Wenn man sagt, dass Sven Rasmus eine bewegte Fußballer-Laufbahn hinter sich hat, ist das schon untertrieben. In der Jugend spielte der Plettenberger nicht nur für die Nachwuchsteams vom FC Schalke, Rot-Weiss Essen und Fortuna Düsseldorf, sondern auch beim OSC Lille in Frankreich. Auch im Seniorenbereich hat er viel gesehen: Für insgesamt 19 Vereine ist der 41-Jährige aufgelaufen. Von der Regional- bis zur Kreisliga. Am vergangenen Wochenende kam ein weiterer Klub hinzu.
Rasmus, seit zwei Jahren als Cheftorwarttrainer bei der DJK Tusa Düsseldorf tätig, half bei der zweiten Mannschaft der Fleher in der Kreisliga B aus. Diese hatten ein Auswärtsspiel beim ASV Tiefenbroich und ein Torwartproblem. Rasmus erklärte sich sofort bereit einzuspringen.
Dabei hatte er vor drei Jahren eigentlich schon seine Fußballschuhe an den Nagel gehängt, um sich um seine Aufgaben als Agenturinhaber bei der DVAG zu konzentrieren. Im Juni 2021 absolvierte er seine letzte Saison beim TuS Gerresheim in der Bezirksliga, half danach nur sporadisch mal in der zweiten Mannschaft aus. Es folgte der Wechsel zur Tusa und nun das Comeback in der Kreisliga. „Es war ein altbekanntes Gefühl für mich“, berichtet Rasmus, der in seiner Karriere bei der zweiten Mannschaft von Fortuna Düsseldorf und des Wuppertaler SV zwischen den Pfosten gestanden hatte. „Seit meinem elften Lebensjahr stand ich quasi jedes Wochenende auf dem Platz. Auf Schalke, in Frankreich oder sonst wo. Fußball ist überall gleich.“ Dennoch, so gibt er zu, hat er eine gewisse Zeit gebraucht, um wieder auf Betriebstemperatur zu kommen. „Natürlich habe ich gemerkt, dass manche Abläufe etwas holprig waren. Vor allem zum Anfang. Aber je länger das Spiel lief, desto besser habe ich mich gefühlt.“
Vor allem seine Strafraumbeherrschung habe ihn überrascht. Rasmus: „Ich habe fast jeden Ball abgefangen und der Mannschaft so zusätzliche Sicherheit gegeben.“ Und die war gar nicht mal so unwichtig: Durch den 3:1-Sieg gegen Tiefenbroich ist Tusa II Tabellenführer. Beim Gegentor war er machtlos. Ohnehin könnte es in den kommenden Wochen gut sein, dass er weitere Spiele absolvieren wird.
Im Verein ist Rasmus, auch Sponsor des A-Ligisten, jedoch auch als Cheftorwarttrainer weiter gefragt. Dabei hat er nicht nur die Torhüterinnen und Torhüter der ersten Herren- und Frauenmannschaften unter seine Fittiche genommen, sondern dem Verein auch Tobias Müller vermittelt, der zuletzt beim FC Wegberg-Beeck in der Regionalliga West unter Vertrag stand. Hinzu kommt seine Torwartschule, die bereits erste Erfolge verzeichnen kann. Niklas Linke spielt mittlerweile beim FSV Frankfurt. „Mein anderer Torwart, Kenan Mehmedovic, ist Stammkeeper in der U19 von VVV Venlo und hat eine absolut geile Entwicklung hingelegt.“