Die Lage spitzt sich zu. Nach drei Niederlagen zum Pflichtspielauftakt 2023 ist der VfB Eppingen in die Abstiegszone hineingezogen worden. Zwar liegt er fünf Positionen vor dem VfR Gommersdorf, der Vorsprung auf den aktuellen Relegationsplatz-Inhaber beträgt dagegen lediglich drei Punkte. Es steht also viel auf dem Spiel, wenn die Gommersdorfer am Samstag um 15 Uhr in der Eppinger HWH-Arena aufschlagen. Von solchen Sorgen ist der FC Zuzenhausen meilenweit entfernt. Der Tabellenzweite hat seine starke Vorrundenform mehrfach bestätigt und scheint sich mit dem 1.FC Mühlhausen ein Fernduell um die Vizemeisterschaft zu liefern. Vielleicht geht sogar noch ein bisschen mehr, schließlich ist der Spitzenreiter VfR Mannheim dieses Wochenende spielfrei. Somit könnte der FC mit einem Heimsieg gegen den SV Waldhof Mannheim II auf bis zu zwei Punkte an den VfR heranrücken. Anpfiff ist ebenfalls am Samstag um 15 Uhr.
Oliver Späth ist nie darum verlegen, klare Worte zu finden. "In unserer Situation muss sich jeder hinterfragen, von der Nummer eins bis sechszehn, über das Trainerteam bin hin zu mir als Sportlicher Leiter", zählt er auf und ergänzt: "Ich bin auch schon lange dabei und vielleicht würde frischer Wind mal guttun."
Von Aufgeben ist aber keine Spur bei Späth. Er geht voran, appelliert an die Mannschaft und spricht ihr gleichzeitig Mut zu: "Die Situation ist prekär, nichtsdestotrotz habe ich volles Vertrauen in die Jungs, weiß was sie leisten können und dass wir gemeinsam die Kurve bekommen können." So eine Situation gehöre eben auch einmal dazu, um in der sportlichen Persönlichkeitsentwicklung zu reifen. Er fordert aber auch viel und gibt den Kickern mit auf den Weg: "Wer jetzt die Hosen voll hat, soll am besten zuhause bleiben."
Vergessen ist dagegen laut Späth, "die desolate Leistung", beim SV Waldhof Mannheim II vor Wochenfrist (0:3), jetzt zählt einzig und allein das Sechs-Punkte-Spiel gegen Gommersdorf. Die Gäste haben einen nicht wegzudiskutierenden Vorteil im Vergleich zum VfB – sie kennen den Abstiegskampf seit Jahren und haben sich schon das ein oder andere Mal dank ihrer großen mannschaftlichen Geschlossenheit gehalten. "Außerdem kommen sie bestimmt mit einer breiten Brust, weil sie dieses Jahr noch nicht verloren haben", sagt Späth. In der Tat sind fünf Punkte aus den Partien gegen Spielberg (2:1), Walldorf II (2:2) und Türkspor Mosbach (1:1) aller Ehren wert. Der VfR ist ohne Frage gut in Form.
Bei den Eppingern gibt es personell kaum Veränderungen. Jan Hoyer fällt mit seinem gebrochenen Fußzeh weiter aus, dafür kommt immerhin Marc Zengerle zurück, nachdem er vergangenes Wochenende aus privaten Gründen gefehlt hat.
Vier Tage nach dem kräftezehrenden Pokalhalbfinale gegen den FC-Astoria Walldorf (0:3) ist der FC zum Abschluss der englischen Woche gegen den SV Waldhof Mannheim II gefordert. "Wir haben den Jungs am Dienstag nach dem Walldorf-Spiel gesagt, dass wir schon jetzt eine brutal gute Runde gespielt haben", spricht Zuze-Trainer Steffen Schieck voller Stolz über sein Team.
Zusammen mit seinem Trainerkollegen Marcel Groß hat er die Aufgabe, die Kicker schnell wieder aufzurichten und mental auf die Liga vorzubereiten. Das Duell mit der Waldhof-Reserve ist direkt sehr wichtig, um einerseits den zweiten Rang zu verteidigen und andererseits den Druck auf den spielfreien Spitzenreiter VfR Mannheim aufrechtzuerhalten.
Gelingen muss dies mit einem ausgedünnten Kader. Die am Dienstag vom Platz Gestellten – Rot für Lewis Paling und Gelb-Rot für Torhüter Timo Mistele – müssen am Samstag von außen zuschauen. "Bei Patrick Lerch wissen wir nicht, ob es reicht", sagt Schieck zum Rechtsverteidiger, der gegen Walldorf verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste.