WINZENHEIM. Mit einem verdienten 2:0 (0:0)-Erfolg über den TuS Rüssingen verabschiedete sich die SG Eintracht in die Winterpause der Fußball-Verbandsliga. Die Bad Kreuznacher taten sich in ihren letzten Auftritt lange schwer, vergaben eine Vielzahl von Möglichkeiten, gewannen aber letztlich durch Tore von Leo Blenske (51.) und Berkan Celebi, der nach einem Konter mit der letzten Aktion per Kopf den Deckel draufmachte.
„Das war ein guter Schlusspunkt auf ein für die Eintracht äußerst erfolgreiches Jahr 2024. Wenn mir einer vor dieser Saion gesagt hätte, dass wir in der Winterpause auf Platz vier stehen…“ Thorsten Effgen hatte – nach Rot-Sperre zurück auf seiner Trainerbank – rechtzeitig vor der sechswöchigen Zeit ohne Ball zum Optimismus zurückgefunden. Fast vergessen war das 0:6-Debakel gegen Waldalgesheim aus der Vorwoche. „Vielleicht war das gar nicht so schlecht, hat es uns doch gezeigt, dass wir ganz vorne noch nichts verloren haben“, rückte der Trainer die Verbandsliga-Verhältnisse zurecht. „Die ersten Drei machen den Aufstieg unter sich aus, und wir führen aktuell den Rest an. Das ist doch schön.“
Das Jahresabschlussduell entwickelte sich zur zumindest ergebnismäßig zähen Angelegenheit. Was zum einen daran lag, dass das Schlusslicht aus der Pfalz immer wieder schnell und klug im Umschaltspiel aufhorchen ließ. Zum anderen präsentierten sich die Bad Kreuznacher wieder meisterlich im Auslassen von Großchancen. Die besten Möglichkeiten vergaben Malik Schäfer (5. und 29.) und Deniz Darcan (22., 65., 67., 82., 90.+2). Der frischgebackene B-Schein-Inhaber räumte nach der Partie selbstkritisch ein: „Mindestens zwei muss ich machen.“ Regelmäßig waren das Torgebälk, Rüssingens Keeper Emirhan Yilmaz oder ein Abseitspfiff im Weg, sodass Effgen sechs vergebene Hochkaräter notierte. „Und das waren nur die besten Möglichkeiten. Aber es ist ja nichts Neues, dass wir an der Effizienz arbeiten müssen.“
Die beiden entscheidenden Tore fielen, als man es gar nicht erwartet hatte. Für das 1:0 nach Eckball von Sebastian Baumann konnte Leo Blenske wenig, denn eher zufällig dropste dem Innenverteidiger der Ball auf den Fuß und von da über die Linie. Und das 2:0 in der Nachspielzeit hätte nicht zählen dürfen, denn Berkan Celebi hatte bei Felix Bastings Abschlag klar im Abseits gestanden, bevor er per Kopf (!) den Ball ins Tor beförderte.
Den Bad Kreuznachern war’s am Ende egal, sie nahmen die Punkte 37 bis 39 mit unter den Weihnachtsbaum. Dass spielerisch Luft nach oben war, erklärte Effgen: „Wir schleppen uns seit Wochen auf der aller-aller-allerletzten Rille durch. Sieben Stammkräfte sind aktuell verletzt, und ein Gegner wie Rüssingen ist immer brandgefährlich, da ist jeder einzelne in der Lage Akzente zu setzen.“ Das spreche für die Bad Kreuznacher Defensive, die kaum Gäste-Chance gestattete.
Nach dem Entsetzen von Waldalgesheim nun Entspannung in Winzenheim. Mit Blick auf die Restrunde kann Thorsten Effgen jedenfalls äußerst „gechillt“ dem neuen Jahr entgegenblicken. Vorne sollten Waldalgesheim, Dudenhofen und Gau-Odernheim den Aufstieg unter sich ausmachen, auf der anderen Seite ist der Abstieg kein Thema. „Wir können uns also gut auf die Entwicklung konzentrieren.“ Genau das ist Effgens Ding.
SG Eintracht: Basting – Flühr, Blenske, Kreuznacht, Brunswig – Stavridis (87. Molnar), Baumann – Schäfer (81. Hida), Yüksel (62. Celebi), Darcan – Auletta (77. Strunk).