Einstudierte Eckballvariante bringt Bayer Leverkusens Frauen den Sieg

Anders als in der Vorwoche bescherte das Tor – erzielt von Selina Ostermeier nach flacher Hereingabe von Elisa Senß (88.) – Bayer 04 diesmal aber nicht den Ehrentreffer, sondern drei Punkte in Unterzahl. Durch das 2:1 (1:0) im Emsland schoben sich die Leverkusenerinnen vor auf Rang sechs.

Bis zu späten Siegtreffer war das Gastspiel beim Aufsteiger zunächst aber eine zähe Angelegenheit. „Spiele gegen Meppen sind immer eklig, sie haben uns das Leben wieder sehr schwer gemacht“, sagte Senß. Fast eine halbe Stunde mussten sie und ihre Teamkolleginnen sich bis zur ersten Torchance gedulden. Die hatte es jedoch gleich in sich:Nach feinem Doppelpass mit Jill Bayings traf Kristin Kögel mit einem sehenswerten Linksschuss ins rechte Eck (28.).

Dass dies nicht der Ausgleich sondern die Führung war, hatten die Gäste dem guten Stellungsspiel von Melissa Friederich zu verdanken. Die Innenverteidigerin klärte nach einer Viertelstunde einen Schuss von Milla Punsar kurz vor der Torlinie für die schon geschlagene Keeperin Friederike Repohl. Vorangegangen war der Situation ein Stockfehler der späteren Siegtorschützin Ostermeier, die einen Rückpass nicht unter Kontrolle brachte.

Mit dem 1:0 im Rücken übernahm Bayer bis zur Pause zunehmend die Spielkontrolle, verpasste es aber, aus diesem Vorteil Kapital zu schlagen. Am gefährlichsten war ein Kopfball von Kögel nach einer Senß-Ecke in der 43. Minute. Sie bekam keine weitere Gelegenheit auf ein Tor. Zur Pause wechselte de Pauw die angeschlagene Mittelfeldspielerin aus. Von der Bank musste sie mit ansehen, wie Meppen die Gäste kalt erwischte. Nach einem langen Ball der Ex-Leverkusenerin Julia Pollak war die Leverkusener Defensive unsortiert. Niemand kümmerte sich um Lisa Josten, die um ein Haar bereits zwei Minuten nach Wiederanpfiff zu einem gefährlichen Schuss hätte ansetzen können, allerdings durch eine starke Grätsche von Friedrich daran gehindert wurde. In der 57. Minute stand die Mittelfeldspielerin völlig frei und traf zum Ausgleich.

Beinahe wäre die Partie gekippt. Denn das Team von de Pauw musste mehr als eine Viertelstunde zu zehnt bestreiten, weil die bereits verwarnte Lisanne Gräwe wegen Meckerns des Feldes verwiesen wurde (73). Zu zehnt ließ Bayer allerdings hinten nicht mehr viel anbrennen – und profitierte vorne von dereinstudierten Eckenvariante.

Bayer Repohl – Ostermeier, Friedrich, Matysik, Marti – Gräwe – Emmerling (77. Wirtz), Bayings (76. Blagojević), Senß, Kögel (46. van Deursen) – Arfaoui (77. Bücher).