2024-04-24T13:20:38.835Z

Spielvorbericht
Zwei erfahrene Spieler ihrer Teams: Tom Schlotthauer (links) und Sebastian Held (rechts).
Zwei erfahrene Spieler ihrer Teams: Tom Schlotthauer (links) und Sebastian Held (rechts). – Foto: VfB Artern // Christopher Plischka

Ein Spiel wie jedes andere?!

Zwar trennen Oberheldrungen und Artern nur knapp 15 Kilometer, dennoch wird das Duell der beiden Vereine nicht so recht als Derby angesehen - in beiden Lagern.

Gemeinsam mit zwei "alten Hasen" ihrer Teams - Sebastian Held von der LSG 80 und Tom Schlotthauer vom VfB - blicken wir auf das Direktduell am Samstag (LIVE ab 14 Uhr im FuPa-TICKER).

Im Jahr 2019 gab es die letzten Direktduelle zwischen beiden Vereinen. Damals kickten die Nordthüringer Kontrahenten noch in der Kreisoberliga um Punkte. In sechs Begegnungen konnte die LSG kein einziges Mal gewinnen. Drei Remis und drei Artern-Erfolge stehen in der FuPa-Gesamtbilanz. Und auch diesmal sind die Gäste aus dem nahen Artern Favorit, denn sie reisen als das Überraschungsteam der Saison und mit dem Rückenwind von Platz Drei ins nahgelegene Oberheldrungen. "Artern ist eine sehr spielstarke Mannschaft. Es ist für mich keine Überraschung, dass sie oben stehen. Im Vergleich zu uns, haben sie eine recht junge Mannschaft. Sie machen es richtig gut und haben vorne zwei Knipser, die wissen wo das Tor steht", hat Oberheldrungens Kapitän Sebastian Held viele lobende Worte für den Gegner parat.

Viel erlebt in Artern hat auch schon Tom Schlotthauer. Doch auf Rang Drei in der Landesklasse stand der 33-Jährige mit seinem VfB nie für so lange Zeit. "Ja das stimmt, ich hab schon so einiges beim VfB miterlebt, was einen auch prägt. Wir sind durchaus überrascht, dass wir da stehen, wo wir gerade in der Tabelle stehen. Das liegt sicher daran, weil die Chemie gerade passt, jeder kämpft für jeden und wir auch cleverer geworden sind. Unser Trainer Patrick Krumbholz hat daran sehr großen Anteil, da er uns wieder als Team zusammengeschweißt hat und durch sein sportliches Fachwissen besser und cleverer agieren lässt als Team", hat der Mittelfeldspieler eine Erklärung für die Leistungsexplosion parat.

Spaß macht vor allem der Sturm, wo Beyer, Schirmer & Co. bisher 38 Mal trafen - drittbeste Ligaoffensive. Dass mit Oberheldrungen nun die drittschwächste Defensive wartet, könnte auf ein torreiches Spiel hindeuten. Doch beim Neuling von der LSG wurden nach dem 0:9-Debakel im Derby gegen Bad Frankenhausen vor drei Wochen die richtigen Schlüsse gezogen. "Wir haben zwei, drei Umstellungen vorgenommen und das Augenmerk auf die Basics gelegt. Wir haben uns wieder auf unsere Stärken besonnen, was traditionell die Defensive ist. Anfang der Saison haben wir viele Tore für unsere Verhältnisse geschossen, aber trotzdem die Spiele verloren. Sonst war es immer andersrum, dass wir wenig Tore geschossen haben, aber auch wenig Gegentreffer bekommen. Wir haben das ganze Gefüge an sich enger gemacht. Wichtig waren die Abstände zu verkleinern und das Positionsspiel wieder zu halten", erklärt Held die taktische Veränderung. Mit zwei Unentschieden und nur ein Gegentor in den letzten zwei Partien trugen die Anpassungen auch direkt Früchte in Form von Punkten.

Kein klassiches Derby - Kleines Derby

Das Spiel gegen Artern sieht Held wie sein gegenüber Schlotthauer mit weniger Brisanz als jeweils den Vergleich mit Bad Frankenhausen. "Einen so großen Stellenwert hat das Duell gegen Artern nicht. Es ist ein Spiel wie jedes andere. In meinen Kopf ist es nicht das klassische Derby. Die Landesklasse ist für uns ein Abenteuer. Wir feiern jeden Punkt, als ob es ein Sieg wäre. Unser Minimalziel ist eben dieser Punkt. Es wird ein sehr, sehr schweres Spiel. Sie werden sicher mehr Ballbesitz und Feldvorteile haben. Wir wollen so lange es geht die Null halten, brauchen auch das Quäntchen Glück und ein wenig Unvermögen von Artern. Wir müssen da sein, lauffreudig, eklig sein und vorne Nadelstiche setzen", blickt Held auf die Partie.

Und auch Tom Schlotthauer definiert das Spiel als 'kleines' Derby. "Das 'richtige' Derby ist für uns Bad Frankenhausen. Es wird sicher ein sehr schweres und kämpferisches Spiel werden. Oberheldrungen wird sich in jeden Zweikampf werfen und fighten bis zum Abpfiff. Genau das müssen wir durch schnelles und cleveres Kombinationsspiel umgehen! Das wir individuell besser sind, sollte jedem klar sein. Wir müssen es nur auf den Rasen bringen", blickt Schlotthauer auf das Duell am Samstagnachmittag, in der seine Mannschaft mit einem Sieg Rang Drei untermauern möchte...

Aufrufe: 01.12.2022, 18:30 Uhr
André HofmannAutor