2024-05-10T08:19:16.237Z

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Aktionen einiger Fans der Hoaschdenga Buam führen im Ortsderby zu mehreren Spielunterbrechungen.
Aktionen einiger Fans der Hoaschdenga Buam führen im Ortsderby zu mehreren Spielunterbrechungen. – Foto: Dieter Mickalek

Erstes Ortsderby seit zehn Jahren: „Es war wie ein großes Gemeindefest“

Heimstetten gegen Kirchheim

Zum Saisonauftakt gab es mit dem Spiel Heimstetten gegen Kirchheim gleich ein Derby zum ersten Spieltag. Dementsprechend groß war die Feier drumherum.

Heimstetten/Kirchheim – Was zuvorderst in Erinnerung bleiben wird von diesem denkwürdigen Derby sind jene Szenen nach Spielschluss. Auf der einen Seite des Platzes feiern die Kicker des SV Heimstetten ausgelassen ihren Last-Minute-Sieg - zusammen mit Aberdutzenden Jugendspielern, die aufs Feld gestürmt sind, sowie gut hundert Fans, die von der Tribüne hinabbrüllen: „Derbysieger! Derbysieger!“

Doch ebenso gefeiert – und das ist das Erstaunliche, aber auch symptomatisch für diesen Tag - wird schräg gegenüber am anderen Ende des Platzes. Dort lassen mindestens genauso viele Anhänger des Kirchheimer SC ihre Mannschaft hochleben, trotz der 0:1-Niederlage. Denn egal ob Sieger oder Verlierer: An diesem Nachmittag, nach dem ersten Pflichtspielderby der beiden Ortsrivalen seit Jahrzehnten, dürfen sich alle als Gewinner fühlen.

„Es war wie ein großes Gemeindefest“, sagt Kirchheims Coach Steven Toy. Und sein Trainerkollege beim SVH, Roman Langer, bekräftigt: „Die letzten Wochen bin ich jeden Tag auf dieses Spiel angesprochen worden. Die Vorfreude war riesig.“ Und tatsächlich strömen bei herrlichem Fußballwetter nicht weniger als 1400 Menschen in den Sportpark – mithin das Zehnfache dessen, was zuletzt bei Heimspielen des SVH in der Regionalliga erschienen ist. Und die Stimmung? „Mega!“, urteilt Toy, während es Langer ebenso knapp hält: „Hammer!“

Was jedoch besonders beeindruckt bei diesem Fußballfest, ist der freundschaftliche Umgang der Ortsrivalen, der allenthalben zum Ausdruck kommt. So laufen Nachwuchskicker beider Clubs mit den Spielern aufs Feld, ehe KSC-Chefin Petra Mayr und Heimstettens Ex-Präsident Ewald Matejka zusammen mit Bürgermeister Maximilian Böltl einen symbolischen Anstoß ausführen. Als Stadionsprecher fungieren sowohl SVH-Mann Marius Baumann als auch sein KSC-Kollege Tom Faßhauer, die Seit an Seit am Mikro sitzen. Und als Erinnerung an dieses historische Derby wird im SVH-Fanshop sogar ein T-Shirt feilgeboten, auf dessen Brust die Wappen der beiden Vereine verschmelzen.

Auch während des Spiels geht es auf den Tribünen zwar emotional und lautstark, aber friedlich zu. Einziger Wermutstropfen bleiben die Aktionen einiger Fans der Hoaschdenga Buam, die Pyrotechnik abfackeln und Gegenstände auf den Rasen werfen, weshalb die Partie im zweiten Durchgang mehrfach unterbrochen wird. Ansonsten aber herrscht Festtagsstimmung im Sportpark – auch nach dem Schlusspfiff. „Dieses Spiel hatte alles, was ein Derby braucht“, betont Steven Toy, ehe ihm doch noch ein Manko einfällt: „Außer, dass wir natürlich gerne einen Punkt geholt hätten.“ (Patrik Stäbler)

Aufrufe: 024.7.2023, 08:23 Uhr
Patrik StäblerAutor