2025-12-17T10:26:01.779Z

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Einst Gespann, jetzt Gegner: Fabian Lamotte (r.) im März 2023 noch Trainer beim SV Pullach; sein damaliger Co-Trainer Vinzenz Loistl hat ihn dann beerbt.
Einst Gespann, jetzt Gegner: Fabian Lamotte (r.) im März 2023 noch Trainer beim SV Pullach; sein damaliger Co-Trainer Vinzenz Loistl hat ihn dann beerbt. – Foto: brouczek

„Duelle mit Pullach sind besonders“ – Wacker-Coach Lamotte trifft auf Ex-Club

Relegations-Hinspiel

Ex-Profi Fabian Lamotte (unter anderem bei Schalke 04 und dem TSV 1860) trifft mit seiner Truppe in den entscheidenden Partien ausgerechnet auf den SV Pullach, als dessen Trainer er in der Saison 2022/23 nach 28 Landesligaspielen vorzeitig gehen musste. Vor dem ersten Relegationsmatch hat der Münchner Merkur mit Fabian Lamotte gesprochen.

Der FC Wacker München, der sich mit dem Slogan „Münchens heimliche Liebe“ schmückt, war lange Zeit die Nummer drei im Fußball der Landeshauptstadt. Ihre Glanzzeit erlebten die Blausterne in den 1920er Jahren, als sie zweimal das Halbfinale der Deutschen Meisterschaft erreichten. Bis 1980 waren sie stets zumindest drittklassig, bis 1992 spielten sie im gehobenen Amateurbereich. Dann aber folgte der direkte Absturz aus der Landesliga, damals die vierthöchste Spielklasse, in die seinerzeit sechstklassige Bezirksliga.

Dort wäre der Verein 1994 erneut sportlich abgestiegen, jedoch wurde die Herrenmannschaft aufgrund des finanziellen Zusammenbruchs des Vereins ohnehin vom Spielbetrieb abgemeldet. 1995 begannen die Wacker-Fußballer in der C-Klasse neu, später entwickelte sich der Verein zu einem Vorbild für Vielfalt und soziale Integration in Bayern. Nun klopft man mit Trainer Fabian Lamotte (42) wieder ans Tor zur Landesliga an. Der Ex-Profi (unter anderem bei Schalke 04 und dem TSV 1860) trifft mit seiner Truppe in den entscheidenden Partien ausgerechnet auf den SV Pullach, als dessen Trainer er in der Saison 2022/23 nach 28 Landesligaspielen vorzeitig gehen musste. Vor dem ersten Relegationsmatch hat der Münchner Merkur mit Fabian Lamotte gesprochen.

Sind diese Duelle mit Pullach besondere Spiele für Sie?
Das kann man nicht wegdiskutieren, dass das für mich was Besonderes ist, weil ich in Pullach Trainer war und dort noch einige Leute kenne.
Sie wurden gegen Ende der Saison 2022/23 überraschend vorzeitig entlassen. Spielt das auch eine Rolle?
Ich bin nicht glücklich, wie es damals gelaufen ist. Auch das kann man nicht ausklammern. Aber das ist eine persönliche Geschichte, die sonst niemanden tangieren sollte.
Aus Ihrer Amtszeit beim SVP sind nur noch die Spieler Max Stapf, Josef Burghard, Keita Kawai und Sanntino Pandza übrig, dazu ihr damaliger Co-Trainer und Nachfolger Vinzenz Loistl. Können Sie trotzdem einen Vorteil daraus ziehen, dass Sie dort waren?
So viele Spieler kenne ich tatsächlich nicht mehr. Ich habe sie auch lange nicht mehr live spielen sehen. Einen großen sportlichen Mehrwert gibt es für mich deshalb nicht.
Zu Ihrem aktuellen Team: Der FC Wacker hat sich im Bezirksliga-Endspurt um Platz zwei nervenstark behauptet, insgesamt aber vor allem eine konstante Saison hingelegt.
Ich hätte mir sogar noch etwas mehr Konstanz gewünscht. Die Jungs haben auf hohem Niveau gespielt, aber es gab einige Ausrutscher, gegen Heilbrunn, Penzberg und Planegg. Gegen die unteren Mannschaften haben wir bis auf eine Niederlage gegen Neuried konstant gepunktet. Das war letztlich wohl ausschlaggebend.
Den bis dahin ungeschlagenen Bezirksligameister SV Aubing haben Sie mit Ihrem Team im vorletzten Punktspiel 3:1 besiegt, in der ersten Relegationsrunde den Landesligisten VfB Forstinning mit 2:2 und einem 3:0-Auswärtssieg ausgeschaltet. Ist der FC Wacker bereit für die Landesliga?
Gegen Forstinning haben wir einen couragierten Auftritt gezeigt. Aber man muss schon sagen, dass wir da auch das Quäntchen Glück hatten. Ob wir bereit sind für die Landesliga, wird man in den Spielen gegen Pullach sehen.
Nach drei Jahrzehnten könnte Wacker wieder in den Fokus des gehobenen Amateurfußballs rücken: Spürt man das im Umfeld?
Man ist sich schon der Tradition bewusst, die Wacker in München hat. Man spürt das auch positiv, dass man gerne wieder weiter oben in den Blickpunkt treten würde. Aber es gibt keinen negativen Druck, der auf uns lastet. (um)

Aufrufe: 028.5.2025, 09:12 Uhr
Umberto SavignanoAutor