Dieser Sieg kann am Ende dreieinhalb Punkte wert sein. Kräftig was gut gemacht hat der TSV Schott Mainz im Oberliga-Titelrennen in der Torbilanz – mit einem spektakulären 11:0 (6:0)-Schützenfest gegen den FV Eppelborn. „Ein fulminanter Sieg“, strahlt Trainer Samuel Horozovic.
Es war das höchste Ergebnis in dieser Saison, der TSV übertrumpfte das 9:0 des FCK II gegen Herxheim. Und machte auch auf den FK Pirmasens einige Treffer gut. Mit dem obligatorischen Blitzstart ging es los, mit Lennart Thums Hattrick ging es zu Ende – kein Nachlassen, keine Gnade für den Gegner, der unter Dauerbelagerung zwischendurch sogar damit haderte, dass die Balljungen die Kugel so schnell wiederbringen.
Zwei Tore sorgten zu Beginn für so viel Freude, dass die Schützen sie gleich noch mal schossen – erst Takero Itoi nach flachen Hereingaben von links (3., 10.), dann Daniel Bohl nach Ecken mit Flachschüssen aus dem linken Rückraum, erst aus 15 (15.), dann volley aus 20 Metern (21.). Etienne Portmanns gewiefter Abschluss ins kurze Eck (41.) ließ sich dann nicht mehr reproduzieren, Itoi legte nach Dominik Ahlbachs Ballgewinn im Gegenpressing sein drittes Tor nach (44.).
Mit einem Vierfach-Wechsel brachte Horozovic zum Seitenwechsel frischen Torhunger, ohne zu viel Durcheinander zu erzeugen. Alexander Rimoldi per Kopf nach einer Ecke (48.), Ismael Wiegand mit seinem Premieren-Tor nach Thums Vorlage (57.) sowie der Mittelstürmer selbst mit einem Dreierpack (62., 87., 90.) machten es für bis zuletzt motiviert marschierende Mainzer zweistellig. Joker Johannes Gansmann steuerte drei Assists bei.
Eppelborns Torwart verhindert noch Schlimmeres
Bemerkenswert: Niklas Knichel, der so oft allein gelassene Keeper der leblosen Saarländer, musste sich gar nichts vorwerfen – und packte sogar noch eine Handvoll Glanzparaden aus. Einen Anreiz gaben, ohne es zu wissen, die U19-Spieler des TSV, die spontan als Balljungs einsprangen. Deren Saison-Finish aus dem Sommer samt Ein-Tor-Vorsprung gegen den SV Gonsenheim hatte Horozovic thematisiert, um die Sinne zu schärfen: Es kann, wenn drei Teams so beständig punkten, am Ende auf jeden Treffer ankommen.
„Am bemerkenswertesten fand ich, wie alle in Minute 88 noch wie geistesgestört nach vorne laufen und unbedingt das nächste Tor erzielen wollen – ohne dabei hinten etwas zuzulassen“, sagt Horozovic. So hagelte es offensiv wie defensiv Erfolgserlebnisse.
TSV Schott Mainz: Balters – Schwarz, Ahlbach (66. Just), Gans, Rimoldi – Bohl (46. Kukanda) – Portmann (46. Gansmann), Mairose – Itoi (46. Wiegand), Thum, Rosenberger (46. Vodi).