2024-06-17T07:46:28.129Z

Ligabericht
Enttäuschung pur! Nach dem 3:7 beim SV Tawern steigt der SV Konz in die A-Liga ab.
Enttäuschung pur! Nach dem 3:7 beim SV Tawern steigt der SV Konz in die A-Liga ab. – Foto: Alfred Weinandy

Ein würdiger Meister und eine Partie mit Feuer unterm Dach​

Der letzte Spieltag der Fußball-Bezirksliga brachte einiges an Spannung mit sich. Wo am Ende gefeiert, wo getrauert wurde, und wer noch zittern muss. FOTOGALERIEN

SG Wallenborn – SG Laufeld/Buchholz ⇥4:4 (4:2)

Das letzte Spiel nach zehnjähriger Bezirksligazugehörigkeit endete für die abgestiegene SG Wallenborn mit einem 4:4-Torspektakel. Gegen die SG Laufeld/Buchholz war es eine jener Partien, die „wir hätten zwingend gewinnen müssen, weil wir speziell in der ersten Halbzeit weitere Hochkaräter besaßen. Es war symptomatisch für die gesamte Saison, in der wir immer alles gegeben und in den seltensten Fällen hoch verloren haben, aber am Ende die Körner nicht hatten, um ein enges Spiel gewinnen zu können“, fiel Lars Becker, Torwart und Vorstandsmitglied der Wallenborner, der Abschied von der überkreislichen Fußballbühne sichtlich schwer. Jonas Meyers (11.) und Niklas Koch (12.) schossen die Hausherren innerhalb von 60 Sekunden in Führung, doch Laufeld fand durch Simon Berdi eine zeitnahe Antwort (20.). Benedikt Häb erhöhte zwischenzeitlich auf 3:1 (40.), ehe Berdi erneut verkürzte (43.). Mit dem 4:2 von Bastian Blasius nach Vorarbeit von Henning Klassen ging es vor 250 Zuschauern in die Pause (45.+2). Nach dem erneuten Anschlusstreffer von Berdi (57.) egalisierte Dominik Schmitz nach Vorarbeit von Alexander Stolz in der dritten Minute der Nachspielzeit und traf zum 4:4.

SV Tawern – SV Konz ⇥ 7:3 (2:2)

Während der SV Tawern mit dem 7:3-Erfolg eine starke Aufsteigersaison mit der Vizemeisterschaft krönte und nun in einer Dreier-Relegation um den Aufstieg in die Rheinlandliga kämpft (siehe Artikel rechts), muss der SV Konz den Gang in die Kreisliga A antreten. Bis zur Halbzeit präsentierten sich die Saar-Mosel-Städter als kampf- und konterstarkes Team, das einen 0:2-Blitzrückstand noch vor der Pause drehte. Tobias Düpré, der nicht nur zwei Tore selbst erzielte, sondern beim 2:2-Ausgleich der Konzer mit einer verunglückten Abwehraktion den Ball ins eigene Tor abfälschte (41.), eröffnete nach Ecke von Giancarlo Pinna in der sechsten Minute den Torreigen. Pinna war es anschließend, der sechs Minuten später auf 2:0 stellte, ehe Hamza Mato den SVK mit einem Kopfball wieder heranbrachte (13.). Nach dem 2:2, dem ein Schuss von Tristan Reger vorausgegangen war, verloren die Gäste zu Beginn des zweiten Durchgangs die Ordnung, als Pinna nach Vorarbeit von Karim Yahia das 3:2 erzielte (53.). Die Moral der Konzer war spätestens nach dem 4:2 gebrochen: Düpré verwandelte einen an Yahia verwirkten Foulelfmeter zum 4:2 (63.). Binnen drei Minuten schraubten Nico Kirch und erneut Pinna das Ergebnis auf 6:2 hoch. Carsten Vogel ließ in der 83. Minute das 7:2 folgen, ehe Robin Meyer in seinem letzten Spiel für den SVK (wechselt zur SG Ruwertal) Ergebniskosmetik betrieb – 7:3 (90.).

Tawerns Coach Steve Birtz meinte, dass die erste Halbzeit von seiner Elf sehr zerfahren gewesen sei und sich die Mannschaft nach dem frühen 2:0 scheinbar zu sicher gefühlt habe. „Konz hat gekämpft bis zum Schluss, wir haben ihnen nach dem 2:0 das Mittelfeld überlassen, doch nach dem 3:2 sind wir zu unserem gewohnten Offensivspiel mit schnellen Kombinationen über die Außen oder durchs Zentrum mehrfach zum Erfolg gekommen. Konz haben dann zum Schluss auch die Körner und der Spielfluss gefehlt.“

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SG Rascheid – SG Saartal-Irsch ⇥4:2 (2:0)

Nach dem 4:2-Erfolg gegen den Rangsechsten SG Saartal haben die Hochwälder ein Entscheidungsspiel erzwungen (siehe Meldung rechts). Vor 250 Zuschauern in Rascheid brachten Nicolas Imholz (22.) und ein Kopfball von Jens Gaspers (36.) die Hausherren mit 2:0 in Front. Knackpunkt und Wegbereiter für den später sicheren Sieg der Rascheider war eine Szene kurz vor der Halbzeit.

„Unser Torwart Justin Derigs, der bereits zwei glasklare Torchancen zuvor zunichte gemacht hatte, hielt einen Elfmeter von Lukas Kramp und sicherte uns so das 2:0. Diese Aktion hat uns vor allem zu Beginn der zweiten Halbzeit enorme Sicherheit gegeben“, sah Rascheids Spielertrainer Pascal Eli eine Energieleistung von seiner Mannschaft. Zwar fanden die Gäste nach dem 3:0 von Sven Gaspers in der 50. Minute mit dem Treffer von Nicolas Jakob noch mal ins Spiel zurück, doch das 4:1 nur zehn Minuten später war der endgültige Nackenschlag für die Saartal-SG. Eine passgenaue Flanke von Andreas Rauen hatte den zentral postierten Christian Alt erreicht (61.). Das 4:2 durch Gero Müller besaß für die von Peter Schuh trainierte Saartal-Elf nur noch statistischen Wert (89.).

TuS Schillingen – SV Lüxem⇥2:2 (2:2)

Aufatmen am Lüxemer Grünewald: Den noch einzufahrenden letzten Zähler zum Klassenverbleib sicherte sich der SV Lüxem beim bereits abgestiegenen TuS Schillingen. Dabei stand das Ergebnis bereits nach 45 Minuten fest. Timo Eifel legte nach einem kurz ausgeführten Eckball von Mattis Thörner aus Nahdistanz vor (20.), ehe die Partie kippte. Schillingen agierte giftig, war vor allem über Standards gefährlich. Jannik Willems fand nur zwei Minuten nach der Gästeführung die Lücke zum 1:1 (22.), ehe Tobias Anell einen Steckpass von Willems zum Führungstreffer nutzte (30.). Lüxem kam kurz vor der Pause zum 2:2, als Nils Thörner nach einem Schnittstellenpass seines Bruders Mattis von TuS-Keeper Marius Becker von den Beinen geholt wurde und Mattis den fälligen Elfmeter cool verwandelte.

Lüxems Trainer Patrick Schmidt sagte: „Es war ein intensives Spiel, bei dem wir den Gegner mit leichtfertigen Ballverlusten noch mal ins Spiel gebracht haben. In der zweiten Halbzeit hat die Mentalität gestimmt. Es war nicht die beste Saisonleistung von uns – auch, weil sich Schillingen gut verkauft hat. Wir haben eine Zittersaison glücklich zu Ende gebracht.“

TuS Ahbach – SG Ruwertal ⇥ 3:4 (1:3)

Mit einem Treffer in der ersten Minute der Nachspielzeit siegte der Tabellendritte aus dem Ruwertal beim starken Aufsteiger aus der Vulkaneifel. Dies SG ließ von Beginn an keine Zweifel daran aufkommen, mit einer frühen Führung doch noch mal auf Platz zwei zu schielen, falls der SV Konz sein Parallelspiel in Tawern tatsächlich gewinnen sollte. Jannis Hoffmann nach Tiefenpass von Tim Herres (3.) und Mathias Biwer (5.), der eine Vorarbeit von Sven Meyer nutzte, ließen die Gäste bereits früh auf die Siegerstraße einbiegen. Nachdem Tim Herres nach einem zu kurz abgewehrten Freistoß von Meyer per Abstauber auf 3:0 stellte (16.), schien die Richtung bereits nach einer Viertelstunde klar. Nico Clausen brachte Ahbach ins Spiel zurück (30.), und als der Ahbacher Routinier und Taktgeber im Mittelfeld den Anschlusstreffer zum 2:3 markierte, war wieder Feuer unterm Dach (56.) Tatsächlich gelang dem jungen Paul Krämer nach Freistoß von Clausen im zweiten Versuch der Ausgleich (83.). Doch Ruwertal hatte das glücklichere Ende für sich: Nach Flanke von Andy Steffen traf Ruben Herres per Kopf dann zum 3:4.

SG Ellscheid – SG Arzfeld⇥ 3:2 1:2)

Mit dem Last-Minute-Treffer von Spielertrainer Markus Boos sicherte sich die SG Ellscheid gegen den Vierten aus der Westeifel noch mal drei Punkte und bescherte ihren Zuschauern einen versöhnlichen Saisonabschluss. Jakob Lempges legte früh für die Isleker vor (9.), ehe Anton Minninger nach 16 Minuten der Ausgleich gelang. Noch vor dem Seitenwechsel ließ Julian Propson die Westeifeler erneut in Führung ziehen, doch Luca Marinus fand nach 52 Minuten wieder eine passende Antwort. Mit dem letzten Angriff sicherte Boos seiner Mannschaft mit seinem 18. Saisontor den 3:2-Sieg.

SV Schleid – TuS Mosella Schweich⇥ 0:8 (0:3)

Zum Abschluss einer rekordträchtigen Spielzeit ließ es die Schweicher Mosella nochmals richtig krachen und setzte mit dem 8:0-Schützenfest in Schleid ein donnerndes Ausrufezeichen. Mit dem 29. Sieg im 30. Spiel sorgte das Team von Thomas Schleimer und seines Assistenten René Linster für ein weiteres Highlight. Das Team vom Winzerkeller holte damit 87 von 90 möglichen Punkten. Auch das Torverhältnis von 145:18 lässt aufhorchen. „Es ist toll, dass die Mannschaft auch im letzten Spiel dieser Saison noch mal gezeigt hat, dass wir ein verdienter und würdiger Meister sind. Ich bin einfach stolz auf die Truppe“, frohlockte Schleimer. In der ersten Halbzeit hatten Pascal Kreber (8.), Niklas Cillien (38.) und Nico Schäfer (43.) bereits einen 3:0-Vorsprung für den Meister herausgeschossen, ehe es in der zweiten Halbzeit ganz heftig für die Hausherren wurde. Ein Doppelpack von Stephan Schleimer (49., 67.), Marco Steffen (65.) und ein finaler Doppelpack von Eliah Dick schraubten das Resultat auf 8:0 und ließen es für die Gäste nochmal mächtig krachen. Für Schleimer waren es die Tore 42 und 43 in dieser Spielzeit – ebenfalls rekordverdächtig.

Aufrufe: 027.5.2024, 12:24 Uhr
Lutz SchinköthAutor