2024-04-16T09:15:35.043Z

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Sebastian Lemke, Präsident von Energie Cottbus, kritisierte vor dem Hinspiel die Hachinger Verantwortlichen.
Sebastian Lemke, Präsident von Energie Cottbus, kritisierte vor dem Hinspiel die Hachinger Verantwortlichen. – Foto: IMAGO/Fotostand / Weiland

Energie-Präsident übt Kritik und will Praktikum in Haching machen - Wagner warnt vor Rückspiel

Scharterflug und Trainingslager der SpVgg

Den ersten Schritt haben die Hachinger gemacht. Coach Sandro Wagner warnt vor dem Rückspiel. Cottbus-Präsident Sebastian Lemke kritisiert die SpVgg.

Cottbus/München – Das Cottbuser Stadion der Freundschaft erwies sich für die SpVgg Unterhaching beim Relegations-Hinspiel zur 3. Liga – die nötige Lizenz hat Haching mittlerweile vom DFB erhalten – als gutes Pflaster. Vor 17.500 Zuschauern gewannen die Hachinger nach Toren von Niclas Anspach und Mathias Fetsch mit 2:1 (2:1) und spielten sich eine gute Ausgangssituation für das Rückspiel am Sonntag (13 Uhr) im Unterhachinger Sportpark heraus. „Das wird im Rückspiel noch einmal ein harter Kampf“, sagte Coach Sandro Wagner.

Vor Spielbeginn trällerte bereits das Lied Whatever you want der britischen Rockband Status Quo durch die Stadionlautsprecher – die langjährige Einlaufmusik der SpVgg im heimischen Sportpark. Harmonisch war die Stimmung aber nicht.

„Wenn man Lizenzprobleme hat und dann mit dem Charter-Flieger hier auftaucht, vorher noch im Trainingslager ist, dann wirft das Fragen auf.“

Sebasitan Lemke, Präsident von Energie Cottbus.

Die wochenlange Ungewissheit, ob Haching die Relegation tatsächlich spielt, scheint Cottbus nachhaltig verärgert zu haben. „Der DFB lässt da was mit sich machen, was ich nicht nachvollziehen kann“, sagte Energie-Präsident Sebastian Lemke. Und auch die Anreise der Wagner-Truppe stieß auf Unverständnis. „Wenn man Lizenzprobleme hat und dann mit dem Charter-Flieger hier auftaucht, vorher noch im Trainingslager ist, dann wirft das Fragen auf“, sagte Lemke und fügte sarkastisch an: „Ich werde mal beantragen, in Unterhaching ein Praktikum zu machen. Vielleicht kann ich kaufmännisch noch irgendwas lernen.“

Hachings Spieler ließen sich vom Trubel nicht beeinflussen. Simon Skarlatidis durfte gegen eine schläfrige Cottbuser Abwehr im gegnerischen Strafraum zunächst tun, was er wollte. Der Offensivspieler schloss per Drehschuss ab und sein Abpraller schlenzte Anspach im Nachschuss zum 1:0 ins lange Eck (6.). Die Anfangsnervosität bei den Hachingern war fortan weg.

Energie Cottbus gegen SpVgg Unterhaching: Matthias Fetsch trift zum Sieg

Dass die Gäste dann nicht mehr frei schalten und walten durften, lag zum einen an einem relativ schnellen Gegentreffer von Johannes Hildebrandt, der nach einem von Hachings David Pisot verursachten Handelfmeter zum 1:1 vom Punkt traf (16.).

Zum anderen schaffte es der Meister der Regionalliga Bayern bei schnellen Gegenstößen der Hausherren zeitweise nicht mehr so gut, die Lücken im zentralen Mittelfeld zu schließen. Nach einem Kopfball-Lattentreffer von SpVgg-Toptorjäger Patrick Hobsch (24.) belohnte sich die Mannschaft von Wagner doch noch vor der Pause: einen Schuss von Skarlatidis fälschte Fetsch zum 2:1 ab (37.).

SpVgg Unterhaching vergibt bei Energie Cottbus mehrere Chancen auf den dritten Treffer

Auch in der zweiten Hälfte wurden die Hachinger von der löchrigen Lausitzer Abwehr mehrfach zu einem Treffer eingeladen. Der zusammen mit Dennis Waidner im defensiven Hachinger Mittelfeld sehr zweikampfstarke Manuel Stiefler schoss zwei Mal vorbei (46., 57.). Und auch Hobsch (63., 86., 90., 90.+4) sowie der eingewechselte Sebastian Maier per Freistoß (82.) hatten mehrere gute Chancen auf den dritten Treffer dem Fuß. Auf der Gegenseite parierte der starke Vollath die beste Chance der Heimelf (84.).

Die Sieger-Freudentänze zur Stadionmusik fielen dann zum Abschluss, auch wegen des massiven Polizeiaufgebots im Rahmen von Gewalt-Übergriffen von ein paar Heimfans, allerdings verhaltener aus. (ROBERT M. FRANK)

Aufrufe: 09.6.2023, 08:45 Uhr
Robert M. FrankAutor