2024-06-14T14:12:32.331Z

Interview

„Eine Entwicklung ist zu sehen, aber der nächste Schritt muss kommen“

Raphael Streitel, der Trainer des FC Brandenburg 03, über die WM und die parallel laufende Spielzeit in der Landesliga.

Interview von Marcel Peters - https://www.facebook.com/AmateurberichterstattungMarcelPeters/- regelmäßig Berichte über Berliner und Brandenburger Amateurfußballer oder Vereine. Gesprächspartner: Raphael Streitel, #512 - Teil 1/2

Hallo Raphael, verfolgst du die Fußball-WM?

Vielen Dank für die Möglichkeit für das Interview und deine Zeit. Natürlich verfolge ich die WM, weil es immer noch um Fußball geht.

Kannst du die Aufregung um das Turnier verstehen?

Die Aufregung kann ich nachvollziehen. Es ist das Resultat des Verhaltens der FIFA. Was ich aber traurig finde, ist die geringe Berichterstattung über den Iran, wo die Probleme sehr groß sind. Es gibt kaum Unterstützung.

Wer wird deiner Meinung nach Weltmeister?

Nach der Gruppenphase hätte ich auf Brasilien getippt, aber in der KO-Phase kann alles passieren. Ich denke, Argentinien wird es jetzt.

Abseits der großen Bühne rollt auch der Ball. Euer Auftritt am Wochenende war eher ernüchternd. Wie fällt dein kurzes Feedback zur Partie bei BSV Heinersdorf aus?

Wir hatten gegen Heinersdorf 80% Ballbesitz, waren klar die bessere Mannschaft, aber wie man auch bei der WM sehen konnte ist Fußball eben ein Ergebnissport. Es ist wie die ganze Vorrunde schon, wir sind nicht effektiv genug und kriegen einfache Gegentore und belohnen uns nicht für unseren Aufwand mit Punkten und Toren.

Auch gegen Fortuna Biesdorf vor drei Wochen war das Ergebnis nicht wirklich zufriedenstellend?

Ja, das Ergebnis war ernüchternd, das war aber auch das einzige ernüchternde. In der 1. Halbzeit haben wir das in meinen Augen beste Spiel des Jahres abgeliefert. Wir hätten 3:0 führen müssen! Für mich zählt Biesdorf aber auch zu den Top 3 Teams der Liga.

Am Wochenende geht es gegen den Tabellenführer, was kann man in eurer Situation vom Spiel erwarten?

Ich erwarte einen offenen Schlagabtausch gegen den Tabellenführer und wir treten auch in diesem Spiel an, um zu gewinnen, wie in jedem Spiel.

Was ist derzeit das Problem?

Wie oben bereits kurz angedeutet: vorne fehlt uns zurzeit die Kaltschnäuzigkeit und hinten kassieren wir zu leichte Tore. Wir sind eine junge Mannschaft, die aber langsam aus diesen Fehlern lernen muss. Trotz allem glaube ich an die Entwicklung, die Verbesserung und mehr Stabilität.

Zählst du diese Saison als Übergangsspielzeit oder gab es im Vorfeld schon ein Ziel, welches es noch zu erreichen gilt?

Auf jeden Fall reden wir von einer Übergangssaison, einem Entwicklungsjahr. Wir wollten junge Spieler entwickeln und formen. Auf dieser Basis wurde auch das Ziel von der sportlichen Leitung formuliert, mit einem einstelligen Tabellenplatz wären alle zufrieden.

Siehst du denn schon eine Entwicklung oder generell, wie oben gesehen, noch grundsätzlich zu viele Fehler?

Beides. Eine Entwicklung ist auf jeden Fall zu sehen, aber der nächste Schritt muss nun auch kommen. Fehler müssen junge Spieler machen, um daraus zu lernen. Wir müssen uns aber für unseren Aufwand auch endlich belohnen, wir haben viele Punkte verschenkt.

Die Realität heißt Platz 11 mit nur 16 Punkten. Müsst ihr den Blick auch nach unten richten, wenn die Fehler nicht abgestellt werden?

Der Blick geht immer zuerst nach unten, unser erstes Ziel ist der Klassenerhalt. Wir wollen in der Winterpause in Ruhe arbeiten, um unsere Ziele zu erreichen.

Was muss die Mannschaft in dieser Situation verinnerlichen?

In jeder Partie geht es um Leidenschaft, Teamgeist und Wille, das ist die Basis.

Muss man auch in der Landesliga bereits Gegnerqauise betreiben, um so die Mannschaft auf den kommenden Gegner vorbereiten?

Teilweise. Manche machen es, manche nicht. Wir haben es zumeist bisher gemacht. Ich persönlich würde gerne immer mit Spielvor- und Nachbereitung arbeiten, es ist professioneller.

Wie werden die Spiele dann aufgearbeitet?

Wir versuchen mit den Mitteln die wir haben, dem menschlichen Auge, die beste Analyse zu machen.

Ein Kamerasystem in einer Landesliga zu verlangen wäre vermessen. Aber auch in der Landesliga gibt es 2-4 Teams, die damit arbeiten.

Aufrufe: 015.12.2022, 15:40 Uhr
Marcel PetersAutor