2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Erste Spielentscheidende Szene: SGh-Keeper Jan-Niklas König foult Marc Nauth. Der fällige Elfmeter führt zum 1:0 für die SGE..
Erste Spielentscheidende Szene: SGh-Keeper Jan-Niklas König foult Marc Nauth. Der fällige Elfmeter führt zum 1:0 für die SGE.. – Foto: Mario Luge

Eintracht gewinnt auch sechstes "LaLiga"-Derby

Bad Kreuznacher 3:0 bei der SG Hüffelsheim +++ Wieder zwei Tore nach individuellen Fehlern +++ David Holste freut sich über Winter-Rückkehrer

HÜFFELSHEIM. Die SG Eintracht hat auch das sechste Kreis-Duell dieser Saison in der Fußball-Landesliga gewonnen. Die Bad Kreuznacher siegten bei der SG Hüffelsheim letztlich souverän mit 3:0 (2:0) und überwintern damit als Tabellenführer der „LaLiga“. Die Hausherren warten derweil auch im fünften Spiel hintereinander auf einen Punktgewinn und gehen mit einem gehörigen Frust in die Winterpause, die bis zum 26. Februar dauert

Der Sieg des Spitzenreiters war verdient, wenn auch vielleicht etwas zu hoch. Die Eintracht spielte in einem Duell auf fußballerisch sehr gutem Landesliga-Niveau den entscheidenden Tick zielstrebiger, hatte mehr Ballbesitz und leistete sich auch keine Durchhänger wie in einigen Spielen davor. „Unser Erfolg geht absolut in Ordnung, man sieht immer mehr die Entwicklung in der Mannschaft“, freute sich auch Thorsten Effgen. Der Coach wollte die letzte Vorstellung vor der Winterpause denn auch gar nicht großartig sezieren. „Lassen wir es doch einfach mal so stehen. Sieht doch gut aus.“

Zu einem Spiel gehören natürlich auch immer zwei Mannschaften, und da hatten die Hüffelsheimer zum einen ihren Anteil an einem „richtig schönen und anspruchsvollen Fußballnachmittag“ (O-Ton Effgen). Anderseits setzte die Rot-Hosen aber auch ihre Serie entscheidender, individueller Fehler fort, die die SGH in den vergangenen Wochen regelmäßig wie unnötig auf die Verliererstraße brachten.

Eintracht-Leader Sebastian Baumann setzt sich im Mittelfeld durch.
Eintracht-Leader Sebastian Baumann setzt sich im Mittelfeld durch. – Foto: Mario Luge

In der Anfangsviertelstunde waren die Gastgeber nämlich sogar besser in die Partie gekommen, verbuchten auch die ersten beiden ansehnlichen Möglichkeiten. Doch gleich den ersten dicken Fauxpas bestraften die Angereisten. Marc Nauth spritzte in einen zu mau getretenen Rückpass auf Jan-Niklas König, SGH-Keeper kam zu spät. Foul, Gelb, Elfmeter. Deniz Darcan verwandelte sicher zur Führung (15.).

Zwanzig Minuten später stand König wieder im Mittelpunkt. Nach einer Ecke flog der SGH-Schlussmann unter dem Ball hindurch, und Buhari Tusina nickte zum 2:0 ein. Der Bad Kreuznacher Innenverteidiger krönte damit eine starke Leistung, nicht nur in diesem Derby.

Zwar gaben sich die Hüffelsheimer auch nach dem Rückstand nicht auf, aber es wurde wieder einmal ein Problem deutlich: Bis kurz vor dem Strafraum läuft der Ball ansehnlich, aber im letzten Drittel fehlt aktuell wieder einmal die Zielstrebigkeit, die letzte zündende Idee. Vielleicht sorgt da im nächsten Jahr ein Rückkehrer für Besserung: Mostawa El Haiwan spielt nach seinem Abstecher nach Ägypten in der Rückrunde wieder am Palmenstein. „Mit seiner kreativen Art wird er uns weiterhelfen. Er macht auf der Zehn unser Spiel variabler“, ist sich auch David Holste sicher. Und der Rückkehrer strahlt auch: „Ich habe mich schon angemeldet und freue mich auf die Mannschaft.“

Ansonsten wollte SGH-Coach Holste nicht zu hart mit seinen Jungs ins Gericht gehen. Gerade in der Defensive wurde das Team doch arg durch personelle Ausfälle gebeutelt, die Viererkette hatte so noch nie zusammengespielt und sah sich permanentem Druck durch Levi Mukamba, Marc Nauth und Co. ausgesetzt. Dennoch: „Wir sind ordentlich in die Partie gekommen, haben auch eine gute erste Halbzeit gespielt, wenn man die Fehler im Doppelpack mal weglässt. In der zweiten Halbzeit war es dann allerdings zu wenig“, analysierte der 38-Jährige.

Viele enge Duelle lieferten sich die Eintracht (blaue Trikots, hier mit Denis Darcan) mit den Hüffelsheimern um Manu Warkus und Cedric Lind.
Viele enge Duelle lieferten sich die Eintracht (blaue Trikots, hier mit Denis Darcan) mit den Hüffelsheimern um Manu Warkus und Cedric Lind. – Foto: Mario Luge

Unterm Strich präsentierte sich die Eintracht – vor allem nach der Pause – als etwas reifere Mannschaft. Auch, weil die Hüffelsheimer ob des Rückstands ihre defensivere Grundordnung aufgeben mussten und dem Gegner mehr Räume anboten. Und diese nutzten die Gäste eben. Wie auch nach einer Stunde beim dritten Treffer, als Marc Nauth einen Konter zum 3:0 abschloss und damit den Deckel aufs Derby machte.

Was zum Jahres-Kehraus blieb, war dann unter anderem ein (zumindest nach Außen) rundum zufriedener Eintracht-Coach, der sich nicht nur über drei Punkte, sondern auch über ein schönes Fußballspiel freute. „Man muss nicht WM oder Bezahlfernsehen schauen, sondern kann auch auf die Plätze der Region gehen.“ Das taten am letzten Landesliga-Spieltag übrigens nicht nur etwa 500 Zuschauer „Auf Palmenstein“, sondern unter ihnen auch viele Ehemalige der SG Eintracht. So waren etwa das Trainer-Duo aus Oberliga-Zeiten, Karl-Heinz Halter und Günther Nessel, wie auch viele Ex-Spieler um Florian Sohler, Daniel Wermke oder Enes Sovtic zum Derby gekommen. Sie alle hatten sich zuvor in der Binger Soccer-Arena zum Kicken und nach dem „LaLiga“-Derby zum gemeinsamen Essen getroffen. „Es ist schön, die Jungs von damals wiederzusehen. Es war damals schon eine gute Zeit. Und es wird nicht das letzte Treffen sein“, erzählte etwa Karl-Heinz Halter, der insgesamt dreimal bei der Eintracht auf der Trainerbank gesessen hatte.

Zurück in die Zukunft: Da überwintert die Eintracht an der Tabellenspitze. Also alles wie geplant beim Verbandsliga-Absteiger, dessen Rückkehr in die höchste Klasse im SWFV nun mehr und mehr zum Thema wird. Derweil müssen die Hüffelsheimer nach fünf Niederlagen in Serie irgendwann wieder zurück in die (Erfolgs-)Spur. Aufmunternde Worte gab`s für dieses Vorhaben auch von Gäste-Trainer Thorsten Effgen: „Die Hüffelsheimer haben gute Fußballer und werden nächstes Jahr noch viele Punkte holen.“

Aufrufe: 026.11.2022, 21:26 Uhr
Mario LugeAutor