2024-05-24T11:28:31.627Z

Spielbericht

Egenburg siegt bei Spektakel in Adelshofen

Nach dem Unentschieden gegen Tabellenführer Oberalting wartete auf den VfL Egenburg mit dem Gastspiel beim SV Adelshofen der nächste Kracher. Adelshofen hatte als Dritter nur einen Punkt Rückstand auf den VfL. Die Gäste mussten im Vergleich zur Vorwoche auf Maxi Weindl und Stefan Keller verzichten, Andi Widmann, Max Berglmeir und Chris Karl fielen weiterhin aus. Dafür kehrten Ales Szczepurek, Tobi Pfisterer, Daniel Callsen und A-Junior Sebastian Grüner in den Kader zurück.

Von Beginn an ergab sich ein umkämpftes Spiel mit vielen, teilweise auch harten Zweikämpfen. Die Gastgeber kamen zu einer ersten guten Chance, Torwart Wagner war nach einem Konter der Hausherren bei einem Schuss aus spitzem Winkel aber auf dem Posten. Gut eine Viertelstunde war gespielt, als sich der VfL einen Fehlpass im Spielaufbau leistete. Adelshofen spielte nach der Balleroberung schnell nach vorne und traf von der Strafraumgrenze zum 1:0. Der Treffer schockte die Gäste, welche Glück hatten, dass nach einem Freistoßabpraller Adelshofen aus kurzer Distanz das 2:0 liegen ließ. Nach knapp einer halben Stunde war es dann doch geschehen. Die Gastgeber konnten sich durch das Egenburger Mittelfeld spielen, so dass ein Adelshofener Offensivspieler am Strafraum mehrere Gästespieler stehen ließ und scharf nach innen flankte, wo aus kurzer Distanz das 2:0 folgte. Hannes Zech hatte in der Folge Pech, dass sein Schuss knapp am langen Eck vorbeiging. Wieder unmittelbar im Anschluss, nach gut einer halben Stunde, schlugen dann erneut die Adelshofener zu. Ähnlich wie beim 2:0 gelangten die Gastgeber zu leicht ins „letzte Drittel“, wo mit einem gut getimten Diagonalpass die VfL-Kette ausgehebelt wurde und das 3:0 folgte. Einen Hoffnungsschimmer konnten die Egenburger direkt nach dem 3:0 liefern. Nach einem Einwurf von Adelshofen in der gegnerischen Hälfte eroberte man den Ball, Thomas Berglmeir setzte Hannes Zech per Chip ein und dieser überlupfte den Torwart zum 3:1. Die Egenburger waren nun besser im Spiel, mehr als ein paar Standardsituationen ohne große Torgefahr sprang aber zunächst nicht heraus. Bereits in der Nachspielzeit der ersten Hälfte folgte dann die umstrittenste Szene des Spiels. Thomas Berglmeir hatte mit schönem Schnittstellenpass seinen Bruder Michael eingesetzt, der den Ball kurz vor dem Fünfer über den herausstürzenden Torwart lobte. Anschließend klärte ein Adelshofener Abwehrmann den Ball. Während die Egenburger im Strafraum(also unmittelbarer Nähe) jubelten, pfiff auch der Unparteiische umgehend und zeigte Richtung Anstoß. Dem entgegen standen die Reaktionen der Hausherren, welche sich sicher waren, dass der Ball die Linie nicht überschritten hatte oder diesen gar noch davor wähnten – und somit Spieler, Offizielle und Zuschauer entsprechend heftig protestierten. Aus Sicht des Schreiberlings war es nicht zu erkennen, wo der Ball sich befand. Aber natürlich nahm der VfL den 3:2-Anschlusstreffer zum berühmt-berüchtigten „psychologisch günstigen Zeitpunkt“ nun gerne mit in die Kabine.

Nach dem Seitenwechsel blieb der VfL nun besser im Spiel. Man schaffte es nun, Adelshofen früher unter Druck zu setzen und kam besser in die Zweikämpfe als zu Beginn der ersten Hälfte. Und bereits nach knapp 10 Minuten der zweiten Hälfte schien es, dass die Egenburger die Partie „auf Null“ stellen könnten. Nach Foul an Michael Berglmeir bekam der VfL einen Elfmeter zugesprochen. Aber Thomas Berglmeir scheiterte am Adelshofener Schlussmann. Danach entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Die Gäste nun mit den größeren Angriffsbemühungen, aber auch die Hausherren blieben stets gefährlich. So konnte der VfL nach etwa 60 Minuten nur mit größter Mühe und vereinten Abwehrkräften nach einem Konter das 4:2 verhindern. Und nur kurze Zeit später brachte sich die VfL-Hintermannschaft bei einem Abstoß mit einer Harakiri-Aktion selbst in arge Bedrängnis, Spielertrainer Hain verhinderte mit letztem Einsatz den Einschlag. Gut 10 Minuten vor dem Ende waren dann wieder die Egenburger am Zug. Mario Thurner eroberte nach Ballverlust das Spielgerät zurück, Thomas Berglmeir schickte Christian Naßl auf die Reise und dessen direkt gespielten Querpass konnte Ales Szczepurek aus etwa 15 Metern einnetzen – das 3:3. Anschließend machte es den Eindruck, dass die Egenburger noch etwas mehr Körner hatten, verpassten aber in der gegnerischen Hälfte in ein paar Aktionen das genauere Zuspiel. Bis zur Schlussminute. Da tankte sich Szczepurek auf der rechten Seite Richtung Grundlinie durch und fand mit seinem Rückpass Chris Hain, der per Direktabnahme das 3:4 markierte. Anschließend versuchten die Hausherren in der 6-minütigen Nachspielzeit noch zum Ausgleich zu kommen, fanden mit langen Bällen aber kein Mittel mehr um den VfL in Verlegenheit zu bringen.

Am Ende ein wichtiger VfL-Sieg. Diesen nur mit der Egenburger Moral „abzuhaken“, würde der sehr starken Adelshofener Leistung nicht gerecht werden. So darf und muss man aus VfL-Sicht feststellen, dass man am Ende der Glücklichere war. Zum einem beim umstrittenen 3:2 vor der Pause. Aber auch, als die Gastgeber Mitte der zweiten Halbzeit zwei Mal das 4:2 liegen ließen. Dennoch bewiesen die Egenburger bei einem 3:0-Rückstand bei sommerlichen Temperaturen starke Nehmerqualitäten und steckten nicht auf, was zu einem spektakulären Sieg führte.

Nächste Woche geht es für den VfL bereits am Pfingstsamstag weiter. Um 15 Uhr gastiert der Gautinger SC im Glonntalstadion.

Aufrufe: 013.5.2024, 11:58 Uhr
S. Nassl Autor