So machte die abendliche Dschungelparty, die im Rahmen der Kirmes in Haag stattfand, besonders viel Spaß: Klar, wenn auch vom Spielverlauf her etwas zu hoch, bezwang die SG Dhrontal-Weiperath am Samstagnachmittag den TuS Ahbach mit 3:0, klammerte sich so etwas mehr ans Tabellenmittelfeld der Bezirksliga fest.
Schön spielen war auf dem jahreszeitbedingt stellenweise holprigen Rasenplatz nicht möglich. Kampf und Einsatz hatten Priorität. Diesen nahmen die Hausherren mehr an als die Gäste aus der Vulkaneifel. „Wir hatten uns darauf eingestellt, dass das hier kein fußballerischer Leckerbissen wird. Deshalb haben wir unser Spiel etwas angepasst und waren mehr auf die zweiten Bälle aus“, sagte Marc Lemmermeyer in seiner Analyse. Der Trainer der Vereinigten aus dem Dhrontal, Haag, Horath und Merscheid zeigte sich nicht nur ob des zweiten Dreiers in Folge hochzufrieden: „Kompliment an die Jungs. Unser Defensivverhalten war heute top.“
Dabei wäre ihnen ums Haar bereits nach 80 Sekunden ein Traumstart gelungen: Nach Rechtsflanke des agilen Jacob Grüner zeigte sich die Ahbacher Hintermannschaft zum ersten, aber längst nicht zum letzten Mal in dieser Partie unsortiert. In der Mitte kam Danny Schömer an den Ball, scheiterte indes an TuS-Torwart Justin Hellenthal, der geistesgegenwärtig per Fuß klärte.
Marc Lemmermeyer, Trainer der SG Dhrontal-Weiperath:
Die von Roger Stoffels und seinem mitspielenden Kollegen Daniel Clausen gecoachten Gäste suchten anschließend ihrerseits den Weg nach vorne. In höchster Not köpfte Jan Weber den Ball nach einer Hereingabe von Manuel Hermes von der Linie (8.). Das holprige Geläuf und die tiefstehende Sonne machten gerade SG-Keeper Matthias Junk zu schaffen. Mal kam er bei einem langen Ball zu spät (13.), mal sprang das Spielgerät so unglücklich vor ihm auf, dass Paul Krämer fast noch getroffen hätte (18.).
Nach knapp einer halben Stunde stand Junks Gegenüber Hellenthal im Blickpunkt: Statt einen Ball abzulaufen, blieb er auf der Torlinie kleben. Daniel Clausen klärte sicherheitshalber zur Ecke, aus der wiederum die Hunsrücker Führung resultierte. Auf Vorlage von Marius Marx schloss Max Martini aus kurzer Distanz zum 1:0 ab (28.). „Standards waren im Vorfeld des Spiels definitiv ein Thema bei uns“, sagte Coach Lemmermeyer. Wie stark sein Team nach ruhenden Bällen ist, wurde auch sechs Minuten vor der Pause deutlich. Da zischte der Kopfball von Nikolas Schemer nur knapp vorbei. Marx bestach dabei erneut als präziser Vorbereiter.
Daniel Clausen, Spielertrainer des TuS Ahbach:
„Wir kamen einfach nicht in die Zweikämpfe rein. Der letzte Wille und die letzte Kraft haben uns gefehlt. Man hat gespürt, dass Dhrontal die Punkte unbedingt haben wollte“, musste der diesmal als Innenverteidiger aufgebotene Daniel Clausen anerkennen. Gerade den Ahbachern als Kunstrasen-erprobtem Team kamen die schwierigen Platzverhältnisse nicht zupass. Immer wieder versprangen ihnen die Bälle. Die Sicherheit fehlte so.
„Vielleicht ist die Niederlage um ein Tor zu hoch ausgefallen“, durfte der 40-Jährige zurecht feststellen. Schließlich kam Clausens Mannschaft schwungvoll aus der Kabine. Binnen der 48. und 50. Minute hatte der TuS gleich drei vielversprechende Abschlüsse zu verzeichnen. Aber sowohl Marius Haas, als auch der eingewechselte Nicolas Clausen (einmal vorbei, einmal parierte Junk) scheiterten knapp.
Der Dhrontaler Torwart war nach dem einen oder anderen Wackler im ersten Durchgang jetzt voll auf der Höhe – und bereitete sogar das 2:0 vor. Sein langer Abschlag ging bis an den gegnerischen Strafraum. Dort waren sich Daniel Clausen und Schlussmann Hellenthal nicht einig, wer denn nun dazwischen gehen soll. Danny Schömer schaltete am schnellsten, traf zum 2:0 (61.). Die mangelnde Entschlossenheit wurde Ahbach noch ein drittes Mal zum Verhängnis, als Nikolas Schemer nach Marx-Ecke einköpfte (71.). Sogar ein noch höheres Resultat war anschließend möglich. Doch auch das glatte 3:0 war eine sehr gute Grundlage für die Party im feierwütigen „Dschungel“ der Mehrzweckhalle in Haag.
Gerne wären auch die Gäste am Samstag erfolgreich gewesen. Schließlich hätte so das Kirmesbier in Leudersdorf deutlich besser geschmeckt. Doch nach dem starken Zwischenspurt mit fünf Siegen hintereinander befinden sich die Akteure in den orangenen Trikots weiterhin im gesicherten Tabellenmittelfeld. Daniel Clausen ist überzeugt davon, dass kommenden Samstag ab 17.30 Uhr daheim gegen die SG Igel-Liersberg eine Reaktion folgt. „Wenn wir das Spiel gewinnen, wären wir absolut im Soll.“
SG Dhrontal-Weiperath/Haag/Merscheid/Horath – TuS Ahbach ⇥3:0 (1:0)
Dhrontal: Matthias Junk - Julian Eibes (84. Philipp Bastian), Pascal Zurgeihsel, Niko Schemer, Jan-Luca Martini (73. Luis Schurb), Marius Marx, Jan Weber, Max Martini (63. Daniel Alff), Jacob Grüner (77. Jonas Hoffmann), Danny Schömer (82. Niklas Demmer).
Ahbach: Justin Hellenthal - Niklas Ferber (46. Nicolas Clausen), Nicolas Müller (71. Tom Schlösser), Luka Cläsgens, Manuel Hermes (78. Noah Hertel), Daniel Clausen, Patrick Phlepsen, Marius Haas (71. Marcel Meyer), Leon Nahrings, Jan Müller, Paul Krämer.
Schiedsrichter: Nicolas Prinz (Trier)
Zuschauer: 160
Tore: 1:0 Max Martini (28.), 2:0 Danny Schömer (61.), 3:0 Niko Schemer (71.)