Vor einem Jahr sorgte Robin Ungerath für Schlagzeilen in der bayerischen Fußballlandschaft. Der Senkrechtstarter der Regionalliga Bayern verließ den SV Wacker Burghausen nach einem halben Jahr wieder, um in Österreich Profi zu werden. Der damals 23-Jährige heuerte beim Bundesligisten SV Guntamatic Ried an. Wie sieht es zwölf Monate später für den Stürmer aus, hat sich der Traum vom Profifußball erfüllt? FuPa hat mit Robin Ungerath gesprochen:
FuPa: Robin, die bisherige Saison 2022/23 verläuft ernüchternd für dich. Du bist bislang so gut wie überhaupt nicht zum Einsatz gekommen. Warum läuft`s im Moment nicht rund bei dir?
Robin Ungerath (24): Ich kann ganz und gar nicht zufrieden sein. Seit vergangenem Sommer habe ich immer wieder mit Knieproblemen zu kämpfen. Irgendwann ist dann ein Meniskusschaden diagnostiziert worden. Zunächst hatte es den Anschein, dass ich um eine Operation herumkommen würde. Doch die Lage hat sich einfach nicht verbessert, bei Belastung hatte ich immer wieder Probleme. So wurde ich im Oktober dann doch operiert. Allerdings war auch nach zwei Monaten Reha kein durchschlagender Erfolg erkennbar. Nach wie vor hatte ich Probleme bei Belastung. Vor zwei Wochen habe ich mehrere Spritzen ins Knie bekommen und hoffe nun, dass es endlich aufwärts geht. Ich befinde mich im Aufbautraining und der Plan ist, dass ich nächste Woche wieder ins Mannschaftstraining einsteige.
Man will, kann aber nicht, weil der eigene Körper streikt. Wie schwierig ist die Situation vor allem für die Psyche?
Sehr, sehr schwierig. Ich dachte noch im Oktober: Ok, jetzt lasse ich mich halt operieren, dann wird alles gut. Leider ist es nicht so. Ich mache immer wieder Aufbautraining, schöpfe immer wieder Hoffnung, und dann setzt es den nächsten Rückschlag. Das Spielchen habe ich jetzt schon bestimmt fünf- bis sechsmal durchgemacht. Absolut frustrierend, und ich gebe auch zu, dass es jetzt vor allem in den Wintermonaten auch echt auf die Psyche schlägt.
Kannst du dich an dein letztes Spiel eigentlich noch erinnern?
Bei den Profis stand ich das letzte Mal im Mai auf dem Platz. Für die zweite Mannschaft habe ich im Herbst zweimal jeweils eine Halbzeit gespielt, ich wollte es erzwingen, aber es ging einfach nicht.