Der SV Bruckmühl hat das absolute Kellerduell gegen den SV Pullach für sich entschieden. Beim Comeback von Mike Probst siegte der Letzte gegen den Vorletzten nach einem Rückstand.
Bruckmühl – Das Restprogramm vor der Winterpause in der Landesliga Südost hat es für den SV Bruckmühl richtig in sich. Alle bis dahin noch anstehende Gegner für das Team aus dem Mangfall sind direkte Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt. Am Samstag ist der SVB erfolgreich in das möglicherweise schon vorentscheidende Restprogramm im Jahr 2024 gestartet. Beim Comeback von Mike Probst und Michael Wolff auf der Trainerbank im Mangfallstadion gelang dem Tabellenschlusslicht ein 2:1-Sieg gegen den Vorletzten, dem SV Pullach.
Probst konnte bei seiner Rückkehr nur auf einen Mini-Kader zurückgreifen. Neben den zahlreichen Langzeitverletzten musste der 61-Jährige auch noch auf Torwart Markus Stiglmeir, der aus privaten Gründen fehlte, sowie auf den angeschlagenen Leon Schalli verzichten. So rückten mit Philipp Keller, Gerhard Stannek und Maximilian Gürtler drei Routiniers, die vor der Saison in die zweite Mannschaft gewechselt waren, aber aufgrund der personalen Notlage bereits in den letzten Wochen aushalfen, in die Startelf.
Zudem feierte Michael Kraxenberger sein Debüt im Trikot der Bruckmühler. Der Neuzugang hatte sich in der Vorbereitung eine schwere Knöchelverletzung zugezogen und war infolgedessen monatelang ausgefallen. Des Weiteren kehrte Andreas Wechselberger nach seiner Rot-Sperre in den Kader zurück.
In der Anfangsphase entwickelte sich eine ausgeglichene Partie, mit Fortgang der ersten Hälfte erspielten sich allerdings die Gäste aus Pullach etwas mehr Spielanteile und gingen nach 22 Minuten durch Sanntino Pandza in Führung. Dementsprechend zeigte sich Probst nicht glücklich mit dem Spielverlauf vor der Pause: „In der ersten Halbzeit waren wir mit dem Defensivverhalten mehr als zufrieden. Leider haben wir uns im Mittelfeld zu weit zurückgezogen, sodass wir zu lange Wege zur Unterstützung unserer Offensive aufgebaut haben und unser Umschaltspiel nur in Einzelaktionen zeigen konnten, die Pullach gut gelöscht hat. Die Führung des Gegners in den ersten 45 Minuten ging somit in Ordnung.“
Doch kurz vor der Pause gab es die erste spielentscheidende Szene. Linus Radau erwies seiner Mannschaft in Führung einen Bärendienst, als er binnen weniger Sekunden zuerst die gelbe, dann die gelb-rote Karte sah – beide Male wegen Meckerns. Damit kippte die Partie nach dem Wiederanpfiff langsam zugunsten des SVB. Dies geschah endgültig als Pullach nur noch neun Spieler auf dem Platz hatte.
Der herauseilende SVP-Schlussmann Leopold Bayerschmidt kam gegen Michele Cosentino weit außerhalb des Strafraums zu spät und sah damit die glattrote Karte. „Durch eine Umstellung nach der Halbzeit und die Dezimierungen des Gegners sind wir im zweiten Durchgang zu unseren Tormöglichkeiten gekommen“, bewertete Probst die zweite Halbzeit. Durch die doppelte Überzahl bot sich den Hausherren immer wieder Raum in der gegnerischen Hälfte. Doch dieser blieb zunächst noch ungenutzt. Michele Cosentino traf nur den Pfosten. Gürtler scheiterte mit einem Kopfball am stark reagierenden Philipp Reisinger.
Nach 71 Minuten zappelte der Ball dann aber doch noch im Netz. Cosentino wurde nahe der Mittellinie von Kapitän Lennard Schweder angespielt, im Anschluss nicht angegriffen, marschierte über die rechte Seite ungehindert bis in den Strafraum und setzte den Ball perfekt zum Ausgleich flach ins lange Eck.
Nur neun Minuten später fiel der Siegtreffer für die Hausherren. Nach einer Ecke von der linken Seite von Schweder köpfte Aushilfsinnenverteidiger Maurice Koller das Spielgerät, entscheidend abgefälscht von Maximilian Stapf, zum umjubelten Siegtreffer in die Maschen.
Mit dem vierten Saisonsieg verkürzt der aber weiterhin Tabellenletzte den Abstand auf die Raben auf einen Punkt sowie den auf die Relegationsplätze auf fünf Zähler und darf sich damit zu Beginn der Rückrunde weiter Hoffnungen auf den Klassenerhalt machen.
Dementsprechend zufrieden zeigte sich auch Interimstrainer Probst mit seinem Comeback-Spiel: „Es war ein enorm wichtiger Sieg. Der Wille der Mannschaft war zu spüren und resultierte aufgrund dieser Tatsache in nicht unverdiente drei Punkte“.
Als weitere Ursache machte der neue und zugleich auch alte Chefcoach die Kulisse im Mangfallstadion aus: „Wir können uns bei unseren Zuschauern bedanken, die uns über die gesamte Spielzeit fantastisch unterstützt haben“. Auf diese wird es auch am kommenden Samstag ankommen, wenn der SVB beim Aufsteiger ESV Freilassing gastiert.