2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview der Woche
– Foto: David Roth

Es geht um die Vorherrschaft im Kreis...

Es ist Derby-Zeit: Und dieses Mal eine ganz besondere. Denn endlich gibt es mal wieder im Landkreis Hildburghausen ein Kreisderby in der Landesklasse.

Der Landesklassen-Oldie vom FSV Eintracht Hildburghausen empfängt den Neuling vom Erlauer Sportverein Grün-Weiß. Es ist das erste Pflichtspiel dieser beiden Vereine gegeneinander überhaupt...

Bisher gab es zwischen den beiden Mannschaften vier Freundschaftsspiele, meist in Vorbereitung auf die neue Spielserie oder in der Winterpause mit Blickrichtung Start der Rückrunde. Dieses Mal geht es um Punkte in der laufenden Meisterschaft. Und vor diesem ersten Aufeinandertreffen ist aktuell der Erlauer SV die beste Mannschaft im Landkreis. Denn in der Tabelle stehen die Grün-Weißen vor diesem Spieltag vor dem FSV. Erlau belegt mit bisher zehn Punkten den 10. Tabellenplatz. Hildburghausen liegt mit einem Zähler weniger auf Position 11. Beide Teams sind somit auch Tabellennachbarn. Dabei hat Erlau allerdings auch schon eine Begegnung mehr ausgetragen.

Überaus interessant ist die Frage der Woche: Wer ist nach diesem Match die beste Kreismannschaft? Hildburghausen könnte mit einem Sieg den Kontrahenten in der Tabelle überflügeln. Bei einem Remis bleibt alles beim Alten. Und mit einem Auswärtssieg würde Erlau zunächst vier Punkte zwischen sich und den Kreisstädtern legen.

Wir haben vor dem Derby mal bei den Torhütern nachgefragt: Aktuell hütet der 23-jährige Julius Geyling das Hildburghäuser Tor. Seit 2017 verrichtet er diese Aufgabe. Er kommt hier auf aktuell 126 Begegnungen für den FSV. Sein Vorgänger in Hildburghausen auf dieser Position war Philipp Allzeit, der jetzt in Erlau den Kasten sauber hält. Zwischen 2012/13 bis 2016/17 war er in 67 Begegnungen Keeper bei der Eintracht. Davor hat er 75 Spiele in der Bezirksliga für Reurieth absolviert. 2020 ist er dann nach Erlau gewechselt und mit den Grün-Weißen im Sommer in die Landesklasse aufgestiegen. Mittlerweile ist er 37 Jahre jung.

Hallo Julius, hallo Philipp, wie seid ihr beiden mit dem Saisonstart eurer Mannschaften und dem derzeitigen Tabellenstand zufrieden?
Julius Geyling: Unser Saisonstart ist etwas unglücklich gelaufen, kann man sagen. Nach dem Auftaktspiel gegen Sonneberg haben sich bei uns leider reihenweise Spieler verletzt. Jede Woche hat es jemand Neues erwischt. Das war für uns dann schon schwer zu kompensieren. Unsere jungen Akteure haben dies gut gemacht. Klar, dass hier natürlich noch jede Menge Erfahrungen fehlen. Mittlerweile sind ein paar der Jungs zurück und wir sind froh, wenn alle anderen Spieler auch wieder mit dabei sind.
Philipp Allzeit: Zufrieden bin ich eigentlich nicht. Es wäre meiner Meinung nach mehr drin gewesen. Gegen unsere unmittelbaren Konkurrenten haben wir viel zu wenig Punkte geholt. Wir haben schon vier Unentschieden, die meisten aller Teams. Da kommst du in der Tabelle nicht so richtig vorwärts. Andererseits haben wir gepunktet, wo ich es mir persönlich nichts ausgerechnet habe.
Die Tabelle ist momentan auch nicht sehr aussagekräftig. Es ist alles sehr eng. Ein Sieg bzw. Niederlage kann möglicherweise vier oder fünf Plätze nach oben oder unten bedeuten.

Ihr beiden bekommt auch in der laufenden Saison von euren Mitspielern und Trainern, von den Fans und auch von der Presse Woche für Woche überdurchschnittliche Leistungen bestätigt. Was ist das Geheimnis dahinter und was zeichnet euren Gegenüber aus?
Julius: Ein Geheimnis gibt es da nicht. Ich versuche einfach mein Bestes zu geben und mich wöchentlich im Training weiterzuentwickeln. Und dies will ich natürlich dann auch am Wochenende im Spielr zeigen. Mit Michael Knie haben wir Torleute auch einen guten Trainer. Er lässt sich immer wieder was Neues einfallen und so haben wir ein abwechslungsreiches Programm im Training. Philipp war schon immer gut auf der Linie und besitzt eben auch eine passende Statur als Torwart.
Philipp: Da gibt es kein Geheimnis. Ich versuche so oft wie möglich beim Training dabei zu sein. Natürlich bin immer gewillt, dass Beste für meine Mannschaft zu geben um sie zu unterstützen. Ich konnte auch viel von meinem Vorbild lernen. Mein Papa (Frank Allzeit spielte auch viele Jahre höherklassig Fußball / Anm. d. Red.) unterstützt mich nun schon seit über 25 Jahren. Von ihm habe ich auch gelernt, dass die Spielvorbereitung schon am Abend vor dem Match beginnt. :) Das sieht die Jugend heute ja teilweise etwas anders!
Zu Julius kann ich leider nichts sagen, dafür bin ich nun doch schon zu lange und zu weit weg.

In der Saison 2016/17 habt ihr beide für Hildburghausen gekickt. Gibt es hier noch Erinnerungen? Wann und wo seid ihr euch das letzte Mal begegnet?
Julius: Wenn ich mich richtig erinnere, hat Philipp sich damals in der Hinrunde verletzt. Da zu dieser Zeit kein richtiger Ersatz da war, wurde ich aus der Jugend zur Winterpause hochgezogen und spielte dann die Rückrunde mit der Mannschaft.
Kurz bevor Philipp nach Erlau gewechselt ist, haben wir noch eine halbe Saison zusammen trainiert. Seitdem haben wir uns - glaube ich zumindest - nicht mehr gesehen. Ja, ich wüsste nicht wo! Aber ja dann bestimmt am Sonntag.
Philipp: Zu dieser Saison habe ich nicht so gute Erinnerungen. Da habe ich mir dem Kreuz- und Außenbandriss sowie einem Meniskusschaden im rechten Knie eine schwere Verletzung zugezogen. Somit hatte sich für mich die Saison dann schnell erledigt.
Julius rutschte dann aus der Jugend nach. Mich freut es zu sehen, dass er immer noch zwischen den Pfosten steht. Aber insgesamt habe ich trotzdem eine gute Erinnerung. Es war in Hildburghausen eine schöne Zeit.
Wo wir uns das letzte Mal begegnet sind (überlegt lange) kann ich nicht sagen.

Wie geht das Derby am Sonntag aus?
Julius: Wir wollen auf jeden Fall einen Heimsieg einfahren. Jeder aus der Mannschaft ist hochmotiviert und möchte das beste Ergebnis herausholen.
Philipp: Das ist eine gute Frage: Wenn ich sowas voraussagen könnte, dann würde ich wahrscheinlich nicht mehr arbeiten (lacht). Es kommt ganz stark auf die Tagesform an. Wenn wir gut drauf sind und als Mannschaft geschlossen auftreten, dann können wir sicherlich auch was aus Hibu mitnehmen.

Aufrufe: 027.10.2023, 18:00 Uhr
André HofmannAutor