FuPa Niedersachsen präsentiert den "MVP" – den wertvollsten Spieler – der vergangenen Woche. Nicht nur Tore sind hier entscheidend, auch unsere Community trägt dazu ihren Teil bei: Stimmen für die Akteure, die in den einzelnen Spielberichten abgegeben werden können, fließen in die Bewertung ein ⭐.
Im Halbfinale des Niedersachsenpokals avancierte Elias Beck zum Matchwinner: Mit zwei Treffern ebnete der 23-Jährige dem Oberligisten den Weg zum 3:0-Erfolg über den VfV Hildesheim und damit ins Endspiel. Beck, von seinen Teamkollegen meist nur „Eli“ genannt, agiert auf dem linken Flügel, ist 1,75 Meter groß, bringt 72 Kilogramm auf die Waage – und bewies am Mittwochabend nicht nur Torgefahr, sondern auch Spielintelligenz und Zug zum Tor.
Beck, der bei Eintracht Hameln das Fußballspielen lernte und heute Lehramt studiert, blickt optimistisch auf die verbleibende Saison. Im Gespräch spricht er über die Herausforderung Regionalliga, seine Erinnerungen an die Jugendzeit bei Hannover 96 – und den Traum vom ganz großen Fußball, den er einst mit Blick auf seinen Lieblingsklub FC Barcelona entwickelte.
3:0 im Pokalhalbfinale gegen Hildesheim – das klingt deutlich. War es das auch?
Elias Beck: Es waren tatsächlich zwei sehr unterschiedliche Halbzeiten. In der ersten Hälfte hätten wir auch 0:3 hinten liegen können, wenn Hildesheim seine Chancen genutzt hätte. Wir können uns bei unserem Torwart Daniel bedanken, dass es zur Pause 0:0 stand. Nach dem Seitenwechsel war es dann genau umgekehrt: Wir haben mit dem ersten Angriff das 1:0 gemacht und danach viele weitere Chancen herausgespielt. Am Ende hätten wir sogar noch höher gewinnen können.
Du hast selbst zwei Tore erzielt. Einfach einen guten Tag erwischt?
Elias Beck: Ich hatte schon in der ersten Hälfte zwei gute Gelegenheiten, darunter ein Lattentreffer. Ich war einfach gut im Spiel drin und bin froh, dass ich der Mannschaft mit meinen Treffern helfen konnte.
Jetzt geht es im Finale gegen Atlas. Wie schätzt du eure Chancen ein?
Elias Beck: Unser Ziel ist klar: Wir wollen das Finale gewinnen. Egal, wer kommt – wir müssen uns in dieser Liga vor niemandem verstecken. Wir waren nicht umsonst 18 Ligaspiele in Folge ungeschlagen. Trotzdem wird es natürlich ein schweres Spiel.
Auch in der Liga seid ihr noch im Rennen. Mit zwei Nachholspielen könntet ihr ganz oben mitmischen. Was rechnest du euch aus?
Elias Beck: Wir schauen von Spiel zu Spiel. Noch haben wir sechs Partien vor uns, und unser Ziel ist es, die alle zu gewinnen. Dann wird man sehen, ob es für den ganz großen Wurf reicht.
Zuletzt gab es zwei bittere Niederlagen in der Meisterschaft. Was stimmt dich dennoch optimistisch?
Elias Beck: Gegen Bersenbrück haben wir unglücklich gegen einen starken Gegner verloren, gegen Wilhelmshaven war unsere Leistung schlichtweg schwach. Aber wir haben darauf mit einem 3:0 in Hildesheim geantwortet – das zeigt unsere Mentalität. Und diesen Schwung wollen wir jetzt auch in der Liga mitnehmen.
Am Samstag geht’s gegen Meppen II, dann folgt das Nachholspiel in Celle und danach Verden. Auf dem Papier machbare Aufgaben – aber in dieser Liga ist vieles möglich …
Elias Beck: Absolut. Das sind Spiele, die man vielleicht als einfacher einstuft, aber in dieser Liga kann jeder jeden schlagen – das zeigen die Ergebnisse Woche für Woche. Gerade für Teams, die noch um den Klassenerhalt kämpfen, geht es um alles. Aber wenn wir unsere Leistung abrufen, bin ich überzeugt, dass wir diese Spiele gewinnen.
Die Regionalliga kennst du aus deiner Zeit bei Lohne. Wie groß ist der Unterschied zur Oberliga?
Elias Beck: Der Sprung ist definitiv groß. Die Regionalliga unterscheidet sich nicht nur durch stärkere Gegner, sondern auch durch die Atmosphäre in den Stadien und die Intensität. Gerade im athletischen und dynamischen Bereich ist die Regionalliga der Oberliga deutlich voraus. Die U23-Teams bringen eine spielerische Qualität mit, wie man sie in der Oberliga selten findet.
Mit 23 Jahren bist du im besten Fußballeralter. In der Jugend hast du bei Hannover 96 Bundesliga gespielt – bleibt der Traum vom Profifußball?
Elias Beck: Klar, das war immer ein Traum von mir. Die Zeit in Hannover war die schönste meiner bisherigen Karriere. Aktuell studiere ich allerdings, und der Fokus liegt eher auf dem Studium. Sollte sich doch noch einmal etwas ergeben, würde ich nicht Nein sagen – aber ich bleibe da ganz entspannt.