2024-04-30T13:48:59.170Z

Spielbericht
Abdenour Amachaibou spielt künftig für den MSV Düsseldorf.
Abdenour Amachaibou spielt künftig für den MSV Düsseldorf. – Foto: Heinz-Peter Jülich

Ein weiterer Ex-Profi für den MSV Düsseldorf

Gruppe 1: Abdenour Amachaibou spielte einst in der Zweiten Liga und soll nun dem Landesligisten helfen.

Der MSV Düsseldorf war am vergangenen Sonntag gleich für mehrere Überraschungen gut. Mit einem 2:1-Auswärtssieg über den starken Aufsteiger VfL Jüchen-Garzweiler hatten nach einer durchwachsenen Vorbereitung wohl nur kühne Optimisten gerechnet. Zudem wartete der Landesligist kurz vor dem Abpfiff noch mit einer verblüffenden Personalie auf.

Als es darum ging, den knappen Vorsprung über die Zeit zu bringen, zog Trainer Mo Rifi noch eine Wechseloption. Und an der Seitenlinie stand kein Geringerer als Abdenour Amachaibou. Der inzwischen 37 Jahre alte Angreifer setzt damit also den Reigen an ehemaligen Fußballprofis im MSV-Dress fort.

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In Jüchen hätte Amachaibou sein Pflichtspieldebüt fast sogar noch mit einem Treffer gekrönt. „In der Situation konnte man schon sehen, was für eine Klasse er hat. Er weiß halt, wo ein Stürmer stehen muss“, meinte Rifi hinterher. Verwundern darf diese Qualität freilich nicht. Amachaibou, in Düren geboren, durchlief in der Jugend unter anderem die Nachwuchsabteilungen von Bayer 04 Leverkusen und Borussia Dortmund.

Auf dem Zettel von Horst Hrubesch

Beim BVB avancierte der Sohn marokkanischer Eltern in der A-Jugend zu einem Torgaranten, was ihn auch ins Notizbuch von Horst Hrubesch brachte. Unter dem heutigen Frauen-Bundestrainer, einst selbst ein gefürchteter Torjäger, spielte Amachaibou für die deutsche U19-Nationalmannschaft unter anderem Seite an Seite mit Weltmeister Jerome Boateng. Zwar blieb dem Offensivmann später eine ähnlich große Karriere wie dem ehemaligen Münchener Bayern Boateng verwehrt, aber 18 Spiele in der zweiten Bundesliga für den SSV Jahn Regensburg und insgesamt 124 Drittligaeinsätze für Regensburg und Preußen Münster können sich ebenfalls mehr als sehen lassen.

Das sieht auch Nourdin Mahnin so. „Da hat unsere sportliche Leitung wirklich einen klasse Job gemacht“, sagt der Präsident des MSV zum jüngsten Transfer-Coup. „Wir haben noch jemanden gesucht, der uns hilft, torgefährlicher zu werden. Und ich habe die Hoffnung, dass uns Abdenour weiterhelfen wird.“

Bis es so weit ist, dürfte allerdings noch etwas Zeit vergehen. Denn der zuletzt für den westfälischen Bezirksligisten Kirchhörder SC aktive Routinier ist körperlich noch nicht bei 100 Prozent. Ob Amachaibou im betagteren Fußballeralter überhaupt noch einmal den Willen aufbringt, sich zu quälen? Das werden die nächsten Wochen zeigen.

Erfolg auch eine Frage von Glück

„Am Ende gehört auch immer ein bisschen Glück dazu, ob so eine Zusammenarbeit funktioniert“, sagt Mahnin. Der Funktionär muss es wissen. Schließlich ist die Verpflichtung Amachaibous nicht das erste „Experiment“ dieser Art, das der MSV einging. Mit dem ein Jahr älteren Assani Lukimya (unter anderem Fortuna Düsseldorf, Werder Bremen) feierte der Klub gemeinsam Erfolge, bis dieser sich im letzten Sommer dazu entschied, nach dem Abstieg aus der Oberliga beim ambitionierten Landesliga-Konkurrenten 1. FC Monheim noch einmal eine neue Herausforderung zu suchen.

Während Lukimya an der Heidelberger Straße große Fußspuren hinterließ, floppte der Transfer des ehemaligen Türkei-Profis Mehmet Boztepe. Auch Gökan Lekesiz, der hierzulande auch schon in der Dritten Liga auf dem Platz stand, knüpfte beim MSV nicht mehr an die Form früherer Tage an und ist inzwischen wieder Geschichte.

Beim MSV hofft man, dass Abdenour Amachaibou einen bleibenderen Eindruck hinterlässt. „Es ist vereinbart, dass er dreimal pro Woche trainiert“, verrät Mahnin. Das wiederum würde natürlich auch Trainer Mo Rifi begrüßen, der schon jetzt hellauf begeistert ist von seinem prominenten Schützling. „Er ist ein absoluter Profi, der die jüngeren Spieler an die Hand nimmt. Abdenour tut uns einfach gut.“

Die kommenden Spiele des MSV im Überblick: Sonntag, 25. Februar, gegen die VSF Amern (15.30 Uhr); Sonntag, 3. März, beim 1. FC Monheim (15 Uhr); Freitag, 8. März, gegen Victoria Mennrath (19.30 Uhr); Sonntag, 17. März, beim 1. FC Viersen (15.30 Uhr).

Aufrufe: 021.2.2024, 08:00 Uhr
RP / Marcus GiesenfeldAutor