2024-05-28T14:20:16.138Z

Interview
Zwei Bochumer in Hallbergmoos
Zwei Bochumer in Hallbergmoos – Foto: Bauer

„Eigentlich war es eine Frage aus Spaß“ - wie Ex-Profi Matthias Ostrzolek nach Hallbergmoos kam

Interview mit dem Bundesliga-erfahrenen Kicker

Nach einer langen Profikarriere kickt Matthias Ostrzolek nun in der Bayernliga für den abstiegsbedrohten VfB Hallbergmoos. Im Interview erzählt er warum.

Herr Ostrzolek, wie zufrieden waren Sie mit Ihrem Debüt im Amateurfußball?

Wenn man verliert, ist man immer unzufrieden.

Und Ihre Torvorbereitung mit dem ersten Ballkontakt nach 28 Sekunden?

Ich mache mir eigentlich keinen Kopf über die eigene Leistung. Ich bin hierher gekommen, um dem Team zu helfen. Ich persönlich will hier Spaß haben und bekomme Einblicke in das Drumherum. Ich genieße den Austausch mit dem Trainerteam. Über meine Leistung mache ich mir nullkommanull Gedanken. Es wäre schön, als Team zu gewinnen, zumal Fußball dann auch viel mehr Spaß macht.

Welche Erwartungen haben Sie für die kommenden Monate beim VfB?

Vor allem hoffe ich, dass wir genügend Punkte holen und in der Klasse bleiben. Außerdem erhoffe ich mir Einblicke in die Arbeit, die ein Trainer zu leisten hat. Beim Austausch kann ich dann auch meine Ideen einbringen.

Steht bei Ihnen die Entscheidung an, ob Sie wieder Profi werden, etwa in der 2. Liga in Österreich, oder einen Beruf wie den des Trainers angehen?

Nein, mit dem Profifußball ist es vorbei. Ich gehe nicht davon aus, dass mich mein Weg noch einmal dahin führt. Ich habe es nicht mehr im Hinterkopf, auf Profiniveau zu spielen. Vielmehr mache ich mir Gedanken, wie es beruflich weitergeht. Demnächst werde ich in einer Spielerberatung beginnen, und da helfen auch die Einblicke in den Traineralltag.

Wie lief eigentlich der Wechsel nach Hallbergmoos, den Ihr ehemaliger Schulkamerad und VfB-Co-Trainer Bastian Bornkessel eingefädelt hat?

Borni und ich haben zusammen Abitur gemacht, und ich wusste, dass er schon länger bei München wohnt. Nach meiner Profizeit bin ich im September mit meiner Familie nach Augsburg gezogen, weil meine Frau von dort stammt. Im Dezember haben wir uns getroffen, und dann ist aus einem Abendessen das hier entstanden. Eigentlich war es von Borni eine Frage aus Spaß, und er hatte nicht damit gerechnet, dass ich mir das vorstellen kann. Ich sagte dann, dass man überlegen muss, wie das umsetzbar wäre.

Haben Sie sofort Ja gesagt oder brauchten Sie Bedenkzeit für die Antwort?

Eigentlich war die Frage ja gar nicht ernst gemeint. Dann hat es sich aber einfach weiterentwickelt. Er brachte mich mit dem Sportlichen Leiter Anselm Küchle zusammen – und wir haben geschaut, wie das funktionieren könnte. Ich kann auch nicht garantieren, dass ich immer da bin. Wenn ich demnächst in einer Spielerberatung anfange, werde ich zeitlich auch anders eingebunden sein.

Wissen Sie schon, welche Spieler Sie künftig beraten?

Das kann ich noch nicht sagen, um welche Agentur und welche Spieler es sich dreht.

Haben Sie sich schon die Termine der Relegationsspiele freigehalten? Der VfB Hallbergmoos dürfte Sie da dringend brauchen, wenn man die Relegation erreichen sollte.

Das haben wir intern bereits mit dem Verein besprochen. Ich weiß noch nicht, wie es dann zeitlich bei mir aussehen wird. Das halten wir uns noch offen.

Aufrufe: 021.3.2023, 06:00 Uhr
Nico BauerAutor