2025-01-13T12:06:11.417Z

Ligabericht
Etzella hinkt den eigenen Ansprüchen leicht hinterher
Etzella hinkt den eigenen Ansprüchen leicht hinterher – Foto: paul@lsn.sarl (Archiv)

Ehrenpromotion: hat die Spreu sich bereits vom Weizen getrennt?

Starke Aufsteiger und auf Abwegen befindliche vermeintliche Topteams prägten die Hinrunde

Verlinkte Inhalte

Dass Käerjeng als Absteiger gleich wieder ganz oben mitmischen würde, war vielleicht von außen so zu erwarten, von innen aber nicht unbedingt. Trainer Manuel Correia wurde nicht müde, darauf hinzuweisen, dass eine Elf noch verhältnismäßig jung sei. Und der Vorsprung des Vereins aus der Brauereistadt ist in der Tat knapp, Tabellenplatz 1 aber ebenfalls nicht unverdient. Nur einen Punkt hinter Käerjeng liegt der starke Aufsteiger Bissen als das eigentlich erfahrenere Team der beiden Top-Platzierten. Mit Akteuren wie Da Mota, Bop und Guimaraes Santos ist die Offensive zwar Trumpf, aber trotzdem nicht die beste der Liga. Der FC Atert beteuert, dass der Klassenerhalt das vorrangige Ziel sei. Die Ergebnisse sprechen eine andere, bessere Sprache.

Die treffsicherste Mannschaft der Liga ist bislang in der Tat der Dritte FC Mamer 32, der auf geballte Erfahrung um einen immer noch torhungrigen Mickaël Jager (35) mit 19 Treffern in 15 Spielen zählen kann. Kann man die vor dem Winter abgelieferten Ergebnisse in der Rückrunde bestätigen, ist der historische zweite Aufstieg in die BGL Ligue im Bereich des Möglichen. Hinter dem Westverein hat sich bereits eine kleine Lücke von 4 Zählern auf den aktuellen Vierten aufgetan. Canachs Saisonziel waren 45 Punkte und damit vermutlich ein ordentlicher Mittelfeldplatz. Z.Z. liegt man mit 28 Punkten demnach mehr als im Soll und wird sicherlich das Erreichte nicht so leicht herschenken.

In ihrer historischen Premierensaison in der Ehrenpromotion ist die US Feulen erstaunlich starker Fünfter und könnte theoretisch sogar mit der BGL Ligue liebäugeln, was beim Ziel „Klassenerhalt“ aber auch auf organisatorischem Plan etwas zu schnell gehen würde. Der Aufsteiger liegt damit sogar einen Platz vor Nachbar Ettelbrück, dem mit Momenten in der Hinrunde etwas die Ergebniskonstanz fehlte und man so seinen Aufstiegsambitionen etwas hinterherläuft. Nach einem starken Saisonbeginn liessen die Ergebnisse bei Berdenia Berburg ab Ende September nach und vor allem sechs Unentschieden sorgten dafür, dass man zur Halbzeit der Spielzeit nicht mehr so gut dasteht wie zu Beginn.

>> Tabelle

Résidence Walferdingen fand ebenfalls gut in die Saison 2024/2025 und liegt mit dem Ziel, einen einstelligen Tabellenplatz erreichen zu wollen, bislang im Soll. Beim FC Résidence kannte man Licht und Schatten, fehlender Realismus vor dem gegnerischen Kasten kostete durchaus einige Punkte. Luxembourg City spielte als dritter Aufsteiger ebenfalls eine sehr vernünftige Hinrunde und liegt im sicheren Tabellenmittelfeld. Vor allem das Trio Basic, Mokrani und Mendy sorgt für Konstanz in einem einfachen System, das dennoch einige Gegner vor Probleme stellte. Auch dem FC Koeppchen kosteten genau wie Berburg (s.o.) viele Unentschieden eine bessere Ausbeute. Die Mannschaft kannte Licht und Schatten und muss nach der Winterpause versuchen schnell zu punkten, um nicht unten hinein zu rutschen.

Steinsel begann nach einem Umbruch überraschend stark, konnte diesen Trend aber nicht beibehalten und rutschte immer weiter nach unten, so dass man sich nur noch 4 Punkte über der Abstiegszone befindet. Ein neues Trainergespann soll nach dem Winter versuchen, eine Trendwende einzuleiten. Rümelingen ist meilenweit vom angestrebten Aufstieg entfernt. Auch ein vollzogener Trainerwechsel brachte zunächst kaum bessere Ergebnisse. Erst als in der Mannschaft aufgeräumt worden war und sich das dann neu ausgerichtete Team wieder gefunden hatte, gelang es einem, wichtige Schritte aus dem Keller zu machen. In diesem befindet sich mit Schifflingen einer von zwei Absteigern. Der Umbruch auf sportlicher als auch auf organisatorischer Ebene hatte Spuren hinterlassen. Das Ziel, sich im Tabellenmittelfeld zu positionieren, wird schwer zu erreichen, der Klassenerhalt aber durchaus möglich sein.

Nach einer guten Saison 23/24 als Aufsteiger kam Avenir Beggen überhaupt nicht in die neue Spielzeit, die oft berüchtigte zweite nach einem Aufstieg. Ein wahrscheinlich zu spät vorgenommener Trainerwechsel kostete vermutlich weitere Punkte. Dass man es eigentlich kann, zeigte man in den vier Spielen unter Aurélien Terrier. Zum Klassenerhalt ist es aber noch ein sehr weiter Weg. Dies kann man so auch auf Marisca Mersch anwenden. Die Überflieger der Saison 2022-2023 landeten nach dem Abstieg aus ihrer ersten BGL-Ligue-Saison auf dem Hosenboden. Die einst so starke Offensive hatte in der ersten Saisonhälfte unerwartete Ladehemmungen und auch ein neuer Trainer konnte nur bedingt für Verbesserungen sorgen. Vielleicht sorgt ja die Rückkehr des „unsung hero“ Dadashev in der Rückrunde wieder für mehr Stabilität. In Sandweiler war von Beginn an klar, dass man es schwer bekommen würde. Mit erst einem Saisonsieg und bereits 11 Zählern Rückstand auf Platz 12 ist der direkte Klassenerhalt weit entfernt. Zu den Relegationsplätzen sind es nur 6 Punkte und über diesen könnte man sein Saisonziel aber durchaus noch erreichen.

Aufrufe: 03.1.2025, 16:07 Uhr
Paul KrierAutor