Es war ein intensives und bisweilen emotionales Spiel am Stadion Flugplatz mit dem besseren Ende für den 1.FC Phönix Lübeck, der in der ersten Hälfte die bessere Mannschaft war und sich kurz vor der Pause durch einen sehenswerten Treffer von Hendrik Wurr (44.), der nach einem weiten Einwurf von Sebastian Pingel und einer Verlängerung durch Haris Hyseni traf, selbst belohnte. "Wir haben explizit vor den Standardsituationen mit den Einwürfen gewarnt. Wenn du dann so ein Tor frisst, ist das doppelt bitter", war Olufemi Smith not amused. Und überhaupt "haben wir uns in der Anfangsphase mit dem Pressing von Phönix schwer getan."
Insbesondere Phönix' Engländer Jayden Bennetts sorgte immer wieder für Gefahr, allerdings machten die Gastgeber zunächst relativ wenig aus ihrem offensiven Übergewicht. Die erste große Möglichkeit hatte Sebastian Pingel, der aus fünf Metern am glänzend reagierenden Lars Huxsohl scheiterte (14.), auf der anderen Seite sorgte Cemal Sezer mit einem Kopfball nach einer Ecke für erste große Torgefahr (37.). Ansonsten blieb die Eintracht vorne im ersten Durchgang relativ harmlos, hatten zudem auch mit Schiedsrichter-Entscheidungen nicht immer Glück.
Nachdem die Pause auf Grund eines Gewitters gut 30 Minuten dauerte, nahm Norderstedt das Spiel besser an. "Wir hatten für meinen Geschmack im zweiten Durchgang mehr vom Spiel. Wir waren drückender und haben versucht, etwas zählbares auf die Tafel zu bekommen", zeigte sich Smith mit dem zweiten Durchgang deutlich zufriedener. Allerdings "muss ich sagen, dass uns am Ende die letzte Konsequenz und Durchschlagskraft gefehlt hat, um hier das Unentschieden zu erzielen."
Nachdem Norderstedt den ersten Schwung der Lübecker nach dem Wiederanpfiff überstanden, wurden sie auch offensiv stärker. Cemal Sezer hatte den Ausgleich auf dem Fuß, scheiterte aber am glänzend reagierenden Andrea Hoxha im Tor der Gastgeber (57.), Nils Brünings Abschluss wurde zum Eckball geklärt (64.).
In der Schlußviertelstunde ging es hin und her. Hoxha rettete erneut gegen Sezer (77.), dann setzten Brüning und Manuel Brendel ihre Schüsse knapp am Tor vorbei (78./79.). Auf der anderen Seite musste Tjark Hildebrandt mit höchstem Einsatz vor Sebastian Pingel klären (80.), sechzig Sekunden später war Lars Huxsohl bereits geschlagen, Mateusz Ciapa verfehlte jedoch das leere Tor (81.). Die letzte Möglichkeit des Spiels hatte Fabian Grau, der den Ball nach einer Ecke in den Lübecker Himmel schoß (88.).
Bitter: Jonas Behounek musste angeschlagen ausgewechselt werden, der für ihn eingewechselte Pelle Hoppe sah die 5. Gelbe Karte und wird die Partie bei seinem Heimatverein Werder Bremen (01.04.) nur als Zuschauer mit verfolgen können.
"Es war wieder ein sehr enges und intensives Spiel mit vielen Zweikämpfen. Am Ende des Tages ist es für uns ärgerlich, wenn man sich den Spielfilm in der zweiten Halbzeit anguckt", zeigte sich Smith enttäuscht, dass es nicht mehr zum Unentschieden gereicht hat. Denn auch wenn der Sieg für Phoenix über 90 Minuten gesehen in Ordnung geht, war mehr für die Eintracht drin.