2025-12-03T05:51:34.672Z

Spielvorbericht
– Foto: Julius Schwalenberg

Erfolg ja - Zuschauer nein

Zum Abschluss der Hinrunde empfängt Tabellenführer SV SCHOTT Jena am Samstag das Schlusslicht Büßleben – auf dem Papier eine klare Angelegenheit.

Doch gerade erst vor einer Woche hat die Mannschaft von Trainer Christian Kummer erfahren, wie trügerisch solche Rollenverteilungen sein können. Gegen Geratal führte SCHOTT komfortabel mit 2:0, ehe die Partie noch zu einem ernüchternden 2:2-Endstand kippte. Ein Warnschuss, der vor dem Duell mit Büßleben lauter nicht sein könnte...

„Wir waren mit unserem Spiel und dem Ergebnis nicht zufrieden“, sagt Kummer rückblickend. Besonders ärgerlich sei gewesen, dass seine Mannschaft die Führung nicht über die Zeit brachte: „Mit dem Ball ist uns nicht viel eingefallen. Am Ende müssen wir das 2:0 aber durchbringen.“ Die Partie wurde in der Trainingswoche aufgearbeitet, nun gilt der volle Fokus dem Hinrundenfinale: „Wir wollen es gegen Büßleben wieder besser machen und dreifach punkten.“

Favorit gegen Außenseiter – auf und neben dem Platz

Sportlich scheinen die Verhältnisse klar: SCHOTT geht als Spitzenreiter in das Duell mit einem Team, das bislang erst zwei Siege einfahren konnte. Dennoch lässt sich Kummer auf keinerlei Überheblichkeit ein. „Wir bereiten uns auf Büßleben wie auf jeden anderen Gegner vor. Ich sehe uns zwar in der Favoritenrolle, aber Büßleben kann variabel spielen und bringt ein gutes körperliches Niveau mit.“ Gute Erinnerungen hat er vor allem an das bislang einzige direkte Aufeinandertreffen im Landespokal (3:0 für SCHOTT im Jahr 2023).

Spitze im Sportlichen, Schlusslicht bei den Zuschauern

Ein Kuriosum der bisherigen Saison: Während SCHOTT sportlich an der Tabellenspitze thront, steht der Verein in der Zuschauertabelle am Ende. Nur 77 Fans im Schnitt verirrten sich zu den acht Heimspielen – ein extremer Kontrast zum kommenden Gegner: Büßleben rangiert sportlich ganz unten, liegt mit 264 Zuschauern pro Heimspiel aber auf Platz zwei der Liga.

Kummer ordnet das mangelnde Zuschauerinteresse realistisch ein: „Der sportliche Erfolg hat in unseren Sphären nicht so viel mit der Zuschauerkulisse zu tun.“ In Jena konkurriere der Verein mit Bundesliga-Basketball, Regionalliga-Fußball, Frauen-Bundesliga und einer Vielzahl weiterer Angebote. „Das Werben um Zuschauer und Sponsoren ist in Jena ein hartes Pflaster“, erklärt der Coach. Dennoch betont er den Stolz auf das Erreichte – und erinnert daran, dass SCHOTT erst vor wenigen Wochen 4.680 Zuschauer in die Adhoc Arena lockte: „Das zeigt, was möglich ist.“

Wintermeisterschaft? „Eine schöne Momentaufnahme“

Mit einem Sieg gegen Büßleben wäre SCHOTT Jena sicherer Wintermeister der Thüringenliga. Für Kummer hat dieser Titel jedoch nur begrenzte Bedeutung: „Es wäre eine schöne Momentaufnahme. Am Ende zählt es dann aber bekanntlich – und dort wollen wir Platz 1 auch weiterhin innehaben.“

Aufrufe: 012.12.2025, 09:00 Uhr
André HofmannAutor