2024-05-10T08:19:16.237Z

Spielbericht
Die Medaille gab’s für Maxi Hennig von FIFA-Präsident Gianni Infantino.
Die Medaille gab’s für Maxi Hennig von FIFA-Präsident Gianni Infantino. – Foto: privat

Eichenrieder Weltmeister Maximilian Hennig – „noch nicht realisiert"

Die deutsche U17-Nationalmannschaft holt im Finale gegen Frankreich den Titel

Am Ende löste sich die Anspannung explosionsartig.

Surakarta/Eichenried – Almugera Kabar von Borussia Dortmund hatte im WM-Finale gegen Frankreich den entscheidenden Elfmeter verwandelt – danach brachen alle Dämme. Die deutsche U17-Nationalmannschaft hat nach der Europameisterschaft im Juni jetzt auch die Weltmeisterschaft gewonnen – wieder im Elfmeterschießen gegen Frankreich – und wieder mit dem Eichenrieder Maxi Hennig im Team.

„Für uns hat sich die weite Reise gelohnt. Wir hätten uns in den Arsch gebissen, wenn wir nicht zum Finale nach Indonesien geflogen wären“, sprudelt es aus Marc Hennig heraus, der nach dem Sieg im Halbfinale gegen Argentinien zusammen mit seiner Frau Kati nach Surakarta aufgebrochen ist, um Sohn Maxi live zu sehen. „Es war sensationell. Wann darf man schon einmal erleben, dass der Sohn zum Weltmeister gekürt wird“, schwärmt der stolze Vater und fügt gerührt an: „Alles andere ist ohne Worte. Man kann es einfach nicht in Worte fassen.“

Freude pur: Nach dem Sieg gab es für die deutsche Nationalmannschaft um Maxi Hennig (4. v. l.) kein Halten mehr.
Freude pur: Nach dem Sieg gab es für die deutsche Nationalmannschaft um Maxi Hennig (4. v. l.) kein Halten mehr. – Foto: IMAGO/Agung Kuncahya B.

2:2 stand es nach 90 Minuten – Deutschland hatte eine 2:0-Führung verspielt. Doch im Elfmeterschießen setzte sich das Team von Bundestrainer Christian Wück in einem wahren Krimi mit 4:3 durch (Ausführlicher Bericht im Hauptsport). Defensivspieler Maxi Hennig, der eine überragende WM gespielt hatte, war im Endspiel kurz vor Schluss völlig entkräftet ausgewechselt worden. Er durfte sich dann nicht nur über den Sieg freuen, sondern auch über Lob von allen Seiten, Sky-Co-Kommentator Benny Lauth hatte den Spieler des FC Bayern gar „als die Entdeckung der WM“ bezeichnet.

Der junge Eichenrieder erzählt, „dass nach dem Sieg natürlich ausgiebig gefeiert worden ist“. Was passiert ist, „das haben wir alle noch nicht so richtig realisiert“, gibt er zu. „Ich denke, das wird einem erst so in ein bis zwei Wochen bewusst, was wir da eigentlich geleistet haben.“ Die Mannschaft sei quasi auf einer Welle des Erfolgs geschwommen. Neben dem Gewinn des Titels habe ihn vor allem gefreut, „mit der Mannschaft die Spiele zu gewinnen und zu merken, wie wir immer mehr zusammenwachsen“. Habe es bei dieser Serie überhaupt Grund zum Ärger gegeben? „Eigentlich nur, dass wir viele unnötige Gegentore bekommen haben und es daher immer noch mal schwer wurde für uns“, zeigt sich der Weltmeister selbstkritisch.

Glückliche Eltern: Im Mannschaftshotel in Surakarta feierten Kati und Marc Hennig mit ihrem Sohn Maxi den Weltmeistertitel.
Glückliche Eltern: Im Mannschaftshotel in Surakarta feierten Kati und Marc Hennig mit ihrem Sohn Maxi den Weltmeistertitel. – Foto: privat

Mit der Familie sei er ständig im Austausch gestanden, erzählt Maxi Hennig, und er habe sich sehr darüber gefreut, „dass meine Eltern zum Finale nach Indonesien geflogen sind“. Und die haben ihren spontanen Trip nach Surakarta natürlich nicht bereut. „Dass eine Mannschaft in einem Jahr Europameister und Weltmeister wird, das wird sich wahrscheinlich in den nächsten hundert Jahren nicht wiederholen“, glaubt Marc Hennig. „Das ist nicht zu toppen, und wir sind alle immer noch überwältigt.“

Auch daheim in Eichenried wurde mitgefiebert, im SVE-Vereinsheim wurde kurzfristig ein Public Viewing organisiert. „Schade, dass nicht so viele Leute kommen konnten, weil sie Schnee räumen mussten“, erzählt Moni Kammerer. „Aber die, die da waren, waren dafür umso lauter.“ Und Marc Hennig berichtet, dass sein Handy „beinahe explodiert“ sei. „Ich habe noch nie so viele Whatsapp-Nachrichten bekommen, die Anteilnahme ist einfach sensationell“, schwärmt er.

Jubelsturm dahoam: Im Vereinsheim des SV Eichenried fieberten die Fans beim Public Viewing mit – danach ging’s auf den Christkindlmarkt nebenan.
Jubelsturm dahoam: Im Vereinsheim des SV Eichenried fieberten die Fans beim Public Viewing mit – danach ging’s auf den Christkindlmarkt nebenan. – Foto: Moni Kammerer

Die Nationalmannschaft wird heute in Frankfurt zu einem Empfang erwartet, danach geht’s für die Spieler heim. Für Maxi Hennig heim nach Eichenried, wo ihm sicher auch ein entsprechender Empfang bereitet wird. (Wolfgang Krzizok)

Aufrufe: 04.12.2023, 09:00 Uhr
Wolfgang KrzizokAutor