Stefan Hoffman, Trainer und Spieler des FC Gerolfing, wurde von der Vereinsführung freigestellt. Der Bezirksligist blieb zuletzt 15-mal sieglos.
Gerolfing – Zweiter Platz in der Kreisliga, ungeschlagen durch die Aufstiegsrelegation und der Aufstieg in die Bezirksliga nach sieben Jahren Achtklassigkeit. Das erste Jahr von Stefan Hoffmann auf der Trainerbank des FC Gerolfing verlief durch und durch erfolgreich. Auch die aktuelle Saison in der Bezirksliga Nord ging vielversprechend los. Mit zwei Siegen in den ersten drei Spielen meldeten sich die Ingolstädter in der Liga an. Doch dann folgte der Einbruch: Nach 15 sieglosen Spielen in Serie wurde Aufstiegstrainer Stefan Hoffmann am vergangenen Sonntag von seinem Traineramt freigestellt.
„Meine Gedanken und Ansichten haben sich nicht wirklich verändert“, sagt Stefan Hoffmann heute, über eine Woche nach seiner Freistellung, auf Nachfrage von Fußball Vorort/FuPa Oberbayern, „Ich bin nach wie vor sehr enttäuscht.“ Zudem gibt er an, keine schlüssigen Gründe für das Ende seiner Amtszeit erfahren zu haben.
In der Liga befindet sich der FC Gerolfing aktuell auf dem vorletzten Platz und damit in der Abstiegsrelegationszone. Nur neun Punkte stehen nach 18 Spieltagen zu Buche. Zu den zwei Siegen vom Saisonbeginn kam kein weiterer dazu. Das rettende Ufer ist Ende 2024 acht Punkte entfernt.
In einem nüchternen Sechs-Augen-Gespräch habe Hoffmann von der Freistellung erfahren, sagt er. „Die mir angegeben Gründe erschließen sich mir nicht.“ Für die aktuelle Situation führt Hoffmann selbst mehrere Ursachen an: Fehlende Regeneration nach langen und kräfteraubenden Relegationsspielen, eine kurze Sommervorbereitung, eine immer wechselnde Startelf durch Verletzungssorgen und fehlendes Spielglück. „Mir jetzt zu unterstellen, ich hab mich mangelnd auf die weitere Entwicklung eingestellt, ist haltlos und einfach nur schade.“
Fakt ist, dass die Mannschaft des FC Gerolfing in den letzten Spielen schwer unter die Räder kam. 10:32 lautet das Torverhältnis aus den vergangenen zehn Ligapartien. Ex-Nationalspieler Christian Träsch, der sich aktuell um das Präsidentschaftsamt des FC Ingolstadt bewirbt und sicherlich bekanntestes Gesicht der Mannschaft ist, kam aufgrund von Verletzungsproblemen erst dreimal als Einwechselspieler zum Zug. Der Leistungsträger fehlt aktuell.
Dass der aktuelle Negativtrend nicht aus der Welt zu reden ist, gibt auch Hoffmann zu. Dennoch würde er sich wünschen, dass positiver auf seine Amtszeit zurückgeblickt wird: „Die Mannschaft und die Spieler haben sich in allen Bereichen in den vergangenen 18 Monaten enorm positiv weiterentwickelt. Der Erfolg und der Zusammenhalt in dieser Zeit geben uns recht.“
Den Kontakt zu seinen Jungs wird der Ex-Coach auch in Zukunft halten. Innerhalb des Teams habe er viel Zuspruch und einige nette Worte bekommen. Die Beziehung zwischen ihm und dem Team beschreibt Hoffmann als eng, sie rage auch über die Themen des Fußballs hinaus.
Für seine eigene Zukunft hat der 41-Jährige, der für den FC Gerolfing auch selbst noch auflief, bisher keine genauen Pläne. Nach eigener Aussage ist er weiterhin hungrig und möchte dem Amateurfußball aktiv erhalten bleiben. Eine Entscheidung darüber, will Hoffmann aber erst in ein paar Tagen treffen, denn: „Wo eine Tür zugeht, gehen auch woanders wieder Türen auf.“ (Simon Pohler)