VfB 03 Hilden – ETB SW Essen (A‑Junioren) 2:1 (1:0). Für die Fußball-Talente des VfB 03 Hilden war das Rückspiel in der Relegation um den Bundesliga-Aufstieg ein einmaliges Erlebnis, das mit fünfminütiger Verspätung begann. Die Hinspiel-Niederlage in Essen verfolgten vor einer Woche rund 250 Fans. Diesmal aber säumten rund 670 Zuschauer den Kunstrasenplatz an der Hoffeldstraße – eine Kulisse, die selbst für das Oberliga-Team der Hildener Seltenheitswert hat.
Weil der ETB ebenfalls Schwarz-Weiß als Vereinsfarben hat, traten die Hildener im ungewohnten roten Dress an. Der schien sie aber zu beflügeln, denn von der ersten Minute an traten sie engagiert auf. Und der Lohn ließ nicht lange auf sich warten. Maximilian Alexy zog über die rechten Seite in den Strafraum und erzielte mit einem trockenen Schuss ins linke untere Eck die 1:0-Führung der Hildener (11.). Damit war das Rennen um den Bundesliga-Aufstieg wieder vollkommen offen. Die Gastgeber hielten in der Folge den Angriffsdruck aufrecht. Als Chrisowalandis Papadopoulos abzog, war ETB-Keeper Ahmed Kulalic auf dem Posten (22.). Dann stürmte Alexy über den linken Flügel, doch erneut parierte der Essener Schlussmann (25.). Die Gäste-Abwehr schwamm gewaltig, aber die Mannschaft von Philipp Schütz münzte ihre klare Überlegenheit nicht in Tore um.
Nach dem Wiederanpfiff kassierte der VfB 03 zunächst die Quittung für seine schlechte Chancenverwertung. Nun traten die Essener wesentlich aggressiver auf, wohlwissend, dass ihnen ein Remis zum Aufstieg reichte. So tankte sich Bogdan Burcea durch, doch Hildens Torhüter Leon Feher war hellwach (50.). Zehn Minuten später konnte er den Ausgleich aber nicht mehr verhindern. Erneut kam Burcea zum Abschluss und traf zum 1:1.
Fortan ging es in der Begegnung Schlag auf Schlag. Zunächst sah der Essener Beslind Fazlija nach hartem Einsteigen gegen Papadopoulos die rote Karte (63.). Dazu schickte Dustin Sperling ETB-Co-Trainer Bahadir Polat wegen Schiedsrichterbeleidigung mit „Rot“ hinter die Bande. Dann handelte sich der Essener Alper Islam eine zehnminütige Zeitstrafe ein (73). Keine 60 Sekunden später musste auch VfB-Akteur Adrian Zdeljar vorübergehend vom Feld (74.). Und dann sah auch noch ETB-Ersatzspieler Issa Allouche den roten Karton. Eine Partie, die das Schiedsrichtergespann zweifellos forderte.
Fußball sahen die Zuschauer zwischendrin auch noch. Mit aller Macht drängten die Hildener auf den Siegtreffer, verfehlten aber entweder den Kasten oder scheiterten am Torhüter. Erst in der zehnminütigen Nachspielzeit – aufgrund der vielen Unterbrechungen in der zweiten Halbzeit vollkommen berechtigt – war den Gastgebern das Glück noch hold. Ausgerechnet Bilal El Ouamari, kurz zuvor erst eingewechselt, schlug von der linken Seite eine Flanke, die sein Team letztlich in einen Freudentaumel versetzte. Der Ball flutschte durch den Strafraum an Freund und Feind vorbei und schlug zum 2:1 im rechten unteren Eck ein (90+8). Was folgte, war Ekstase pur im VfB-Lager. Kurz danach pfiff der Schiri die Partie ab.
Am Sonntag kommt es nun zum „Finale“ um den Bundesliga-Aufstieg auf neutralem Platz bei der SG Unterrath. Anpfiff des Duells ist um 11 Uhr auf der Anlage am Franz-Rennefeld-Weg 13 in Düsseldorf.