Hattersheim. Ein endgültiger Befreiungsschlag war es noch nicht im Abstiegskampf der Hessenliga. Doch beim FC Eddersheim fiel allen Beteiligten nach dem 6:2-Heimsieg gegen den SV Unter-Flockenbach ein ordentlicher Stein vom Herzen. "Wir alle kennen die Tabelle, auch die Lage in Dritter Liga und Regionalliga. Es wird wohl fünf Absteiger in unserer Klasse geben, der Sechstletzte wird in die Relegation gehen. Von daher war der Sieg heute von der Konstellation her brutal wichtig", atmete Eddersheims Trainer Carsten Weber durch.
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Bereits in der ersten Halbzeit ließen die Gastgeber keinerlei Zweifel aufkommen, wer sich die wichtigen drei Punkte sichern würde. Nach Dribbling von Philipp Velosa eröffnete Cem Kara mit einer traumhaften Abnahma aus der Luft ins lange Eck den Torreigen. Nach super Steckpass von Noah Schmitt und Ablage von Halil Ibrahim Yilmaz erhöhte Kara auf 2:0. Nach einer Ecke und Missverständnis zwischen FCE-Keeper Daniel Zeaiter und Jörg Finger hatten die Gäste den Anschluss auf dem Fuß, zielten jedoch drüber.
Besser machte es die Staustufen-Elf auf der Gegenseite. Dominik Wüst setzte sich über rechts durch, Chris Krause staubte am langen Pfosten ab und traf zum 3:0. Nach Flanke von links erhöhte der Vorlagengeber Wüst diesmal als Torschütze auf 4:0. Auch nach dem Seitenwechsel blieb Eddersheim dran, um bloß nicht Gefahr zu laufen, diesen Vorsprung noch zu verspielen. Nach einem Eckball setzte Chris Krause zum Fallrückzieher an, verlängerte zu Jan Herrmann, der im Nachsetzen auf 5:0 stellte. Nach Foul an Dominik Wüst stellte Yilmaz auf 6:1, die jeweiligen Anschlusstreffer zum 5:1 und 6:2 fielen am Ende nicht weiter ins Gewicht.
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Für Eddersheim, das im Jahr 2025 bislang erst einen Liga-Sieg geholt, fünf Unentschieden und zwei Niederlagen angehäuft hatte, ein eminent wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Doch noch fehlen Punkte, um den Klassenerhalt unter Dach und Fach zu bringen. 50 Punkte müssten es für den Klassenerhalt schon sein, hatte Weber vor einigen Wochen vorgerechnet. Mit zwei Auswärtssiegen in den kommenden beiden Ligaspielen gegen die Kellerkinder Wolfhagen und Weidenhausen könnte der FCE quasi einen Haken unter den Ligaerhalt machen - oder nochmal in Bedrängnis geraten.
Doch zunächst wartet am kommenden Mittwoch die Pflichtaufgabe Kreispokal. Da ist der FCE im Derby bei Gruppenliga-Abstiegskandidat Germania Weilbach zu Gast. "Wir bereiten uns vor wie auf ein Hessenliga-Spiel. Das ist ein Derby, wir müssen das Spiel maximal seriös angehen. Auch dieses Spiel muss man erst mal zumachen. Wir müssen hinten aufmerksam sein, dem Gegner wenig emotionale Momente geben. Sonst werden solche Spiele würden Favoriten immer ekelhaft", sagt Weber. Rotation könnte eine Option sein, der gesperrte Tolga Demirbas dürfte in der Startelf beginnen. Abzuwarten bleibt, wie ernst sich die Verletzung von Jörg Finger (musste angeschlagen raus) herausstellt.