2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
– Foto: Jana Hauptmann

Erlau siegt im hitzigen Duell

Diesmal war es kein Kreisderby, welches im Sportkomplex Willi Büttner ausgetragen wurde. Doch das erste Pflichtspiel-Nachbarschaftsduell zwischen Erlau und Suhl hatte ganz bestimmt dieselbe Brisanz.

Verschärft wurde diese noch dadurch, dass zu Saisonbeginn gleich drei Akteure vom anderen Lokalrivalen, Schleusingen, in die Waffenstadt gewechselt waren und unter ihrem Ex-Trainer Markus Lauth prompt zu Stammspielern wurden. Doch auch die Hausherren hatten beim SC gewildert und Nils Hellmuthhäuser geholt, der jedoch nicht im Aufgebot war. Trotzdem befanden sich unter den zahlreichen Zuschauern viele Schleusestädter.

Das Spiel begann nervös, tempo- und zweikampfstark. Zuerst fanden die Gäste ihre Linie. Steffen Kolk setzte einen Freistoß von der rechten Strafraumkante mit rechts am langen Pfosten vorbei. Auch Aamar Alkhaled verfehlte nach Zuspiel von Pamodou Sanyang genau so knapp. Die Grün-Weißen meldeten sich erst nach einer Viertelstunde an. Doch der Schuss von Fabian Hartung wurde gehalten. Unverhofft kam die Riesenchance zur Führung für die Einheimischen: Kolk hatte gegen den durchgebrochenen Hubert Steinbrenner das Bein stehen lassen und Schiedsrichter Fischer zeigte ohne zu zögern auf den Punkt. Aber Jonas Vogt scheiterte kläglich. Das lasche und ungenaue Schüsschen war eine leichte Beute für Robert Mentzel. Fast im Gegenzug war Modou Dampha frei durch, ließ sich aber abdrängen. Die Bewährungsprobe gleich darauf nutzte er jedoch. Von Paul Brumme wunderbar in die Gasse geschickt, tauchte er wieder frei vor Philipp Allzeit auf und überwand ihn diesmal. Damit war es aber mit der Suhler Herrlichkeit vorbei. Mit Einsatzfreude und Engagement stemmte sich der Gastgeber gegen die Nackenschläge. Nach einem Lattenkopfball von Vogt offenbarten die beiden Tore von Steinbrenner, was nun den Unterschied ausmachte. Beim ersten erreichte ihn ein Pass aus der eigenen Hälfte und an der Mittellinie gewann er den entscheidenden Zweikampf. Nun zog er davon, narrte noch zwei Gegenspieler und schob unter den sich werfenden Mentzel hindurch ein. Beim zweiten gewann er wieder das wichtigste Duell und kam erneut frei zum Abschluss. Dadurch war der 1. SV von der Rolle und fand den Faden auch nie wieder. Bis zu Pause hatten Hartung und Robert Greiner noch Gelegenheiten zur Resultaterhöhung.

Stimmungsvoll und farbenfroh ging es auch auf den Rängen zu.
Stimmungsvoll und farbenfroh ging es auch auf den Rängen zu. – Foto: Jana Hauptmann

In Hälfte zwei kann man dem Gast zwar nicht vorwerfen, dass er sich hängen ließ, aber mit vielen Einzelaktionen und verpuffenden Positionswechseln war der Abwehr um Emil Breuksch und Philipp Rienecker nicht beizukommen. Auf der anderen Seite scheiterten Steinbrenner und Hartung mehrfach am Torwart. Schließlich war es Florian Hellmich, der seine Farben endgültig erlöste. Bei einem gehaltenen Greiner-Schuss brauchte er nur abzustauben. Suhl versuchte zwar weiter zu verkürzen, wirkte aber von der robusten Gangart des Gegners beeindruckt. Die Triebel-Schützlinge lauerten dagegen auf Konter, aber der große Atem war jetzt raus. So folgte die letzte erwähnenswerte Szene erst in der Nachspielzeit. Da vergeigte Vogt auch seinen allerletzten Riesen.

STIMMEN ZUM SPIEL

Wolfgang Triebel (Trainer Erlau): „Unser Sieg heute war hochverdient. Wir hatten sogar Chancen für zehn Tore. Zu Beginn hatten wir zwar eine schwere Phase, aber danach waren wir klar besser. Ich bin unheimlich stolz auf diese Mannschaft.“

Markus Lauth (Trainer Suhl): „Für meine Spieler war es heute sehr schwer. In dieser aufgeheizten Atmosphäre sind sie nicht zurecht gekommen. Vielleicht hat die auch die Schiedsrichter beeindruckt. Eine Schuld an der Niederlage will ich denen aber nicht geben. Wir waren schlechter.“

Aufrufe: 019.9.2023, 07:00 Uhr
Gunter BothAutor