2024-05-02T16:12:49.858Z

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Trainiert die Oldies: Peter Korn.
Trainiert die Oldies: Peter Korn. – Foto: Tim Trittig

Düsseldorfer Ü60 gewinnt Westdeutsche Meisterschaft

Die Auswahl des Fußballkreises Düsseldorf setzt sich bei der Westdeutschen Meisterschaft an die Spitze.

Fußball spielen, so behaupten manche, sei wie Fahrrad fahren – einmal gelernt, verlernt man es nicht mehr. Dass dies zumindest auf Einzelfälle zutrifft, haben unlängst die Spieler der Ü60-Kreisauswahl Düsseldorf unter Beweis gestellt.

Als amtierender Niederrheinmeister galt die von Peter Korn trainierte Mannschaft zum Favoritenkreis auf den Gewinn der Westdeutschen Meisterschaft. Und tatsächlich gelang den Mannen um Kapitän Jürgen Hagendorn bei der Endrunde in der Sportschule Duisburg Wedau der große Wurf. Mit vier Siegen bei nur einer Niederlage krönte sich die Alt-Herren-Auswahl in einem starken Feld verdientermaßen zum Westdeutschen Meister.

„So ein Turnier ist immer auch eine Wundertüte, da man die Konkurrenz nur schwer einschätzen kann. Aber nach Platz zwei im Vorjahr haben wir uns insgeheim schon etwas ausgerechnet. Dass es am Ende so gut gelaufen ist, war letztlich unserem ausgezeichneten Teamwork zu verdanken“, sagte Peter Korn nach der Siegerehrung.

Gemeinsam mit dem Niederrhein-Dauerrivalen aus Dingden hatte sich die bei der TSV Eller 04 beheimatete Kreisauswahl für das Stelldichein auf Westdeutscher Ebene qualifiziert. Im Gegensatz zur Qualifikation, bei der auch zumindest zwei unter 60-Jährige auf dem Platz stehen durften, galt diesmal die strenge „Ü60“-Regel. Doch die Korn-Truppe büßte dadurch nicht an Qualität ein. Im Spiel Sieben-gegen-Sieben fand die Mannschaft über den gesamten Turnierverlauf hinweg die beste Balance zwischen Abwehr und Angriff. Dass die Partien gegen die SG Dingden/Lankem und die Kreisauswahlen aus Heinsberg und Tecklenburg allesamt mit 1:0 gewonnen wurden, war kein Zufall. „Wir waren sehr gut organisiert und hatten zudem einen sicheren Rückhalt im Tor“, sagte Korn.

Düsseldorfer Größen

Mike Ringes (früher unter anderem DSV 04, Eller 04) hielt nicht nur den 1:0-Erfolg über Dingden mit einem parierten Strafstoß fest, sondern war auch sonst fast nicht zu überwinden. Lediglich der Kreisauswahl Bonn gelang bei ihrem 1:0-Sieg über Düsseldorf das Kunststück, den immer noch fußballerverrückten Schlussmann zu bezwingen. Doch nicht nur auf Ringes war in der Endrunde Verlass. Davor stand Peter Korn mit Abwehrchef „Eddy“ Hagedorn, Thomas Zich und Jürgen Hagendorn eine verlässliche Achse zur Verfügung. Zich, der zu seiner Hochzeit für die Fortuna am Ball war, riss seine Nebenleute nicht nur mit seiner immer noch erstaunlichen Fitness mit. Verblüffend war auch sein Zuspiel auf Helmut Wischnewski zum 1:0 über die Auswahl Tecklenburgs. „Das war sicherlich eine der schönsten Aktionen des gesamten Turniers“, schwärmte Jürgen Hagendorn.

Hagendorn ist als Kapitän und Initiator des Düsseldorfer Alt-Herren-Stützpunktes die treibende Kraft hinter den Erfolgen. Als einer der Ersten hat er sich schon vor einigen Jahren ehrenamtlich dafür eingesetzt, dem drohenden Aussterben des Alt-Herren-Fußballs entgegen zu wirken. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Zum Training auf der Anlage an der Vennhauser Allee kommen in den Sommermonaten im Durchschnitt mehr als 20 Kicker.

Insgesamt umfasst der Kader der Düsseldorfer Auswahl aktuell mehr als 30 Spieler. Der älteste von ihnen ist Walter Bähr. Der 74-Jährige kam auch bei der Endrunde regelmäßig zum Einsatz. „Er ist vielleicht nicht mehr der Schnellste, hat dafür aber ein unglaubliches Stellungsspiel. An ihm kommt man nicht so leicht vorbei“, sagt Hagendorn über Bähr, der zu seiner besten Zeit für Hansa Rostock in der damaligen Oberliga spielte.

Aufrufe: 022.8.2023, 15:00 Uhr
RP / Marcus GiesenfeldAutor