2025-06-23T15:16:16.700Z

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Frühe Vorentscheidung in der 52. Minute: Nach dem 4:1 durch Tüßlings (Nr. 24) Luca Steinbacher machte sich bei den Emmeringer Kreisliga-Kickern um (gelb) Keeper Andi Kleingütl, (grün, li.) Christoph Niedermaier und Florian Oeckl Resignation breit.
Frühe Vorentscheidung in der 52. Minute: Nach dem 4:1 durch Tüßlings (Nr. 24) Luca Steinbacher machte sich bei den Emmeringer Kreisliga-Kickern um (gelb) Keeper Andi Kleingütl, (grün, li.) Christoph Niedermaier und Florian Oeckl Resignation breit. – Foto: Thomas Neumeier/OVB

„Enttäuschung brutal“: Emmerings starke Saison endet in der Bezirksliga-Relegation

300 TSV-Fans reisen zum letzten Spiel

Ein sagenhafte Saison endet für den TSV Emmering ohne Happy End. Am Ende unterliegt der Kreisligist im Relegationsrückspiel der SG Tüßling-Teising mit 1:5.

Die Erwartung bei den Fans war gewaltig gewesen. Mehr als 300 Anhänger des TSV Emmering waren zum Relegationsrückspiel mit nach Tüßling gefahren. Sie wollten neben den restlichen der insgesamt knapp 800 Fußballfans hautnah dabei sein, wenn die Mannschaft von Trainer Elvis Nurikic das 0:0 aus dem Hinspiel zum Steigbügel in die Bezirksliga nutzen sollte.

Doch selbst die lebhaft „grüne Wand“ des TSV-Anhangs wurde von den Gastgebern der SG Tüßling-Teising zur versteinerten Kulisse verwandelt. Mit einem 5:1 (3:1)-Heimsieg, ein Ergebnis, das eindeutig zu hoch ausfiel, zog Tüßling in die zweite Relegationsrunde ein, wo man bereits heute Abend (19 Uhr) den SV Ohlstadt zum Hinspiel empfängt.

„Die Enttäuschung ist brutal riesig“, gab der Emmeringer Coach nach der Partie zu. Was zum einen an der „nicht so optimalen Leistung“ gelegen habe, zum anderen an dem „einfach besseren Gegner“. Während Tüßling-Teising drei erfahrene Spieler aufbieten konnte, die in Emmering noch gefehlt hatten, mussten die Grün-Weißen auf mehrere Akteure, darunter Thomas Leykam, der im Hinspiel stark aufgetrumpft hatte, verzichten. Kurzfristig fiel auch noch Max Gressierer aus.

Platzwunde bei Emmerings Kapitän Simon Wimmer

Damit nicht genug. Gleich in der Anfangsphase erwischte es Kapitän Simon Wimmer: Nach einem Zweikampf musste er mit einer Kopfplatzwunde ins Krankenhaus. Kein Wunder, dass Nurikic klagte: „Unsere Qualität hat einfach nicht gereicht.“ Zudem unterliefen seinen Spielern drei individuelle Fehler, die die Tüßlinger zur 3:1-Pausenführung nutzten.

Luca Steinbacher, Goalgetter der SG in der zurückliegenden Saison, der in Emmering noch weitgehend blass geblieben war, brachte die heimischen Fans erstmals auf akustische Jubel-Touren (18.). Spielertrainer Andreas Giglberger ließ seine Bayernligaerfahrung aufblitzen – 2:0 (30.). Mit dem Anschlusstreffer (32.) – sehenswert ins Kreuzeck – brachte Marinus Riedl seine Emmeringer zurück ins Spiel.

Doch noch vor der Pause eine weitere kalte Dusche: Andreas Hirschberger, mit dem sich der Emmmeringer Coach im ersten Aufeinandertreffen einen verbalen Schlagabtausch geliefert hatte, brachte Tüßling der Bezirksliga mit dem 3:1 einen großen Schritt näher (42.). „In der Halbzeit haben wir uns vorgenommen, nochmal alles zu mobilisieren“, so Nurikic, „aber es hat einfach nicht gepasst an dem Tag.“

Als Steinbacher sein zweites Tor nachlegte (52.), bekam der Emmeringer Kampfgeist einen Wirkungsknacks. „Tüßling hat sich danach natürlich leicht getan, mehr Druck zu entwickeln und hat mehr Spielverständnis gezeigt“, bekannte ein geknickter Elvis Nurikic, der sich einen Hauch von Kritik nicht verkneifen konnte. „Es hat sich gezeigt, dass einige von uns nicht so oft im Training waren, wie es vielleicht wünschenswert gewesen wäre.“ Doch seine Emmeringer mühten sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten, gaben nicht auf – und mussten kurz vor Ende das 1:5 hinnehmen. (87.).

SG Tüßling-Teising hat vor 800 Fans mehr spielerische Qualität

Dass man sich einem zumindest an diesem Tag besser besetzten und effektiver auftretenden Gegner geschlagen geben musste, erkannten die Emmeringer Fans ebenso an wie der Bereitschaft ihrer Elf, alles zu geben. Entsprechend fiel der Beifall nach dem Schlusspfiff aus. Was bei Spielern wie Trainer kaum tröstenden Widerhall fand.

„Die ersten Kilometer im Bus waren schon trist“, sagte Elvis Nurikic. „Aber dann kam so langsam die Freude und Erkenntnis auf, was für eine sagenhafte Saison wir eigentlich gespielt haben. Darauf dürfen die Jungs stolz sein. Ohne Wenn und Aber.“

Aufrufe: 010.6.2025, 10:38 Uhr
Wolfgang HerfortAutor