
Raimund Schleszies gewann 2004 die Mönchengladbacher Hallenstadtmeisterschaft mit dem SC Hardt. Als Experte schaut er dieses Mal auf die einzelnen Vorrundengruppen. In der Gruppe 2 spricht er über die Stärken von TuS Wickrath und was für ihn ein erfolgreiches Hallenspiel ausmacht.
In dieser Gruppe ist für mich Wickrath der klare Favorit und ein Kandidat, der am Ende mindestens im Halbfinale steht. Die Truppe ist jung und immer heiß auf die Halle – sie wollen jedes Jahr das Turnier gewinnen. Physisch sind sie sehr gut, fußballtechnisch ebenso. Niek Mäder ist ein klasse Torjäger. Auch Dennis Richter ist ein toller Hallenspieler, wenn er denn spielt.
Dahinter sollte sich Furious Futsal den zweiten Platz in der Gruppe sichern. Die Mannschaft ist allerdings schwierig einzuschätzen, da nicht klar ist, welche Spieler sie letztendlich einsetzt.
Was das Spielsystem angeht: Ich habe mit meinen Mannschaften immer gerne in der Raute gespielt. Dafür braucht es hinten technisch gute Innenverteidiger oder Sechser die den Ball mit beiden Füßen schnell machen können und gegen den Ball clever agieren. Und auf den Außenseiten Spieler, die technisch versiert sind, schnell sind und die Linie rauf und runter marschieren können – mindestens einer davon sollte Linksfuß sein, bei uns war das im Jahr 2004 der überragende Thomas von der Bank.
Vorne braucht es einen Wandspieler, jemanden wie bei uns damals Volker Königs oder der überragende Michael Zaum. Wir haben nur darauf gewartet, dass der Gegner einen Fehler im Ballbesitz macht, und haben dann mit maximaler Geschwindigkeit eine Überzahl herausgespielt.
Vor allem bei gegnerischen Zeitstrafen waren wir damals herausragend. Wir haben die Ruhe gehabt, nicht sofort mit „freiem Fuß“ draufzuschießen. Stattdessen haben wir immer die Positionen getauscht, die Raute besetzt, uns gut bewegt und den Ball so lange zirkulieren lassen, bis der Weg zum Tor aufging. Es braucht vor allem erfahrene und schlaue Spieler in einer Mannschaft, die das Hallenspiel antizipieren und die wissen, was zu tun ist – und in hektischen Momenten die Ruhe bewahren. Deshalb hatten wir im blauen Block den erfahrenen Kapitän Peter Daners und im roten Block den abgezockten Michael Zaum.
Für die Spannung in der Gruppe würde ich mir wünschen, dass Rot-Weiß Hockstein und Schelsen Überraschungen liefern. Mindestens vier gute Hallenspieler erwarte ich in beiden Teams. Für Underdogs gilt in der Halle, dass man gut verteidigen muss und es schnelle Gegenangriffe braucht. Dabei ist egal, ob man in einer Raute oder in einem Zwei-Zwei-System spielt – es müssen alle Spieler im Umschaltspiel mitmachen. Wenn die Chance auf eine Überzahl besteht, muss maximales Tempo in die Aktion. Es hilft natürlich, wenn man gute Dribbler und Eins-gegen-eins-Spieler hat.
Bei Eintracht Gladbach freue ich mich darauf, etwas Neues zu sehen. Der Verein hat sich im Sommer erst gegründet und ist erstmals in der Jahnhalle dabei. Die Mannschaft kann ich allerdings schwer einschätzen.
Spielplan: Eintracht Gladbach – Furious Futsal (19 Uhr), RW Hockstein – SV Schelsen (19.17 Uhr), TuS Wickrath – Furious Futsal (19.34 Uhr), Eintracht Gladbach – RW Hockstein (19.51 Uhr), SV Schelsen – TuS Wickrath (20.08 Uhr), Furious Futsal – RW Hockstein (20.25 Uhr), SV Schelsen – Eintracht Gladbach (20.42 Uhr), RW Hockstein – TuS Wickrath (20.59 Uhr), Furious Futsal – SV Schelsen (21.16 Uhr), Tus Wickrath – Eintracht Gladbach (21.33 Uhr)