2024-05-29T12:18:09.228Z

Ligavorschau
Wen erwischt es? Die Spieler des Kohlscheider BC (gelbes Trikot) brauchen am letzten Spieltag einen Punkt, um Alemannia Mariadorf in die Bezirksliga zu schicken.
Wen erwischt es? Die Spieler des Kohlscheider BC (gelbes Trikot) brauchen am letzten Spieltag einen Punkt, um Alemannia Mariadorf in die Bezirksliga zu schicken. – Foto: Dagmar Meyer-Roeger

„Wenn wir die Chance bekommen, sind wir da“

Landesligist Alemannia Mariadorf hofft noch auf den Klassenerhalt.

Alemannia Mariadorf hat die Hoffnung auf den Klassenerhalt in der Fußball-Landesliga noch nicht aufgegeben. Um den Abstieg zu verhindern, muss das Wirtz-Team gegen Erftstadt-Lechenich gewinnen und der Kohlscheider BC beim abgeschlagenen Schlusslicht Brühl verlieren.

Als am Sonntagnachmittag der Schlusspfiff im Oststadion ertönte, war klar, dass die Entscheidung im Abstiegskampf vertagt wurde. Der Kohlscheider BC hatte seinen ersten Matchball nicht genutzt, Alemannia Mariadorf hielt dagegen die Landesliga-Tür durch den 3:1-Sieg beim direkten Konkurrenten einen spaltweit offen.

Die Konstellation am letzten Spieltag spricht dennoch klar für den KBC, da ein Punkt beim abgeschlagenen Schlusslicht Brühler SC reicht, um die Klasse zu halten. Das weiß auch Sebastian Wirtz, der seinem Team ins Pflichtenheft geschrieben hat, die Hausaufgaben am Sonntag zu erledigen und das Endspiel gegen Germania Erftstadt-Lechenich zu gewinnen. „Wofür es dann reicht, werden wir sehen“, sagt der Mariadorfer Coach, der angriffslustig ergänzt: „Wenn wir die Chance bekommen, sind wir da.“ Verzichten muss Wirtz auf Eldin Hodzic (erkältet), ein Fragezeichen steht zudem hinter dem Einsatz von Philip Derichs.

Natürlich hätte sich Andreas Puzicha gewünscht, dass seine Mannschaft den Klassenerhalt auch in Abwesenheit ihres Trainers am vergangenen Wochenende feiern kann. Es kam bekanntlich anders, und „jetzt fahren wir schon mit einem gewissen Druck nach Brühl“. Dass die Kohlscheider ausgerechnet gegen ein Team patzen, das zwei der vergangenen drei Begegnungen zweistellig verlor, ist zwar überaus unwahrscheinlich, „wir gehen die Sache aber dennoch mit Demut an“, kündigt Puzicha an. Zumal die personellen Vorzeichen alles andere als günstig sind: Neben den Langzeitverletzten fallen wohl auch Felix Haupts, Lucas Götte, Marc Milles und Jacob Nkrumah-Sarfo aus. „Wir wollen am Sonntag punkten und uns für unsere gute Saison belohnen“, hat der KBC-Coach als Marschroute ausgegeben.

Frank Küntzeler weiß um diese historisch wohl einmalige Chance. „Ich ziehe den Hut vor dem TuS Königsdorf, aber das motiviert uns auch, dieser Mannschaft die erste Saisonniederlage beizubringen“, meint der Trainer von Arminia Eilendorf, der mit seiner Mannschaft das Überflieger-Team der Saison empfängt. Die Bewunderung Küntzelers für den kommenden Gegner ist aufrichtig: „Königsdorf spielt einen in dieser Klasse ungewohnten dominanten Ballbesitzfußball, der Zusammenhalt in der Gruppe ist groß, die Handschrift des Trainers klar zu erkennen“, beschreibt der Arminia-Coach die Mannschaft, die bislang nur drei Unentschieden hinnehmen musste – bei 20 Siegen. Doch es war Arminia Eilendorf, die dem TuS in der Hinrunde das erste Remis abgerungen hat. „Und das war kein Zufall“, meint Küntzeler und will dem Gegner mit denselben Mitteln beikommen: „Leiden und hinter dem Ball herlaufen lassen, das mögen die überhaupt nicht. Für uns ist das ein Bonusspiel.“

Eine konzentrierte Vorbereitung auf das letzte Saisonspiel sieht sicher anders aus: „Wir hatten am vergangenen Wochenende spielfrei“, führt Dennis Buchholz, Trainer von Eintracht Verlautenheide, aus, „und unter der Woche haben wir schon nicht mehr trainiert, sondern intern den Saisonabschluss gefeiert.“

Ein letztes Ziel bleibt dennoch, wenn die Eintracht zum Abschluss bei den Sportfreunden Düren antreten muss. „Wir wollen den Tabellenplatz unter den Top fünf auf jeden Fall halten“, sagt Buchholz, der allerdings die Reservebank schon mit A-Junioren bestücken muss. „Ich habe einige angeschlagene Spieler rausgelassen“, räumt er ein. „Spielen wird, wer noch übrig ist.“

Aufrufe: 012.6.2022, 07:30 Uhr
Benjamin JansenAutor