2024-05-10T08:19:16.237Z

Spielbericht

Elfmeter, Doppel-Rot, Last-Minute-Sieg: Staaken feiert Klassenerhalt

Ein packendes Oberliga-Match in Staaken bringt glückliche Sieger hervor, die Gäste hingegen waren nicht nur wegen der Niederlage, sondern auch wegen drei verletzter Spieler bedient

Der SC Staaken Berlin sicherte sich mit einem 4:3 Heimsieg gegen den SV Tasmania Berlin den vorzeitigen Klassenerhalt in der Oberliga Nord.

Das gute Wetter in Berlin hat viele Zuschauer am heutigen Sonntag an den Sportpark Staaken gelockt. Hier empfing der Gastgeber den SV Tasmania Berlin - und knapp 200 Zuschauer wollten sich das nicht entgehen lassen. Und am Ende lässt sich bilanzieren: die Reise hat sich als neutraler Fan definitiv gelohnt. Doch der Reihe nach.

Den ersten Wermutstropfen für die Gäste, die von 30-40 singenden Fans unterstützt wurden, gab es schon vor der Partie zu verzeichnen. Nigel Bier musste wegen einer Verletzung passen, wurde durch Maurice Opfermann ersetzt. Pünktlich um 14:00 pfiff der Schiedsrichter die Partie an. Maurice Ernst setzte den ersten Abschluss nach fünf Minuten neben den Kasten der Gäste. Es war der Auftakt einer munteren Partie. Der eben erwähnte Opfermann hatte nur eine Minute später den ersten Abschluss für die Neuköllner. Wenige Sekunden später zappelte der Ball das erste mal im Netz. Der Sportclub verlor den Ball im Aufbau nach dem eigenen Abschuss, Schulz legte den Ball nach außen, die Flanke verpasste erst Batikan Yilmaz, Maximilian Storm stand am zweiten Pfosten aber goldrichtig. Mit der Führung im Rücken versuchten die Tasmanen Spielkontrolle zu erlangen, doch der SC Staaken schaltete schnell um. So auch nach 20 Minuten. Ein langer Ball erreichte Kwasi Boateng, der an diesem Mittag noch einige Male im Mittelpunkt stehen sollte, welcher den Ball per Kopf abprallen ließ. Der nachgelaufene Sebastian Gigold hämmerte den Ball aus mehr als 25 unhaltbar für den etwas weit draußen stehenden Maxim Hertel in den Winkel. Marke Tor des Monats.

Es dauerte einige Minuten, ehe sich Tasmania von dem Ausgleich erholt hatte. Beide Teams neutralisierten sich in der Phase etwas. Dann ein Schockmoment. M. Hertel wurde von K. Boateng unterlaufen und fiel unglücklich hin. Mehrere Minuten wurde er auf dem Feld und anschließend außerhalb betreut, musste ausgewechselt und gestützt zur Bank gebracht werden. Philipp Flemming kam für ihn ins Spiel. Nach etwas mehr als einer halben Stunde konnte ein Tasmane im Strafraum nur regelwidrig gestoppt werden, was einen Elfmeter zur Folge hatte. Philip Schulz blieb eiskalt und verlud den Torhüter. Als alle schon gedanklich in der Kabine waren, glich Kwasi Boateng aus. Die 45. Minute war bereits angefangen. Doch es sollte noch nicht der Schlussakt dieser turbulenten ersten Halbzeit gewesen sein. Batikan Yilmaz hatte das letzte Wort auf der anderen Seite und brachte mit dem Halbzeitpfiff sein Team wieder in Führung.

Zur zweiten Halbzeit musste auch die Gastgeber verletzungbedingt wechseln. Kevin Flemming kam für Louis Guske in die Partie. Doch die erste Chance hatte die Gäste. Ein kurz ausgeführter Freistoß, eine Flanke, ein Abschluss aus gut elf Metern, der knapp daneben ging. Staaken hingegen brachte knapp 20 Minuten für den ersten nennenswerten Abschluss Gigold setzte einen Freistoß an den Außenpfosten. Kurz danach war das Spiel erneut unterbrochen. Fynn Rocktäschel hatte sich an der Schulter verletzt, musste ausgewechselt und später sogar mit dem Krankenwagen abtransportiert werden. Nur wenige Augenblicke später der nächste Aufreger. Boateng mit gestreckten Bein gegen seinen Gegenspieler, das gab folgerichtig rot. Es brachte die Emotionen zum kochen, ein Verantwortlicher des SV Tasmania wurde ebenfalls mit rot des Platzes verwiesen, es kam zur Rudelbildung, auch neben dem Platz.

Als der Ball wieder rollte, war Efraim Gakpeto auf dem Platz. Und mit ihm kam die Wende. In Unterzahl wollte der SC Staaken jetzt mehr. Ein kurz ausgeführter Freistoß in zentraler Lage fand den Weg zu ihm. Mutterseelen allein stand er vor Flemming und brachte den Ball im Kasten unter. Nur eine Minute später hatte er die Führung auf dem Fuß, wusste den Ball aber aus sechs Metern nicht im Kasten unterzubringen. Auf der anderen Seite war es nochmal der eingewechselte Dzenis Hot, der die vierte Führung erzielen wollte, aber am Schlussmann scheiterte. In der Nachspielzeit kam der Ball erneut zu Gakpeto, der einen Spieler die eine Fahnstange stehen und seinen achten Saisontreffer folgen ließ. Es war der Schlusspunkt dieser ereignisreichen Partie.

Mit dem Sieg feierte der SC Staaken Berlin den Klassenerhalt in der Oberliga Nord. Das Team stimmte, zusammen mit seinen Zuschauern, freudentaumelnd Lieder an. Die Gäste, weiterhin auf Platz 5, traten ihre Fahrt weniger erfreut, ohne Punkte und mit drei verletzten Spielern an.

Wir wünschen allen Verletzten gute und schnelle Genesung.

Aufrufe: 028.4.2024, 18:05 Uhr
Marcel PetersAutor