2024-04-25T14:35:39.956Z

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Der 1. FC Bocholt reagiert auf die Vorfälle beim Spiel gegen den ETB SW Essen.
Der 1. FC Bocholt reagiert auf die Vorfälle beim Spiel gegen den ETB SW Essen. – Foto: Marcel Eichholz

Spuck-Attacke und rassistische Äußerungen: Bocholt entschuldigt sich

Oberliga: Beim Spiel zwischen dem 1. FC Bocholt und dem ETB Schwarz-Weiß Essen soll Suat Tokat bespuckt worden und auf der Tribüne rassistische Kommentare gefallen sein.

Die Partie der Aufstiegsrunde zwischen dem 1. FC Bocholt und dem ETB Schwarz-Weiß Essen hat ein Nachspiel. Am Sonntag setzte sich Tabellenführer Bocholt in einem umkämpften Match mit 3:1 (1:1) gegen die von Suat Tokat trainierte Auswahl durch - während der Partie soll der Coach bespuckt worden sein, zudem soll es rassistische Kommentare gegeben haben.

Es war ein ruppiges Match, das Spitzenreiter Bocholt knapp für sich entschied. Die Führung von Takumi Yanagisawa (38.) glich Marcello Romano für den ETB mit einem traumhaften Freistoß vor der Pause aus (45.), anschließend bekamen die Hausherren einen glücklichen Elfmeter zugesprochen. Vor und nach der erfolgreichen Ausführung durch Marcel Platzek (72.) gab es einige Diskussion, Essens Coach befand sich zwischenzeitlich auf dem Platz, um mit dem Schiedsrichtergespann zu sprechen. Als die Gäste nochmal drückten, konterte der FCB durch Kento Wakamiya zum 3:1-Endstand (95.) - und die Mehrheit der 620 Zuschauer jubelte.

>>> Zum ausführlichen Spielbericht Bocholt gegen den ETB

Bocholt reagiert prompt

Da waren zwei Zuschauer schon nicht mehr anwesend. Tokat hatte sich nach dem Spiel umgehend beschwert und einen Vorfall gemeldet: "Es war ein hitziges Spiel mit viel Emotionalität. Das gehört alles dazu und dafür lieben wir den Fußball. Aber wenn ich dann von einigen Zuschauern hinter mir angespuckt werde, sind das Sachen, wo Grenzen überschritten werden. Das ist ein „No Go“ und darf nicht passieren."

>>> Das ist Suat Tokat

Dem hat sich Bocholt direkt angeschlossen. Der Verein berichtet gar von rassistischen Äußerungen, die gefallen sein sollen. Die Stellungnahme des FCB: "Heute sind Dinge geschehen, die der 1. FC Bocholt nicht tolerieren kann und nicht tolerieren wird. Gäste-Coach Suat Tokat soll von einem Zuschauer angespuckt worden sein und auf der Tribüne soll es rassistische Äußerungen gegeben haben. Als erste Konsequenz haben wir unverzüglich zwei Personen, die wir eindeutig identifizieren konnten, des Stadions verwiesen. Das werden wir auch zukünftig ausnahmslos so ahnden: Der 1. FC Bocholt steht für ein respektvolles, weltoffenes Miteinander! Für Rassismus und asoziales Verhalten ist bei uns kein Platz! Wir entschuldigen uns in aller Form bei Suat Tokat und bei den betroffenen ETB-Spielern. Das Verhalten Einzelner repräsentiert keinesfalls die Werte des 1. FC Bocholt oder der großen Mehrheit unserer Anhänger!"

Dass Bocholt unverzüglich und direkt reagiert hat, ist folgerichtig und beispielhaft. Gegen solche Chaoten geht es nicht anders. Ob es hier zu weiteren Konsequenzen kommen wird, ist noch nicht bekannt.

Die komplette Stellungnahme von Suat Tokat

"Wir waren heute sehr gut im Spiel, haben die Räume toll zugemacht und so gut wie nichts zugelassen. Mein Team hat super Laufarbeit geleistet. Es war vorher schon klar, dass Bocholt viel Ballbesitz haben würde, darauf hatten wir uns eingestellt. Wir standen eng und kompakt und sind dann aggressiv ins Pressing gegangen. Aus diesem Pressing heraus bekommen wir dann leider das 0:1. Kurz vor der Pause haben wir dann aber noch das verdiente 1:1 gemacht. Bis zum Elfmeter war dann von Bocholt kaum etwas zu sehen. Die Bocholter Spieler haben mir nach der Partie gesagt, dass der Elfer ein Witz war. Das ärgert mich unheimlich, dass der ganze Aufwand und die kämpferische Leistung durch so eine Entscheidung dann wertlos ist und uns das Spiel dadurch genommen wird. Es war ein hitziges Spiel mit viel Emotionalität. Das gehört alles dazu und dafür lieben wir den Fußball. Aber wenn ich dann von einigen Zuschauern hinter mir angespuckt werde, sind das Sachen, wo Grenzen überschritten werden. Das ist ein „No Go“ und darf nicht passieren. Am Ende stehen wir mit null Punkten da, haben aber ein super Spiel gemacht. Ich kann vor meinen Jungs nur den Hut ziehen. Auf diese Leistung können und werden wir aufbauen. Wir werden wieder aufstehen und unseren Weg konsequent weitergehen.“

>>> Das ist alles am Oberliga-Spieltag passiert

Aufrufe: 015.5.2022, 21:05 Uhr
André NückelAutor