobias Bernkopf nach längerer Verletzungspause in den Kader zurück und könnte für die Abwehrkette wieder eine Option sein. Ansonsten stehen nach wie vor Florian Tausenpfund, Timo Vollath, Ilhan Koc und Michael Plank auf der Ausfallliste. Diese Ausfälle möchte der SVSE-Coach „nicht unter den Tisch kehren“, das seien schon Namen, die es zu kompensieren gelte.
Froh ist Albert um seinen neuen Co-Trainer
Tobias Wiesner. Schon im Frühjahr war der langjährige Regional-, Bayern- und Landesligaspieler in die Trainingsgestaltung mit eingebunden.
„Wir sind wie siamesische Zwillinge“, schmunzelt Albert.
„Wir sprechen eine Sprache und haben dieselbe Vision, wie wir Fußball sehen wollen. Tobi ist für mich ein Glücksgriff und ein absoluter Zugewinn.“ Jetzt müssen nur noch die passenden Ergebnisse im Ligabetrieb Einzug halten am Ufer der Naab.